Udo Smidt

Udo Smidt wurde am 1. Juli 1900 in Ostfriesland als Sohn eines reformierten Pfarrers geboren. Er studierte Theologie und wirkt zwischen 1925 und 1930 als Pfarrer in der evangelisch-reformierten Gemeinde Rysum. 1930 wurde Smidt zum Leiter der Schülerbibelkreise berufen. In dieser Funktion befürwortete er 1934 die Selbstauflösung des Bundes, nachdem er Pfingsten 1933 das traditionelle Treffen von etwa 5.000 Mitgliedern der Bibelkreise noch zu einer machtbewussten Demonstration gegen die Hitler-Jugend gemacht hat.

In seinem als „Grauer Brief“ bezeichneten Auflösungsschreiben heißt es: „Der Bund gibt Euch frei und entlässt Euch aus den bündischen Formen einer festgefügten Jungenschaft. Keinen von Euch aber gibt der König frei, unter dessen Verheißung und Gebot wir unseren Bund gestellt haben ... Im Herzen aber sollt Ihr weiterhin das Schwertkreuz tragen und sollt es wissen, dass Ihr in Schule und Elternhaus den heimlichen Kampf um Wahrheit und Reinheit zu kämpfen habt.“

Bis 1938 gab Smidt noch die Zeitschrift „Jungenwacht“ heraus, um den inneren Zusammenhalt der Schülerbibelkreise zu bewahren. Nach der Auflösung der Bibelkreise nahm er seine Tätigkeit als Gemeindepfarrer wieder auf und wandte sich der Bekenntnisgemeinschaft seiner Landeskirche zu, die den Anschluss an die Bekennende Kirche anstrebte.

Udo Smidt starb am 18. April 1978.