Ostfront (Zweiter Weltkrieg)

Mit dem Begriff Ostfront (Zweiter Weltkrieg) werden unterschiedliche Frontverläufe in Osteuropa während des Zweiten Weltkrieges bezeichnet. Am meisten wird mit diesem Begriff jedoch der Deutsch-Sowjetische Krieg ab 1941 in Verbindung gebracht, ein Bewegungskrieg mit ständig wechselnden Fronten. Zentraler Bestandteil der deutschen Kriegsführung war die Einkesselung gegnerischer Truppen durch keilförmige Panzervorstöße in deren Rücken. Schon nach den ersten siegreichen Schlachten hatte die Wehrmacht an der Ostfront jedoch mehr Verluste zu beklagen, als im gesamten Kriegsverlauf zuvor, auch wenn die Mobilität der Wehrmacht einen gewaltigen Raumgewinn erlaubte. Für den überdehnten Frontverlauf von über 2.000 Kilometern Länge reichten jedoch die deutschen Kapazitäten und Reserven nicht aus. Während die Sowjets über kurze Nachschubwege verfügten, litten die Deutschen aufgrund der riesigen Distanzen und der ständigen Partisanenanschläge auf Eisenbahnverbindungen unter unzureichender Verpflegung und Ausrüstung. Unaufhaltsam verschob sich die Ostfront ab Frühjahr 1943 wieder nach Westen. Zu Beginn ihrer Sommeroffensive 1944 stand die Rote Armee in etwa auf der Linie, von der aus die deutschen Truppen drei Jahre zuvor den Angriff begonnen hatten. Ein knappes Jahr später verlief die Ostfront entlang der Außenbezirke von Berlin.

Vor allem die extremen klimatischen Bedingungen an der Ostfront machte den deutschen Soldaten zu schaffen. Über 3,8 Millionen Deutsche starben an der Ostfront, weit mehr als zwei Drittel sämtlicher getöteten deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg.

Die Ostfront wurde im Sprachgebrauch, auch bei den Westalliierten, unterschieden von der Westfront in Westeuropa und den Fronten in Nordafrika, Nordeuropa oder später Italien.