Heinz Deinert
Geboren in Dortmund, besuchte Heinz Deinert nach der Volksschule das Gymnasium erst in Plettenberg, dann in Altena, um schließlich für lediglich drei Semester an der Universität Münster Jura zu studieren. 1935 heiratete Meinert im Rathaussaal von Duisburg Charlotte Riebe. „Der Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, SS-Sturmbannführer Dillgardt, nahm die standesamtliche Trauung vor. Trauzeugen waren der Reichsjugendführer Baldur von Schirach und sein Stellvertreter Hartmann Lauterbacher.“
Deinert war bereits 17-jähriger Schüler am 1. August 1928 der NSDAP beigetreten und im gleichen Jahr an dem von ihm besuchten Gymnasium eine Gruppe des Nationalsozialistischen Schülerbundes gegründet, dessen Bezirksführer er wurde. Er gehörte zudem der SA und später der HJ an, wo seine „Karriere“ begann. 1933, im Jahr der Machtergreifung, wurde er nach Berichterstattung der NS-Presse zunächst Bannführer im Münsterland, um dann im September des Jahres vom damaligen Obergebietsführer West, Hartmann Lauterbacher, als Sonderbeauftragten in seinen Stab nach Essen berufen zu werden. An anderer Stelle heißt es, Deiner sei nach dem 30. Januar 1933 zunächst als Bezirksjugendpfleger tätig gewesen und sei dann im Juni 1933 vom Jugendführer des Deutschen Reiches als Länderbeauftragter für Hessen berufen worden.
Anfang September 1933 jedenfalls übernahm er dann als Oberbannführer die Führung des Gebietes Ruhr-Niederrhein. Im März 1934 wurde er von Reichsjugendführer Baldur von Schirach in dieser Position und bestätigt und zudem in den Rang eines Gebietsführers befördert. Diese Funktion übte er bis zum Augst 1938 aus. Bereits im Juli des Jahres wurde er - unter vorläufiger Beibehaltung der Gebietsführung in Düsseldorf – bis Februar 1941 als Nachfolger von Ernst Fischer als Führer des dortigen HJ-Gebiets nach Schlesien und wurde danach – vermutlich bis 1942 – Führer des HJ-Gebiets Oberschlesien in Breslau.
Deinert nahm ab Mai 1940 als Gefreiter am Zweiten Weltkrieg teil und wurde 1941 mit dem EK II und I ausgezeichnet. 1941 wurde er Mitarbeiter, später Bereichsleiter im Stab des Stellvertreters des Führers und zeichnete dort verantwortlich für die Überführung von HJ-Funktionären in Parteifunktionen. 1942 (nach anderer Angabe am 1. Januar 1941) wurde Deinert NSDAP-Kreisleiter von Watenstedt im Gau Südhannover-Braunschweig, wo die „Reichswerke Hermann Göring“ ein Konzentrationslager unterhielten.
Im Frühjahr 1944 wechselte Deinert als Gaubeauftrager für das deutsche Deutsche Wohnungshilfswerk und als Stellvertreter des Gauwohnungskommissars nach Hannover, wo ihm Ende März 1945 das Amt des NSDAP-Kreisleiters übertragen wurde.
Als sich im Frühjahr 1945 in Gehrden ein jüdischer Einwohner, Heinz Pichet, seiner Verhaftung widersetzte, wurde er von Deinert gestellt, „dabei aggressiv misshandelt“ und schließlich mit einem weiteren Täter erschossen.
Nach 1945 wurde Deinert zunächst interniert und im Oktober 1948 wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Dennoch wurde er bereits im Januar 1952 aus der Haft entlassen. Er starb 1990 in Baddeckenstedt.