Adolf Lohmann

Adolf Lohmann widmete sein Leben ganz der Musik und wurde einer der bedeutendsten Komponisten von Kirchenliedern im 20. Jahrhundert. Geboren wurde er am 10. Januar 1907 in Düsseldorf. Dort wollte er auch ursprünglich nach seinem Abitur an der Oberrealschule am Fürstenwall 1926 an der Kunstakademie studieren, wurde aber nicht angenommen. So ging er nach Bonn auf die Pädagogische Akademie, um Volksschullehrer zu werden, wo seine musikalische Begabung gefördert und ausgebildet wurde.

Parallel dazu engagierte sich Lohmann in Düsseldorf im "Jugendhaus der deutschen katholischen Jugend" und betreute die "Spielschar des Bühnenvolksbundes", aus der später die "Sing- und Spielgemeinde Düsseldorf" mit etwa 60 Mitgliedern entstand. Durch sie, ihre Auftritte und Schallplattenaufnahmen fanden unbekannte oder neue, teils von Lohmann komponierte Lieder in den Gemeinden und bei der katholischen Jugend in ganz Deutschland weite Verbreitung. Darin, in Liedeinstudierungen, -andachten u.ä. sah er seinen Weg, „dem aufkommenden Ungeist entgegenzuwirken".

In jener Zeit entstanden auch fruchtbare Freundschaften mit Josef Diewald und dem Dichterehepaar Georg und Maria Luise Thurmair, mit denen zusammen Lohmann u.a. die Liedersammlungen "Singeschiff", "Kirchenlied" und "Weihnachts-Singebücher" herausgab. Nach der Ersten Staatsprüfung 1929 arbeitete Lohmann meist in Düsseldorf, wurde aber 1937 als Volksschullehrer nach Goch strafversetzt.

Beauftragt mit der Zusammenstellung einer Liedersammlung für alle Schulgattungen mit dem Titel "Lieder des Volkes - Erbe und Aussaat", gelang es Adolf Lohmann und seinen Mitautoren 1936, aus den von den Machthabern eigentlich verbotenen und vom Vergessen bedrohten Singheften der katholischen Jugend einen großen Teil der Lieder „einzuschmuggeln“, was erst 1940 auffiel. Im Jahr 1939 heiratete Lohmann die Pädagogin für Bewegungsspiele Thekla Diemar und bekam mit ihr 1941 eine Tochter. Doch im selben Jahr wurde er bis 1945 zur Wehrmacht eingezogen.

Auch nach Kriegsende wirkte Adolf Lohmann, 1949 zurückgekehrt in seine Heimatstadt, rege und vielfältig als Musikpädagoge, Chormeister und Komponist, u.a. als Fachberater für Schulmusik in Düsseldorf, in der Lehrerfortbildung, bei Musik-Kursen, Jugendsingtreffen und Singkreisleiter-Wochen in Haus Altenberg, aber auch als musikalischer Mitarbeiter, Herausgeber und Lektor des Christophorus-Verlages Herder in Freiburg.

Als Adolf Lohmann am 19.10.1983 in Düsseldorf starb, hinterließ er ein Werk von 150 Liedern, von denen viele auch heute noch im Gesangbuch „Gotteslob“ zu finden sind, außerdem 30 Kanons, rund 450 Chor- und Instrumentalsätze und über ein Dutzend Lieder- und Chorbücher.