Bund Deutscher Mädel (BDM)
Innerhalb der Hitlerjugend wurde eine Unterabteilung für Mädchen und junge Frauen geschaffen, der BDM. Das Ziel war wie bei der HJ eine Erziehung im Sinne der NS-Weltanschauung, besonders jedoch eine Vorbereitung der Mädchen auf ihre künftige Aufgabe als Ehefrauen und Mütter.
Die Teilorganisation der Hitlerjugend, der Jugendorganisation des Dritten Reiches, die für Mädchen und junge Frauen bestimmt war, hieß Bund Deutscher Mädel (BDM). Der BDM war 1930 durch Umbennennung der bis dahin bestehenden "Schwesternschaften der HJ" entstanden, die wiederum einzelne Mädchengruppen als Vorläufer hatten.
Genau wie der männliche Teil der HJ war der BDM nach Altersgruppen ab 10 Jahren und nach Gebieten gegliedert; die Mitglieder waren uniformiert. Entsprechend der zunehmenden Bedeutung der HJ, die sich nach der Machtübernahme von einer Parteijugendorganisation zur staatlichen Jugendorganisation entwickelte, für die kurz vor dem Krieg sogar eine gesetzliche Zwangsmitgliedschaft eingeführt wurde, stiegen die Mitgliederzahlen des BDM stetig an.
Die Mitglieder der HJ, auch die Mädchen, trugen Uniformen und gliederten sich in Altersgruppen auf: Die 10-14 Jahre alten Mädchen gehörten zum Jungmädelbund in der Hitlerjugend. Die Mädchen und jungen Frauen von 14 bis 21 Jahren umfasste der Bund Deutscher Mädel (BDM) in der HJ. Die 17 bis 21-jährigen waren gesondert im BDM-Werk "Glaube und Schönheit" gesammelt. Dieses Werk sollte die jungen Frauen im nationalsozialistischen Sinne erziehen.
Der BDM war in verschiedene Einheiten eingeteilt: Die Mädelschaft (ca. 10 Mädchen), die Mädelschar (ca. 40 Mädchen), die Mädelgruppe (ca. 160 Mädchen), der Mädelring (ca. 600 Mädchen), der Untergau (ca. 3000 Mädchen), der Obergau (ca. 150 000 Mädchen) und der Gauverband (ca. 750 000 Mädchen). Bei dem Jungmädelbund gab es eine ähnliche Gliederung. Die Mitglieder konnten entsprechende "Dienstgrade" erreichen (z. B. Mädelscharführerin).
Die Erziehungsziele des BDM waren entsprechend denen der HJ Gehorsam, Disziplin, Pflichterfüllung und Opferbereitschaft. Im Unterschied zu den männlichen Mitgliedern der HJ sollten die Mädchen im BDM aber besonders auf die ihnen zugedachte Aufgabe als Ehefrauen und Mütter vorbereitet werden. Neben der körperlichen Ertüchtigung stand daher beispielsweise die hauswirtschaftliche Ausbildung auf dem Programm, aber auch aber "Erbgesundheit" und "Rassenlehre" wurde mit Nachdruck vermittelt.
Während des Krieges verschoben sich die Aufgaben der Mädchen im BDM. Sie wurden verstärkt zu Hilfsdiensten herangezogen; etwa als Erntehelferinnen, Krankenschwestern, Telefonistinnen oder Flakhelferinnen ("Blitzmädel"), bei der Verteilung von Speisen und Getränken an Soldaten und auch bei der Kinderlandverschickung (etwa als "Lagermädelführerinnen").