KZ Mittelbau-Dora
Das KZ Mittelbau-Dora wurde während des Zweiten Weltkrieges am 28. August 1943 als Außenlager des KZ Buchenwald mit der Bezeichnung Arbeitslager Dora am Südhang des Kohnsteins nördlich der Kreisstadt Nordhausen im Bundesland Thüringen gegründet.
Die Nationalsozialisten wählten den Kohnstein bei Nordhausen, wo bereits 1936 eine unteridrische Anlage angelegt worden war, als Produktionsort für die „Vergeltungswaffe 2" (V2) und ließen den Stollen als solchen umbauen.
Als der erste Häftlingstransport mit 107 Häftlingen den Kohnstein am 28. August 1943 erreichte existierten noch keine Unterkünfte für die Häftlinge sondern lediglich der Stollen, in dem vier Seitenkammern als „Schlafstollen" für die Häftlinge eingerichtet wurden. Zunächst wurden die Böden in den Stollen betoniert, Straßen gebaut, Gleise verlegt, weitere Kammern angelegt und die großen Produktionsmaschinen eingebaut. Sämtliche Arbeiten wurden durch die Häftlinge ausgeführt, meist ohne besondere Transport- oder Hilfsmittel.
Von Anfang an waren die Lebensbedingungen für Häftlinge extrem schlecht. In den ersten Monaten starben bereits tausende von ihnen an Entkräftung, Unterernährung, wegen der katastrophalen sanitären Bedingungen sowie an Lungenkrankheiten, hervorgerufen durch den Staub der Sprengungen. Diese erfolgten tags und nachts, so dass nicht einmal ein geregelter Schlaf in den Stollen möglich war.
Erst nach Anlaufen der V2-Produktion zum Anfang 1944 wurden die Häftlinge schrittweise in ein entstehendes oberirdisches Barackenlager verlegt; die letzten verließen die Schlafstollen Anfang Juni 1944.
Ab Oktober 1944 firmierte das Arbeitslager Dora unter der Bezeichnung Konzentrationslager Mittelbau als eigenständiges Konzentrationslager. Der Lagerkomplex des KZ Mittelbau umfasste schließlich fast 40 Lager. Während der 18 Monate, die das Lager existierte, durchliefen etwa 60.000 Häftlinge aus 21 Nationen den Lagerkomplex Mittelbau.
Am 11. April 1945 wurde das Konzentrationslager (KZ) durch Angehörige der US-Armee befreit. Heute befindet sich auf dem ehemaligen Lagergelände die „KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora".