Bismarkturm / Bismarcksäule

Bismarcktürme und -säulen wurden ab 1890 überall in Deutschland gebaut und aufgestellt.

1890 begann man im kaiserlichen Deutschland, Tüme und Säulen zu Ehren des ehemaligen Reichskanzlers Bismarck zu bauen. Auf den Säulen waren Schalen angebracht, auf denen man bei feierlichen Anlässen eine Flamme entzünden konnte. Der Bau der Säulen und Türme ging von nationalistischen und völkischen Kräften aus, die einerseits einen Gedenkkult um den konservativen Politiker Bismarck etablieren wollten und andererseits einen Rückbezug auf vermeintlich germanische Traditionen suchten. Architektonisch versuchte man, sich an mittelalterliche und frühgermanische Bauten anzulehnen.

In Köln begann der Bau der Bismarcksäule 1902 am Rheinufer in Marienburg. Die Schokoladenfabrik Stollwerck finanzierte den Großteil des Baus. Auf dem Denkmal ist Bismarck als Ritter dargestellt und auf der Spitze des Turmes steht ein Feuerbecken.

Während des Dritten Reichs nutzten die Nationalsozialisten die Symbolik der Bismarcksäulen. Sie führten beispielsweise Gedenkfeiern und Fackelmärsche zur Sommersonnenwende durch. Am 10. Mai 1933 fanden in mehreren Städten die Bücherverbrennungen von Werken fortschrittlicher und jüdischer Schriftsteller an den Bismarcksäulen statt.