Besatzung (nach 1945)
Zur Ausübung ihrer politischen Oberhoheit teilten die Alliierten nach dem Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945 (Stalin, Truman, Churchill/ Attlee) die besetzten Länder in vier Besatzungszonen ein. Des weiteren wurden zwei Gebiete Deutschlands unter sowjetische bzw. polnische Verwaltung gestellt, der Sonderstatus für Berlin festgelegt und die Umsiedelung der Deutschen aus Polen, Ungarn sowie der Tschechoslowakei beschlossen. Die britische, französische und amerikanische Besatzungszone befanden sich im Westen und Süden Deutschlands, der Osten wurde zur sowjetischen Zone. Die Besatzungsmächte bildeten in ihren jeweiligen Zonen Länder, die unter Aufsicht des alliierten Kontrollrates von deutschen Zentralbehörden verwaltetet wurden. Die britische Militärregierung teilte ihre Zone 1945/1946 in die Länder Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Hamburg.
Die Spannungen zwischen Ost- und Westalliierten im sich abzeichnenden Kalten Krieg führten 1947 dazu, dass Briten und Amerikaner durch die Zusammenlegung der britischen und amerikanischen Zone zur Bizone ein vereinigte Wirtschaftsgebiet bildeten, dem erst 1949 auch die französische Zone beitrat, womit aus den west- und süddeutschen Besatzungsgebieten die Trizone entstanden war. Marshallplan und Einführung der Währungsreform (1948) führten hier alsbald zum wirtschaftlichen Aufschwung. Berlin blieb ein Sonderfall, gehörte zu keiner der vier Besatzungszonen und wurde, in vier Sektoren aufgeteilt, von allen vier Besatzungsmächten gemeinsam verwaltet. Die Militärgouverneure hatten ihre Hauptquartiere und Arbeitsstäbe in ihren jeweiligen Zonen. Das Hauptquartier der Briten war über mehrere Orte verteilt: Bad Oynhausen, Lübbecke, Herford und Minden. Mitten in der britischen Besatzungszone lag auch Köln, zu dessen neuem Oberbürgermeister Anfang Mai 1945 Konrad Adenauer ernannt wurde, den die Nationionalsozialisten 1933 des Amtes enthoben hatten und der auf der "Weißen Liste" der Amerikaner stand, die die Namen von Hitlergegnern und demokratisch gesinnten Politikern aus der Zeit vor 1933 führte. Oktober 1945 wurde Adenauer jedoch aufgrund vorgeblicher "Unfähigkeit und mangelnder Pflichterfüllung" von den Briten bereits wieder abgesetzt. Nach Inkrafttreten des Grundgesetzes (23. Mai 1945) wurden auch die Länder der britischen Besatzungszone Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland (Ausnahme Berlin). Aus der sowjetischen Besatzungszone wurde die Deutsche Demokratische Republik gegründet (7. Oktober 1949). Damit waren aus den ehemaligen Besatzungszonen zwei unterschiedliche deutsche Staaten entstanden.