Gustav Adolf Langanke
Langanke wurde am 30. Juni 1912 in Gelsenkirchen geboren und entwickelte sich bereits in jungen Jahren zum Intimus des damaligen Obergebietsführers und späteren stellvertretenden Reichsjugendführers Hartmann Lauterbacher, als dessen "Beauftragter für das Jungvolk" er seit 1932 in Westdeutschland fungierte. Seit 1933 war er offiziell Gebietsjungvolkführer im Obergebiet West, von 1934 bis 1941 als Nachfolger von Lorenz Loewer Gebietsführer des HJ-Gebiets Westfalen. Langanke war Träger des Goldenen Ehrenzeichens der HJ.
Der ledige Langanke war gelernter Verkäufer und bereits am 1. Dezember 1930 als 18 Jähriger der NSDAP beigetreten, für die er als „Stoßtruppredner“ auftrat. Er blieb bis zum Kriegsbeginn an der Spitze der westfälischen Hitlerjugend. Im Mai 1940 wurde er zum Unteroffizier befördert und 1941 mit dem EK II ausgezeichnet. Im gleichen Jahr war Langanke als Jagdflieger in Afrika aktiv. Seit dem 7. Oktober 1941 gilt er als vermisst.
Der später als Drehbuchautor bekannt gewordene Journalist Herbert Reineker, der 1934/35 als Redakteur der westfälischen HJ-Zeitschrift "Unsere Fahne" Mitarbeiter Langankes in der Gebietsführung war, hat ihn und mit ihm auch die von der HJ verkörperte "Modernität" in seinen Memoiren wie folgt beschrieben:
„Ein straffer junger Mann, dessen Haltung nicht militärisch war, und die es dennoch war, nur in einem anderen Sinne: führerhaft, anführerhaft, kein Offizier in dem, was man mit diesem Wort verbindet, eher kumpelhaft, dennoch distanziert. Heute weiß ich, dass er jenen Typ verkörperte, der schließlich typisch sein würde für den Frontoffizier neuerer Prägung... Damals war er der erste, der einen neuen Stil bot. ... Er fuhr einen offenen Mercedeswagen. Mit ein paar Leuten aus seinem Stab fuhr er ins Sauerland zum Skifahren, die Skier eingeklemmt zwischen Kotflügel,... Reserverad und ... Trittbrett“.