Deutsche Christen
Die Deutschen Christen waren eine rassistische und völkische Strömung in der evangelischen Kirche, die den Nationalsozialismus unterstützte.
Die Deutschen Christen waren zunächst rechtsgerichtete und völkische Gruppierungen in der Deutschen Evangelischen Kirche, die der NSDAP nahestanden. Ab 1932 gründete sich die „Glaubensbewegung Deutsche Christen", die rassistische Ideen und das Führerprinzip vertrat. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde mit Unterstützung Hitlers Ludwig Müller, der den Deutschen Christen nahestand, zum Reichsbischof der evangelischen Kirche gewählt. Obwohl die nationalsozialistische Führung den Einfluss der Kirche bald einzudämmen versuchte, waren die Deutschen Christen Antisemiten, die den „jüdischen Einfluss" auf die Kirche bekämpfen wollten.
Am 13. November 1933 hielt Reinhold Krause, Obmann der Deutschen Christen in Groß-Berlin, im Berlioner Sportpalast vor etwa 20.000 Zuhörern eine Rede, in der er unverblümt eine antisemitische, neuheidnische Ideologie von einem deutschen Christentum ausbreitete und die Abkehr des deutschen Christentums von seinen jüdischen Wurzeln forderte. Die im Rundfunk übertragene Rede führte in den folgenden Wochen zu einer Austrittswelle von Mitgliedern der Deutschen Christen.
Als Gegenbewegung dazu entwickelte sich 1934 die Bekennende Kirche.
Nach 1945 wurden die Deutschen Christen von den Alliierten verboten.