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Landjahrlager Schwiederstorf: Unterrichtsheft Marianne Schürhoff

 Dieses Landjahrlager-Tagebuch wurde von Marianne Plath zur Verfügung grstellt und im NS-Dokumentationszentrum der stadt Köln aufbewahrt.

Zu Frau Plath finden Sie hier auch eine umfangreiche Lebensgeschichte mit Videoauszügen, zahlreichen Fotos und weiteren interssanten Informationen.

Schwiederstorf, den 18.11.41.

Mein Lebenslauf.

Ich wurde am 29. Juni 1927 als Tochter der Eheleute Adolf Schürhoff und Frau, Hedwig, geb. Thomas in Wuppertal-Ronsdorf geboren. Mein Vater ist Werkführer. Als ich zur Welt kam, besaß ich schon einen 7-jährigen Bruder. Mit 5 Jahren kam ich in die Volksschule an der Geranienstraße und trat mit 10 Jahren in den Jungmädelbund ein. Am 1. Dezember 1936 wechselten wir unsere Wohnung und ich kam in die Holthauserschule, welche ich bis zum 13. Lebensjahr besuchte. Nach meiner Schulentlassung kam ich ins Landjahr. Mein Berufswunsch ist Kontoristin.

Marianne Schürhoff.

Das Alte Land.

Am linken Ufer der Elbe, von der Nordsee und der Lüneburger Heide umgeben, liegt Norddeutschlands Obstquelle, das Alte Land. Fruchtbarer Boden, der im Schutze der Schwarzen Berge liegt, trägt alle Obst-, Gemüse- und Getreidearten. Während Getreide und Gemüse nur für den eigenen Bedarf angebaut werden, ist Obst der große Erwerbszweig des Alten Landes. Schmale Wassergräben durchziehen die Obstplantagen, Felder und Wiesen, und auf den saftigen Weiden grast das glatte schwarzbunte Vieh. Die Häuser, nach niedersächsischer Art, mit dem Giebel der Straßenseite zugewandt, aber auch mit der schönen Ziegelsteinsetzung und den Schwanenköpfen geschmückt, machen einen freundlichen Eindruck. Die Schwanenköpfe sind flämischen Ursprungs, sie weisen auf die Flamen, die vor Jahrzehnten in das Gebiet einwanderten, hin. Einige Bauernhäuser haben als besonderen Schmuck die traditionellen Brauttüren, die nur zu besonderen Begebenheiten wie Hochzeit und Kindtaufen geöffnet wurden. Die Türen offenbaren so richtig den Reichtum der Bauern, aber auch deren Kunstsinn, denn das herrliche Schnitzwerk ist von ihnen selbst angefertigt worden. Die Menschen im Alten Land sind fast alle Angehörige der nordischen Rasse. Da unser Lager am Rande der Lüneburger Heide liegt, ist es eigentlich ziemlich naheliegend, daß uns unser erster Ausmarsch ins Alte Land führte. Die herrlich blühenden Kirschbäume, die gepflegten Gärten und die freundlichen Häuser machten einen freundlichen Eindruck auf uns, die wir das Land nur vom Hörensagen kannten. Richtig kennen lernten wir Land und Leute aber erst, bei unserem

sechswöchigen Ernteeinsatz im Alten Land. Am Anfang staunten wir über die Tagesergebnisse der Pflücker und Pflückerinnen. In einigen Tagen erzielten wir die selben Ergebnisse. Die Bauern im Alten Land arbeiten mit Liebe und Sorgfalt an ihren Bäumen, und wie freuen sie sich, wenn diese Arbeit durch einen reiche Ernte belohnt wird. Aber ihre Arbeit ist von der Witterung abhängig, oft zerstören Spätfröste die zarten Blüten oder ein Sturm knickt oder reißt ein Bäumchen aus und die Mühe und Arbeit, die endlich Erfolg bringen sollte, ist zuschanden geworden. Aber mit neuem Mut beginnen die Bauern die Arbeit wieder und wieder, und sie haben viel Erfolg, die Zweige neigen sich unter der Fülle der Frucht. Die Obstbauern wagen den Kampf mit der Natur, und oft gehen sie als Sieger hervor. Besonders hohe Anforderungen werden im Kriege an die Bäuerin gestellt, aber sie meistert sie. Die Männer stehen im Felde, und nehmen in Gedanken vielleicht auch schon Veredlungen und neue Anpflanzungen vor. Aber die Bäuerin hat mit der größten Selbstverständlichkeit die Arbeit und die Sorgen des Mannes übernommen. Hart und still wie das Land in dem sie wohnen sind die Menschen des Alten Landes.

Die Lüneburger Heide.

Am Rande der Heide liegt auf einem der zahlreichen Hügel unser Lager. Ein Blick von dem kleinen Turm zeigt uns die Lüneburger Heide, die ab und zu durch einen Wald unterbrochen wird. oder aus der ein kleiner Hügel ragt, in ihrer ganzen landschaftlichen Pracht. Die große Heidefläche, auf der weiter nichts als Kiefern, Birken, Wachholder und Ginster stehen, ist aber durch das Gebiet der Hünengräber. Die Findlinge weisen auf die Entstehung des Landes zurück. Diese Steinblöcke wurden von der riesigen Eismasse, die aus dem Norden kam, hinterlassen. Die Gräber zeigen uns die große Kultur des Volkes, das damit seinen Taten ewige Denkmäler setzte. Diese wuchtigen Denkmäler passen so recht in die Stille und Schlichtheit der Heide.

