Petrus Legge

Der spätere Bischof von Meißen wurde am 16.10.1882 als erstes von zehn Kindern eines Bierbrauereibesitzers in Brakel/Westfalen geboren und auf den Namen Petrus Theodorus Antonius Legge getauft. Nach dem Abitur in Warburg, dem Studium der Theologie in Würzburg und Paderborn und anschließendem Priesterseminar wurde er 1907 zum Priester geweiht.

Von da an war Legge in der sächsischen Diaspora tätig, zunächst als Vikar in Gerbstedt bei Eisleben, wo er die kleine Minderheit von 120 Katholiken unter den insgesamt 5700 Einwohnern und die dortigen polnischen Wanderarbeiter betreute. Ihnen galt sein Engagement weiterhin, wie auch den Strafgefangenen, dem katholischen „Mädchenschutzverein“ und der Studentenseelsorge, als er vier Jahre später als Kaplan in die Kreisstadt Halle an der Saale kam. 1924 wurde er als Propst und Bischöflicher Kommissar von Magdeburg eingesetzt und erwies bald, insbesondere 1928 bei den Vorbereitungen für den dortigen Katholikentag, Organisations- und Verhandlungsgeschick.

Zum Bischof von Meißen, einem sehr armen, erst 1921 wiedererrichteten Bistum, wurde Legge 1932 erhoben. Im Herbst 1935 wurde er verhaftet - als einziger deutscher Bischof unter nationalsozialistischer Herrschaft - und wegen „fahrlässigen Devisenvergehens“ zu einer Geldstrafe verurteilt. Sein Amt konnte er erst anderthalb Jahre später wieder aufnehmen und verhielt sich fortan bei allen Reibungen und Konflikten politisch sehr vorsichtig, auf die Seelsorge konzentriert.

Bischof Petrus Legge verstarb am 9. März 1951 in Bautzen an den Folgen eines Verkehrsunfalls.