Heldentod-Mythos
Der Heldenkult diente dem NS-Regime zur Darstellung seines Leitbildes vom „Helden", der als geborener Kämpfer für seinen Eroberungs- und Expansionswillen in bedingungsloser Treue zum Führer Adolf Hitler auch bereit ist, sein Leben zu „opfern". Damit war das „Heldische" an unbedingte Pflichterfüllung gebunden sowie an die Bereitschaft, für die „Gemeinschaft" zu sterben. Mit der Deklarierung der deutschen Kriegstoten als „Helden" und der Ehrung ihres „Heldentodes" sollte widerspruchslose Ein- und Unterordnung in die „Volksgemeinschaft" sowie „Wehrhaftigkeit" erzogen werden.
Diese ideologische Schulung und Glorifizierung des Mythos vom Heldentod knüpfte an ältere und weit verbreitete Vorstellungen vom „Opfertod" des Soldaten an, der im Kampf für das Vaterland und dessen richtige Ziele sein Leben lässt und dabei mit Eingang in die Heldengalerie der Nation findet. Die spezifische nationalsozialistische Erziehung zielte darüber hinaus auch auf die „Gegnervernichtung", der Krieg wurde zum Überlebenskampf der „arischen" Rasse erklärt. 1934 wurde mit dem „Heldengedenktag" ein eigener nationaler Feiertag eingeführt, um Heldentum und Opferbereitschaft zu ehren.
Aufgrund der wachsenden Zahl der Kriegstoten wurden später sog. „Heldengedenkfeiern" auf lokaler Ebene abgehalten. Damit ließ die NSDAP den Kriegsopfern eigene Totenfeiern ausrichten. Das Sterben bedurfte nun nicht mehr individueller Trauer, sondern auch kollektiver Sinnstiftung: Der „Opfertod" an der Front sollte der Heimat Beispiel für einen noch stärkeren Kriegseinsatz sein. Ab 1943 wurden auch die deutschen, „arischen" Opfer der Bombenangriffe im offiziellen Sprachgebrauch nunmehr als „Gefallene" bezeichnet: Front und Heimatfront sollten so noch näher zusammenrücken. Längst waren diese „Heldenehrungs- oder Gefallenenfeiern" nunmehr „Durchhaltefeiern". allein Kölnspezifisch?