Genau so wuchtig und starr wie das Land sind auch die Bewohner, die urwiegend der nordischen Rasse angehören. Mit viel Mühe und Fleiß versuchen sie, den unfruchtbaren Boden mit künstlichem Dünger einigermaßen ertragbar zu machen. Trotzdem hier nur Kartoffeln, Rüben, Roggen und Spargel anbaufähig; für Weizen ist der sandige Boden viel zu leicht. Mitten in der Heide finden wir Schafzucht; für die genügsamen Heidschnucken ist dort noch Nahrung genug zu finden. Viele Bauern haben eine Bienenzucht.

So einfach und schlicht wie die Heidebewohner selbst sind auch ihre Bauten. Die Häuser sind im niedersächsischen Stil gebaut, mit dem Giebel

nach der Straße und den Pferdeköpfen auf dem Dache. Im Gegensatz zu den herrlichen Türen des Alten Landes, haben wir hier die schlichten vierteiligen Tore vor der großen Diele. Stallungen und Wohnräume befinden sich unter einem Dach.

Die einzigen Städte der Heide, Lüneburg und Celle, sind Randstädte. Beide Städte sind zur Zeit der Hanse durch den Handel der nördlichen Städte mit den südlichen groß geworden. Wir haben sie alle beide kennengelernt. Celle ist in Fachwerk und Lüneburg in Backstein gebaut. Lüneburg mit seinem prächtigen Rathaus und dem herrlichen Dom ist die weitaus reichere Stadt. Wir fanden Gefallen an diesen beiden schönen Städten, der eine schwärmte für das prächtige Lüneburg mit seinen roten Backsteinbauten, der andere fand das schlichte, trauliche Celle schöner.

Unsere Großfahrt.

An einem Abend, wir sollten Schulung haben, sagte uns die Lagerführerin, daß es auf Großfahrt ginge. Niemand kann sich unsere Freude vorstellen. Auch bei den Führerinnen herrschte diese Fröhlichkeit. Doch zwischen diesem Abend und der Großfahrt lag eine Woche, die angefüllt war mit Vorbereitungen.

Endlich, endlich war es so weit. Die Affen standen fertig gepackt vor unsern Spinten und warteten darauf, daß sie aufgeschnallt und in die weite Welt getragen würden. – Am Montag, den 1. September ertönte um ½ 6 Uhr das Wecklied. Da waren wir sogleich munter. Doch trotz aller Munterkeit kam die Meldung zu spät. Da mußten denn zu guter letzt unsere Beine herhalten und einen Gewaltmarsch veranstalten. Mit Riesenschritten lief die Zeit, aber wir waren flinker. Zwanzig Minuten vor der Abfahrt des Zuges kamen wir in Neugraben an. Dort wartete die Lagerführerin auf uns. Sie war mit dem Rad vorgefahren. Die Post wurde noch verteilt, dann stiegen wir ins Züglein und dampften nach Hamburg. Die Badeanstalt war das erste Ziel. Je näher wir dem 3 m Brett kamen, desto angstvoller wurden die Mienen. Die ersten wagten ohne Zögern den Sprung. Doch manche stand mit angsterfüllten Augen in luftiger Höhe und war nur mit Mühe und Not zum Absprung zu bewegen. – Nach dem Schwimmen hat man gewöhnlich Hunger, also verzehrten wir mit doppeltem Appetit unsere Wurstschnitten. –

Die ¾ Stunde Freizeit wurde dazu benutzt, die nähere Umgebung des Bahnhofs anzuschauen. Mit einem zweistöckigen Zug fuhren wir nach Ahrensburg. Hier war nun guter Rat teuer. Wo sollten wir schlafen? Ein bestimmtes Ziel gab es nicht, da wurde im ersten Bauernhof, der an der Landstraße lag, um

Quartier gefragt. Das Glück war uns hold, wir konnten bleiben. Schon früh kletterten wir ins Stroh, um an anderen Morgen frisch und fröhlich zu sein. So verlief der erste Tag der Großfahrt. Noch viele schöne Tage sollten diesem folgen.

Am nächsten Morgen leuchtete die Sonne hell und klar. Es trieb uns weiter in die Welt hinaus. Bevor wir nach Lübeck fuhren, wurde das Ahrensburger Schloß besichtigt; aber nur von außen, es war während des Krieges geschlossen. Gegen Mittag ging es dann nach Lübeck. Dort hatten wir gleich 2 ½ Stunde Freizeit. Als wir durch die Stadt gingen, um ihre Sehenswürdigkeiten schon einmal von außen zu bewundern, trafen wir die Mädellandjahrlager Neukloster und Tellmer und das Jungenlager Usedom. Diese waren, genau wie wir, auf Großfahrt. In einer Stadt findet man gewöhnlich keine Bauern, also mußten wir marschieren und ein Quartier suchen. Endlich, nach einem Marsch von 9 km, fanden wir in Kücknitz einen herrlichen Kuhstall, in dem sich gut schlafen ließ. Die beste Nacht war es ja nicht, denn der Bulle, der nicht schlafen wollte, machte viel Radau. Auch die Fliegen ließen uns nicht in Ruhe. Sie beschmutzten uns und unsere Schlafsäcke, daß alles punktiert aussah. Der Morgen fing gleich schön an. Zum Frühstück gab es warme Brötchen, dann folgte eine Straßenbahnfahrt zur Hansestadt. Ein älterer Herr zeigte uns die alte Stadt. Wir sahen die Marienkirche und das Rathaus. Im Rathaus fanden wir so viel Bekanntes, das uns an das Lüneburger Rathaus erinnerte. Er erzählte uns vom Holstentor, von den alten Seekoggen, die früher

im Lübecker Hafen lagen, und von den schönen Speichern, die den Kaufleuten gehören. – So verging der Morgen sehr rasch. Nach dem Mittagessen in der N.S.V. Küche gab es Freizeit mit 50 Pfg. Taschengeld. Die Zeit flog nur so dahin, und ehe man sich versah, lag man schon wieder im Stroh. Das Geld war vertan, und der Tag war herum.

