„Jungen Front“ (Michael)

Die Wochenzeitung „Junge Front" verstand sich als partei-politisch unabhängiges Organ der katholischen Presse und sah ihre Aufgabe vor allem in der politischen Bildung der katholischen Jugend. In ihren Themen und Berichten versuchte sie somit, über die aktuelle Tagespolitik hinaus Orientierung zu vermitteln. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 gehörte sie zu den Wochen- und Monatszeitschriften, die sich nicht gleichschalten ließen, weshalb ihre Auflagenzahl enorm stieg.

Am 24. Februar 1933 wurde ihr zunächst ein Presseverbot auf Zeit erteilt. Auch nach dieser Frist richtete die katholische Jugendzeitung unbeirrt ihre kritische Stimme gegen die neuen Machthaber im Nationalsozialismus. Nach einem erneuten Verbot erschien sie ab Nummer 27 unter dem Zeitungstitel „Michael". Zeitungen wie die „Junge Front" bewiesen, dass es auch 1935 noch möglich war, Meinungen zu vertreten, die den nationalsozialistischen Tendenzen entgegenliefen.