Jugendhaus Düsseldorf
Im „Jugendhaus Düsseldorf“ befand und befindet sich auch heute noch die Verbandszentrale der katholischen Jugendarbeit. Für den 1896 gegründeten Zentralverband der Katholischen Jünglingsvereine Deutschlands hatte Kaplan Carl Mosterts 1908 in zwei Räumen der Pfarrei St. Lambertus am Stiftsplatz in Düsseldorf das Generalsekretariat eingerichtet. Schon 1916 wurde es ins Achenbachhaus in der Schadowtstraße und schließlich 1924 mit mittlerweile 56 Mitarbeitern in das Mulvany-Haus in der Derendorfer Str.1 verlegt und erhielt bei der Einweihung die Bezeichnung „Jugendhaus Düsseldorf“.
Dort wurden nicht nur die katholische Jugendarbeit mit ihren zahlreichen Gruppen koordiniert und Neugründungen gefördert, sondern es gab auch Bildungsangebote und einen Versandhandel. Im angegliederten Verlag wurden zahlreiche Liederhefte, Bücher und vor allem vielgelesene Jugendzeitschriften herausgebracht wie z.B. „Wacht“, „Sturmschar“ oder „Junge Front“ bzw. „Michael“, wobei letztere bis zu ihrem endgültigen Verbot im Januar 1936 eine Auflage von über 300.000 Exemplaren erreichte.
Als die Nationalsozialisten an die Macht gekommen waren, wurde das Jugendhaus Düsseldorf schon im Juli 1933 und dann wieder im November 1935 vorübergehend von der Gestapo besetzt. 57 Mitarbeiter und der Generalpräses Ludwig Wolker, der
mit seiner ausstrahlungsstarken Persönlichkeit viel angeregt und bewegt hatte, wurden verhaftet. Mit der Auflösung aller katholischen Jugendverbände wurde das Jugendhaus Düsseldorf am 2.Februar 1936 endgültig beschlagnahmt und geschlossen. Das Gebäude fiel 1944 dem Bombenkrieg zum Opfer.