Unser nächstes Ziel war Travemünde. Hätte nicht die schöne Ostsee gelockt, ich glaube, mancher würde gestöhnt haben. Die Sonne meinte es zu gut, und die Landstraße war endlos lang. Aber schließlich waren wir doch am Ziel. Gleich nach der Ankunft haben wir den Hafen besichtigt. Das schöne Wetter mußte einmal wieder zum Schwimmen ausgenutzt werden. Also zogen wir, mit Badezeug und Handtuch bepackt, an die Ostsee. Aber Störenfriede gibt es doch überall. Die Quallen kamen, obwohl wir sie garnicht mochten, immer wieder an uns heran. Auf dem Ovendorfer Gut verbrachten wir die Nacht. Unsere Gastgeberin war sehr nett. Sie gab uns Gelegenheit, Milchsuppe zu kochen, und jede bekam eine Schnitte selbstgebackenes Schwarzbrot mit Schmalz bestrichen. In Travemünde blieben wir nicht länger. An der Ostsee entlang wanderten wir nach Groß-Schwansee. Hier war wieder ein Gutshof unser Quartier. Zwei schöne Tage verbrachten wir dort. Der hübsche Gutsverwalter mit Handschuhen war immer Gesprächsthema. Andauernd ritt er auf seinem stolzen Rosse an uns vorbei. Bei der Dreschmaschine schaute er zu, wie die Männer arbeiteten und schwitzten, er selbst kommandierte nur. Das hat uns sehr geärgert, und wir machten uns oft über ihn lustig. – Des morgens haben wir nackend

in der Ostsee geschwommen. Am 2. Morgen liefen wir ebenfalls im Evakostüm herum, als die Küstenwache auftauchte. Da, da konnten wir vielleicht in unser Turnzeug kommen! So verlebten wir zwei herrliche Tage.

Die erste Woche war nun schon fast herum. Des Sonntags hieß es marschieren. Kurz hinter dem Städtchen Schönberg, in Klein-Siemz, übernachteten wir. Dann ging es weiter nach Ratzeburg. Zwei Kilometer vor Ratzeburg, in dem Dörfchen Ziethen, machten wir halt. Mädelschaft III mußte Kartoffelsuppe kochen. Das war natürlich etwas für uns. Die Suppe hat ganz gut geschmeckt. Das einzige, was daran fehlte, war Salz. Ratzeburg haben wir am anderen Morgen besichtigt. Es ist dort wunderschön. Der Ratzeburger Dom gefiel uns fast noch besser als die Marienkirche in Lübeck. Wir fanden dort noch schöne alte Malereien an den Wänden vor. – Mittags mußten wir uns selbst verpflegen mit 50 Pfennig und 75 gr. Brotmarken. Das scheint sehr wenig, doch es ist übergenug. Zu 7 Mädeln haben wir 24 Brötchen, 1 Brot und 8 [..] Äpfel vertilgt. Zum guten Schluß behielt jede noch 10 Pfg. für eine Ansichtskarte über. Im Strohlager warteten leckerer Kartoffelbrei und 1 Eimer Heringsalat auf uns. Mit dicken Kartoffelbäuchen kletterten wir in die „Betten“. – Mittwochs wollten wir die Till Eulenspiegelstadt Mölln besichtigen. Die Nicolaikirche und das Grabmal des Narren bildeten den Mittelpunkt. Aber wohin? So lautete die Frage. In Breitenfelde, 3 km hinter Altmölln, könnten wir bleiben. Der Speisezettel ist auf Großfahrt ziemlich einfach. Pellkartoffeln und Butter, Kartoffelbrei, Schnitten oder Kartoffelsuppe. Zu Schnitten

gehörten Marken für Brot und Wurst. Pellkartoffeln mochten wir nicht mehr, Kartoffelbrei dauerte zu lange; was sollten wir da lange überlegen. Es gab eben noch einmal Kartoffelsuppe. In Breitenfelde war sonst nichts besonderes. Immer näher kamen wir der Heide. Eine Nacht verbrachten wir in Möhnsen. Dann nahm uns der herrliche Sachsenwald auf. In Friedrichsruh, dem Lieblingsort des „Eisernen-Kanzlers“, besichtigten wir das Museum. Viele interessante Sachen aus der Zeit Bismarcks waren dort zu sehen. – In Neuengamme blieben wir die Nacht über. Noch Abends gab es dort Äpfel und Birnen. Etwas sehr Willkommenes für uns. Die Nacht war weniger schön. Der Platz war recht knapp bemessen, und man kam dauernd ins Rutschen. Der nächste Tag brachte eine Fahrt nach Hamburg mit sich. Dort waren wir, wie am ersten Tage, in der Badeanstalt. Wir wollten zum Schluß noch einmal das viele Wasser genießen, da bei uns im Lager das Wasser ja ein sehr knapper Artikel ist. – Nachmittags fuhren wir mit einem Elbdampfer nach Neuenfelde. Hier hatten wir Privatquartier bei den Bauern, bei denen, welchen wir in der Kirsch- und Himbeerernte geholfen hatten. Wir wurden freundlich aufgenommen. Aber wo sollten wir nun schlafen? Wir hatten die Wahl zwischen Scheune und Luftschutzkeller. Wir entschlossen uns zum Luftschutzkeller. Abends haben wir den Leuten noch etwas geholfen. Um 9 Uhr ging es dann, mit Äpfeln und Birnen bewaffnet, in die Falle. Sonntags regnete es zum ersten Mal seit 13 Tagen in Strömen. Doch auch ein Marsch im Regen konnte unsere Laune nicht ver-

derben. So schön unsere Großfahrt auch gewesen war, wir freuten uns alle auf das Lager. Schon am Ausgang des Dorfes riefen und winkten wir, denn eines war gewiß, oben auf dem Türmchen unseres Lagers standen Mädel und hielten Ausschau. Dann standen wir uns plötzlich gegenüber. Singend wurde der Schwiederstorfer Hügel genommen. Eine Ehrenpforte mit „Herzlich Willkommen“ empfing uns.

So endete die Großfahrt. Sie ist für uns ein Erlebnis geworden, das niemals zu vergessen ist.

Haussäuberung.

Wie wird das Haus sauber gemacht?

1. Die Fenster des Raumes werden geöffnet, und alle verrückbaren Gegenstände entfernt. Die Öfen werden ausgenommen und neu angelegt.
2. Spinnen und Staub kehren und dann ausfegen.
3. Fenster putzen, Türen und Fußleisten abwaschen.
4. Die Möbelstücke des Zimmers säubern.

Wie wird das Zimmer täglich gesäubert?

1. Fenster öffnen und Spinnen fegen.
2. Ofen ausnehmen und neu anlegen.
3. Fußboden wischen, oder fegen und nachbohnern.
4. Staub wischen.

Behandlung des Fensters!

Fenster ganz naß machen, die Fensterrahmen mit leichter Lauge von unten nach oben abwaschen und dann trocken wischen. Die Fensterscheiben mit lauwarmem Wasser abwaschen, nachledern, trocken reiben und mit Zeitungspapier nachpolieren.

Behandlung der Öfen.

Eisenöfen werden abgestaubt, dann mit Ofenputz eingerieben und wenn dieser eingetrocknet ist, blankgerieben. – Stein- oder Kachelöfen werden abgewaschen und dann nachgeledert.

Behandlung von Möbelstücken.

Ungestrichenes und ungebeiztes Holz kann abgescheuert werden. Mit klarem Wasser spült man dann nach, und setzt den Gegenstand an die Luft zum Trocknen. Gestriche-

nes oder gebeiztes Holz wird mit einem fast trockenen Leder geledert und dann mit einem Wollappen abgerieben. Gestrichene Türen können auch so behandelt werden. Zu beachten ist, daß man von unten nach oben abwäscht, da beim Abwaschen mit Seifenlauge meist Streifen entstehen.

Behandlung von Fußböden.

Ungestrichene Fußböden werden geschrubbt mit Lauge und mit klarem Wasser aufgewischt, oder mit Stahlspänen gespänt, dann eingebohnert und blankgerieben. Gestrichene Fußböden werden aufgewischt. Der Rand des Zimmers und die Ecken werden mit der Hand bearbeitet und nicht mit dem Schrubber. Dann wird trockengewischt, eingebohnert und blankgerieben.

Behandlung von Putzgeröten.

Besen: Wöchentlich einmal auswaschen, täglich den Schmutz von den Borsten entfernen, Stiele scheuern.
Schrubber: Nur Stiele scheuern.
Staubtücher: Wöchentlich waschen und wechseln. Wenn es aber schmutzig ist, schon vorher waschen.
Aufnehmer: Jeden Tag gründlich auswaschen, Aufnehmer nicht zum Abtreten schmutziger Schuhe benutzen.
Schrubbeimer: Zinkeimer täglich mit Ata oder Sand scheuern. Emailleeimer müssen täglich gesäubert werden.
Bohnerbesen: Muß nach jedem Gebrauch mit dem Bohnerkratzer gesäubert werden. Auch Bohnerbesen sind wie alle anderen Hausgeräte aufzuhängen.

Schulung – gemeinsames Erarbeiten eines Stoffes.

Geschichte eines Volkes – Schicksal eines Volkes.

Volk – Schicksalsgemeinschaft.

Rasse – Gemeinschaft von Menschen gleicher Erbanlagen.

Betrachtung der Geschichte vom rassischen Standpunkt her:

Statt Vorgeschichte Frühgeschichte.
Ältere Steinzeit – bis 12000 (Vorindogermanen.)
Mittlere Steinzeit – bis 4000 (Indogermanen.)
Jüngere Steinzeit von 4000 bis 1800
Bronzezeit von 1800 bis 800
Eisenzeit von 800 bis 200

Vorindogermanische Zeit bis 10000.
Die Vorindogermanen wohnten um die Ostsee herum, waren Waldbauern, trieben Ackerbau und Viehzucht. Besaßen eine Holzkultur. (Daher keine Ku[?] Funde.) Geräte aus organischen Stoffen. (Tiersehnen und Knochen.)

Indogermanische Zeit (von 10000.
Ursprache, Bauern, die schon ihren Acker mit Sichel, Pflug und Egge bearbeiteten. (Zum Teil aus Holz und Stein.) Korn (Weizen, Hafer, Hirse, Gerste,) wurde gedroschen, ausgeschlagen oder ausgetreten, gemahlen und zu Brot gebacken. Sie besaßen Rinder, Schweine, Pferde, Hühner, Ziegen und Gänse.

Ihre Weltanschauung: Sie glaubten an das große Gesetz der Welt, göttliche Ordnung. Da sie selbst nur ein Teil dieser Welt waren, unterstehen sie genau wie jedes Lebewesen den großen Gesetzen. Daher Heiligkeit des Lebens, der Erde, Ehe,

Familie. Sie besaßen schon Dreifelderwirtschaft (2 Jahre wird ein Acker bebaut, daß 3. Jahr liegt es brach.)

Indogermanische Wanderungen von 3000 bis 2000.
Durch Klimawechsel entstand Landmangel. Einige Männer wanderten ab.

Weltreiche entstanden:
1. Das der Inder, 2. das der Perser, 3. das Reich der Griechen, 4. das der Römer.

Für alle Reiche ist der Werdegang und der Verfall gleich. An Anfang: Sie bauten das Reich in ihrer Art und mit ihren Gesetzen. Bleiben Bauern. Dann folgt: 1. Entnordung durch das Klima, 2. Einfluß fremder Rassen.

Dadurch rassischer und seelischer Verfall. – Untergang der Macht und des Reiches.

Germanische Zeit.

Die Bronzezeit (1800-800)

Die Weltanschauung: ist die der Indogermanen, nur daß die Eigenschaften der Natur personifiziert. Ihr Priester war der Sippenführer.

Ehe und Familie.
In der Hand des Hausvaters lag das Recht, die Frau versorgte das Haus, erzog die Kinder, stand gleichberechtigt neben dem man. (Sie trug einen Dolch.) Ihre Gewänder waren aus Wolle und Leinen gewebt. Die Erziehung der Kinder war hart.

Haus und Hof. Die Germanen der Bronzezeit besaßen Häuser mit tiefhängendem Dach, großen gemeinsamen Innenraum, hölzerne Tassen und Teller mit Brandmalerei.

Kunst: Kupfer und Zinn – Bronze.

Wir finden schon Gießerwerkstätten, kostbare Schwerter, Lanzenspitzen, Schmuckgegenstände, Dosen, Gürtelschnallen.

Germanische Wanderungen: Kimbern und Teutonen um 100 v. d. Z., Einfall der Hunnen 375 (Völkerwanderung.) Große germanische Reiche entstehen: Ostgoten – römisches Reich (West- und Oström.) Wandalen – Nordafrika. Westgoten – Spanien. Burgunder – Oberitalien, Frankreich ein Stück, Franken – Frankreich. Sachsen – Mitteldeutschland und Norddeutschland.

Zwei Welten begegnen sich: Weltanschauungskampf. Die großen germanischen Reiche werden unter den gleichen Gesetzen aufgebaut, wie die Indogermanischen Reiche und scheitern aus den gleichen Gründen.

Entstehung des Frankenreiches. Aus dem kleinen Reiche der Franken entsteht durch Eroberungen ein neues Reich, das Frankenreich. Die germanische Welt geht hier allmählich zugrunde. Clodwig wird 496 Christ. Er bestätigt Aufsichtsrecht der Kirche über weltliche Beamte. Zwei Welten prallen aufeinander. (Christentum – Germanentum.)

Karl Martell: 732 Tours und Poitiers Sieg über die Araber. Martell zieht alle Kirchengüter ein.

Pipin: wird 754 von Papst gekrönt, gründet den Kirchenstaat (Vatikan.)

Karolinger: Karl der Große 768-814. Erhält 800 die Kaiserkrone. Karl erweitert das Reich. Franken – Sachsen. Von 772-804 Kampf gegen die Sachsen. 782 Blutbad zu Verden. Hinmordung vieler Edlen. Das Land der Sachsen wird am Amt der Franken allmählich regiert. Karl

errichtet Schulen, fördert die Wissenschaft, Einführung der Jahreseinteilung und Heldenliedersammlung.

Ludwig der Fromme: (Karls Sohn.) Hilfe für den Pabst – Sagenverbrennung.

843 Vertrag zu Verdun, Trennung des Reiches in 3 Teile.

870 Vertrag zu Mersen, Elsaß Lothringen kommt zum Reich.

Konrad I., Deutscher König: Das 1. Deutsche Reich: 919

Sachsenhaus 919-1024

Heinrich I. 919-936

Volkskönig – bäuerlich, große Führerpersönlichkeit, Kampf gegen die Ungarn 933 an der Unstrut (Sieg nach einem Waffenstillstand.) Richtet ein Heer ein aus Bauern, siedelt im Osten, zwingt die Bauern, an festen Plätzen zu siedeln (Entstehung der Städte.)

Otto I. 936-973.
Hochbegabt, großer Führer. Heiratet die Schwester des Englischen Königs, erhält dadurch Burgund. Besiegt die Ungarn 955 auf dem Lechfelde, kämpft gegen die Wenden. Befestigung der Marken (Billung, Gera.) Zieht nach Rom, wird in Rom gekrönt. Obergerichtsbarkeit in Ottos Händen. Ohne Zustimmung des Kaisers keine Pabstwahl.

Otto II.
Kampf um Unteritalien. Einfall der Dänen und Wenden in Ost- und Norddeutschland. Das Land östlich der Elbe geht verloren.

Otto III.
Wird mit 3 Jahre gekrönt, sehr verschiedenartige Erziehung (Bremen, Köln.) Träume von der Errichtung eines römischen

Kaisertums, Weltreich. Stephan von Ungarn macht Ungarn zum Königreich. Polen wird auch Königreich. Pommern, Preußen, Böhmen und die Lausitz vernichtet. Es wurde daraus ein Erzbistum Gnesen.

Heinrich II.
Hilft dem Pabst, Macht der Kirche vergrößert.

Fränkisch-saalisches Haus 1024-1138.

Konrad II.
Tatenmensch – Machtkaisertum, schafft Ordnung im Osten, Oberhoheit über Polen, Dänen und Burgund.

Heinrich III.
Erneuerung der Kirche, Clüny – setzt 3 Päpste ab, setzt 1 deutschen Papst ein.

Heinrich IV.
Clüny ist mächtig, - Forderung des Papstes, Aufhebung der Entscheidung bei der Papstwahl. Allgemeines Recht der Investitur (Einsetzung der Bischöfe.) Gebot des Zölibats (Ehelosigkeit.) Verbot der Simonie (Verkauf der geistlichen Würden.) Das Kirchengut soll dem Papst unterstellt werden. Absetzung des Papstes, Bischöfe auf Seiten des Kaisers, der Kaiser wird vom Papst gebannt. Forderung der Fürsten: Der Kaiser wird in einem Jahr vom Bann gelöst haben. Papst kommt nach Deutschland den Kaiser abzusetzen, darum Bußgang nach Canossa 1077. Lösung vom Bann.

Heinrich V.
1122 Wormser Konkordat. (Investiturstreit beendet).
Kaiser verleiht den Ring. Papst verleiht den Krummstab. In Deutschland Verleihung der westlichen Macht vor

der geistlichen. In Rom umgekehrt.

Lothar
Schafft Ordnung (Meißen, Brandenburg, Mecklenburg, Pommern an Deutschland.)

Staufferhaus (an Deutschland.) 1138-1254

Konrad III.

Friedrich I. (Barbarossa).
1152 in Aachen zum König gekrönt. Anzeige dem Papst geschickt, wird anerkannt. Auf einem Reichstag entsendet der Papst zwei Legarden, darunter Roland, der äußert, das Kaisertum wäre ein päpstliches Lehen. Bei ihrem Gepäck findet man Haßbriefe des Papstes gegen den Kaiser. Friedrich mußte die Legarden vor der Wut der Menge schützen. 1178 zieht Friedrich nach Rom, weil sich die Norditalienischen Städte erheben. Roland kämpft als Papst Alexander III. gegen ihn. Der Papst muß nach Frankreich fliehen.

Friedrichs Vetter, Heinrich der Löwe, erhält die Bedeutung des Ostens. Er kolonisiert hier und befestigt die Macht des Reiches. Als Friedrich in Not war, ruft er Heinrich zu Hilfe. Heinrich wiedersetzt sich und wird bestraft. Er verliert alle Lande bis auf das Stammland Lüneburg-Braunschweig. 1177 einigt sich der Kaiser mit dem Papst. 1183 machen sich die Oberitalienischen Städte selbstständig. Der Kaiser stirbt auf einem Kreuzzug.

Heinrich II. Er bekommt Sizilien. Unter seiner Herrschaft die größte Ausdehnung des Reiches.

Friedrich II.
In römischer Art erzogen (Papst Vormund.) Mit 17 Jahren reitet er über die Alpen nach Deutschland. 8 Jahre

weilte er dort. In Sizilien baute er einen mustergültigen Staat auf. Er bekommt Streit mit dem Papst, weil er dauernd den versprochenen Kreuzzug hinausschiebt, wird mit dem Bann belegt. Zieht dann nach Palästina und holt sich dort seine Frau. Stirbt im Kampf gegen den Papst (als Heide.)

Konrad IV.

Konradin wird enthauptet 1268 auf dem Marktplatz in Neapel.

Das Reich zerfällt, keine Reichsverwaltung. Die Fürsten streben nach einer Hausmacht. Ruf nach dem Kaiser wird laut.

Politische Entwicklung von 1254 bis zirka 1500
Kaiserlose schreckliche Zeit von 1254-1273.

Auf Raten des Papstes entsteht eine Neuwahl.

Rudolf von Habsburg 1273
Kleine Besitzungen in der Schweiz und in den Niederlanden. Er braucht größere Macht um anerkannt zu werden, bekämpft daher Ottokar von Böhmen. Ottokar fällt 1278 auf dem Marchfelde. Rudolf erhält das Land: Böhmen, Kärnten, Steiermark und Krain.

Haus der Luxemburger.

Karl IV.
1338 Kurverein zu Rhense. Der Kaiser wird ohne Einwilligung des Papstes gewählt.

1356 Goldene Bulle: Gesetz: Sieben Kurfürsten wählen den Kaiser, Erzbischöfe von Mainz, Köln, Trier, Pfalzgraf Beirhein, Herzog von Sachsen, Markgraf von Brandenburg und König von Böhmen. Die Zustände im Reich werden immer

unerträglicher. 3 Päpste regieren, ziehen hohe Abgaben ein. Pfaffenplage, Ablaß.

Konzil zu Konstanz 1414-1418
Siegismund (Kaiser), ruft auf des Papstes Rat das Konzil ein. Huß verteidigt sich. Verlangt tschechische Sprache innerhalb des Gottesdienstes. Anfang der Hussittenkriege.

Friedrich III. regiert 53 Jahre – Schlafmütze. Schleswig Holstein kommt an Dänemark, Schweiz kämpft für sich.

Türken nehmen Konstantinopel 1453.

Maximilian 1493-1519 – Der letzte Ritter. Er verheiratet seinen Sohn Karl V. mit der Erbin von Spanien. (Neapel, Sizilien, Nordafrika.)

Maximilian stärkt die kaiserliche Macht durch:
1. Reichsheer (Landsknechte)
2. Reichssteuer (gemeiner Pfg.)
3. Reichskammergericht.
4. Reichsreform (ewiger Landfrieden.

Karl V. 1519
wurde mit dem Geld der Fugger u. Welser Kaiser. In seinem Land ging die Sonne nicht unter. Karl V. konnte selbst kein Deutsch.

Heraufbrechen einer neuen Zeit.

Die Zeit der Kirche unterdrückte jedes freie Denken:
Scholastik: Die Dokmen der Kirche sind die ewigen Wahrheiten, sie sind für alle Gebiete maßgebend. Wir finden nun mit dem Volke Menschen, die sich nach einer Einigung – Befreiung sehnen.

Um 1500 entstand eine Bewegung, die sich von den Fesseln der Kirche löste:

Humanismus:

1. Studien des griechischen und römischen Altertums.

2. Er führt zu Studien der germanischen Frühgeschichte. Die ersten Schulen entstehen am Rhein, die sich von der Kirche befreien, später Humanistische Gymnasien. Berühmte humanistische Gelehrte: Reuchlin, Erasmus von Rotterdam: übersetzt die Bibel auf griechisch. Die Humanisten wenden sich an die Gelehrten.

Zu dieser Zeit leben: Leonardo da Vinci, 1500, Dürer, Stoß, Riemenschneider,

Naturbeobachtungen: Kopernikus 1473-1543: Er studiert Astronomie: Die Erde dreht sich um die Sonne. Diese neue Lehre wiederspricht der Kirche.

Um 1600 Galiläa.
Keppler: um 1600, studiert den Lauf der Planeten.

Reformation: Luther.
1483 in Eisleben geboren. Friedrich der Weise beruft ihn als Theologieprofessor nach Wittenberg, 1517 schlägt er die 95 Thesen an die Schloßkirche. 1520 Verbrennung von Luthers Schriften. (Freiheit eines Christenmenschen, babylonische Gefangenschaft und, an den christlichen Adel deutscher Nation.) Luther kommt in den Bann. Luther verbrennt Bannbulle und löst sich von der Kirche.

1521 Reichstag zu Worms: Luther wiederruft nicht Wormser Edikt. Luther kommt in die Reichsacht und seine Lehre wird verboten. Luther geht auf die Wartburg und übersetzt die Heilige Schrift. Er schafft so eine Volkssprache.

Ausbreitung der Reformation: Sachsen, Hessen, Preußen,

Brandenburg, Dänemark, Schweden, England.

Es entstehen evangelische Landeskirchen. Der Fürst erhält das Kirchengut und bestimmt den Glauben:

1. Das Meßopfer verschwindet.

2. Gemeindegesang, deutsche Predigt.

3. Keine Klöster, kein Zölibat, Neuordund[?] der evangelischen Kirche.

1. Reichstag zu Speyer 1526: Der Glaube des Landes ist von den Reichsfürsten abhängig.

2. Reichstag zu Speyer 1529: Katholische Mehrheit beschließt strenge Durchführung des Wormser Ediktes. Protest der Evangelischen.

Reichstag zu Augsburg 1530
Bekenntnisschrift der Evangelischen. Erneuerung des Wormser Edikts beschlossen.

Politische Lage: Karl V. will das römische Kaisertum wiederherstellen. Sein Feind ist Franz I. von Frankreich. Karl bekämpft Franz I. Schlacht bei Pavia 1525. 1531 Entstehung des Schmalkaldischen Bundes. Die Macht Karls ist geschwächt, er will die evangelische Lehre und die Selbstständigkeit derselben ausrotten.

Moritz von Sachsen verrät die evangelische Sache um Kurfürst zu werden. Daher Sieg Karls bei Mühlberg 1545. Moritz wird Kurfürst, erhält Sachsen. Moritz von Sachsen kämpft dann gegen den Kaiser, Frankreich hilft ihm. Es erhält für die Hilfe 1552 Metz, Toul und Verdun. Kaiser wird geschlagen, er muß fliehen. Sein Reich wird geteilt. Das Westreich erhält Philipp II. (Kampf gegen die Evangelischen in den Niederlanden.)

(Herzog Alba)

Niederlande kämpfen sich 1581 frei. (Herzog von Oranien)

Frankreich: Kalvins Lehre – Hugenotten.

Kampf der beiden Herrscherhäuser Guisn (evangelisch) – Bouronen (katholisch)

1572 Bartholomäusnacht – ermordung von 2000 Hugenotten.

1598 wird der Katholizismus Staatsreligion in Frankreich.

England: Königin Elisabeth kommt 1580 an die Macht, schafft die englische Staatsreligion.

Die Englische Flotte besiegt die spanische Armada.

1555 Augsburger Religionsfriede:
Wes Land – wessen Glaube.

3/10 Deutschlands ist Evanglisch.

Gründung des Jesuitenordens
Ihr Gründer ist ein spanischer Offizier Ingnaz von Loyola.

Opferung des eigenen Willens,
Mönchsgelübde doch ohne Kutte.

Ihr Ziel: katholische Kirche zur politischen Macht zu verhelfen.

30-jähriger Krieg.

1608 Neueinigung der Evangelischen-Union.

1609 Neueinigung der Katholischen-Liga.

1618 Fenstersturz zu Prag. – Zwei kaiserliche Statthalter aus dem Fenster geworfen.

Ferdinand I. wird deutscher Kaiser. Von den Evangelischen wird er nicht anerkannt, wählen Friedrich von der Pfalz.

Tilli siegt über ihn in der Schlacht am Weißen Berg 1620.

Dänemark greift in den Kampf ein. Wallenstein wird Feldherr. Er und Tilli erobern Norddeutschland. Belagern Stralsund, hilft mit einer deutschen Flotte die deutsche Hansestellung wiederherstellen.

Restitutionsedikt 1629: Alle seit dem schmalkaldischen Krieg eingezogenen Güter sollen zurückgegeben werden. Auf dem Kurfürstentag zu Regensbg. 1630 wird Wallenstein abgesetzt.

Gustav Adolf von Schweden landet in Deutschland um die evangelische Sache zu retten und Schwedens Macht zu vergrößern. Siegt über Tilli bei Breitenfelde am Lech, zieht in München ein. Wallenstein wird zu Hilfe geholt.

1632 Schlacht bei Lützen, Gustav Adolf fällt.

Wallenstein wird 1634 in Eger ermordet. Frankreich greift auch ein. Verwüstung in Deutschland.

Westfälischer Friede 1648: Schweiz und Niederlande werden selbstständig.

Frankreich: bekommt Metz, Toul, Verdun, 10 Reichsstädte, 40 Reichsdörfer, die Festung Philippsburg rechts des Rheines.

Schweden: Vorpommern, Erzbistum Gnesen, Erzbistum Verden.

Brandenburg: Hinterpommern, Halberstadt, Minden und Magdeburg.

Bayern: Kurwürde in der Oberpfalz.

Sachsen: Lausitz, Landesfreiheit für die Fürsten. (Fürsten dürfen Bündnisse mit fremden Staaten schließen!“

Der Ritterorden.

Gründung des Ordens 1192

Der Ungarnkönig ruft den Orden gegen die Mongolen zu Hilfe.

Konrad von Maßowien ruft ihn gegen die Prutzen. Alles Land gehört dem Orden. Der Hofmeyer wird Reichsfürst.

1525 zieht Hermann Balk (der 1. Hochmeister), ins Kulmer Land. (Gründung von Städten: Thorn, Graudenz, Marienwerder, Elbing.)

1309 Erbauung der Marienburg.

Verfassung des Ordens: Gelübde: Armut (Abnehmung des Nahmens) Keuschheit, Gehorsam, Härte und Zucht.

Hochmeister: Sitz in der Marienburg. Für ein Domkapitel hatte man 12 Ritter.

1343 Westpreußen von den Polen genommen.

Blütezeit des Ordens um 1300. Zur Zeit Winrich von Kniprode. Verfall des Ordens: Litauen wird christlich. Litauen und Polen vereinen sich. Der Eidechsenbund schließt sich an.

Schlacht bei Tannenberg 1410: Ulrich von Gungingen fällt, der Orden verliert. Heinrich von Plauen verteidigt die Marienburg.

1411 Friede zu Thorn:

1466 Zweiter Friede.

Westpreußen, Marienburg, Kulmerland, Thorn und Emsland werden der polnischen Krone unterstellt. 1469 bricht Polen den Frieden, nimmt Westpreußen in Besitz. (Der 1. Weichselkorridor).

Der Orden zerfällt.

Die Hanse.

Um 1250 Zusammenschluß deutscher Kaufleute: Vorwiegend Nord- und Ostdeutschland.

Absatz in fremden Ländern. 80 Städte gehören zu uns. Riga, Reval, Danzig, Königsberg, Thorn, Hamburg, Berlin, Bremen, Bergen, Peter Gulf (Rußland), Stahlhof (Engld.)

Wir hatten eine eigene Kriegsflotte, ein eigenes Recht, Dänemark wird bekämpft und besiegt.

1370 Friede zu Stralsund.

Die Macht der Hanse vergeht durch Aufkommen Schwedens und Dänemarks.

Bauernkämpfe: Der 1. Aufstand um 782. – Kampf der Sachsen gegen Karl. 2. Aufstand der Stedinger um 1234.

Neue Unruhen im 16. Jahrhundert. Die Bauern lehnen sich gegen die Fürsten auf. Geheimbund des Bundschuh – Rhein, Elsaß. Geheimer Bund des Armen Konrad – Württemberg. Die Bauern wollten keine persönliche Bereicherung, sondern Errichtung des einigen Reiches.

1523 ist der 1. Aufstand der Ritter.

Sikkingen und Hutten kämpfen gegen die kirchlichen Fürsten. Sikkingen fällt, Hutten muß fliehen. Erhebung der Bauern in Süddeutschland um 1525. Einige Ritter stellen sich auf die Seite der Bauern. Götz von Berlichingen, Florian Geyer.

Ende der Bauernkriege: Luther warnte die Fürsten und

bat um Hilfe für den Bauern. Aber da die Bauern weder einen Führer hatten noch irgendetwas erreichten, scheiterte diese große Erneuerungsbewegung. Die Bauern stürmten hier und da die Schlösser, Burgen und Kirchen. Es beginnt die große Rache der Fürsten und die noch größere Unterdrückung der Bauern.

Die Vorherrschaft Frankreichs.

Ludwig XIV. 1643

Der König bestimmt Recht und Gesetze. (Der Staat bin ich.)

Merkantilsystem: eine neue Wirtschaftslehre.

Deutschland besteht aus 350 Einzelstaaten. Sprache und Bildung ist französisch.

Brandenburg: 1525 wird der Ordensstaat Herzogtum.

1614 Cleve, Mark und Ravensburg, 1618 Liegnitz, Brieg und Wohlau durch Erbverträge an Brandenburg.

1648 Landerwerb durch den Frieden.

Große Kurfürst 1640-1688.

Neffe Gustav Adolf – wurde in Holland erzogen. Bildet ein Heer, (Berufssoldaten). Kurfürst oberster Heerführer. Aufbau der absoluten Herrschaft. Merkantilistisches Wirtschaftssystem. Er holt Holländer ins Land, schafft Musterbetriebe, Anbau von Kartoffeln, Trockenlegung von Oder, Havel und Warthe. Fabrikmündung, Tuchindustrien, Samt- und Seideindustrien durch Hugenotten. Preußen kämpft gegen Schweden auf Seiten des Kaisers und Rußland bekommt dafür 1660 die Unabhängigkeit von Polen.

1668 fällt Ludwig XIV. in den spanischen Niederlanden ein.

1672 fällt er in die freien Niederlande ein. Der große Kurfürst will Cleve schützen, muß aber gegen die Schweden ziehen, die in Brandenburg einfallen.

1675 die Schlacht bei Verbellin. Der große Kurfürst gewinnt Westpommern und Rügen.

Ludwig XIV. errichtet die Reunionskammer.

1681 Raub Straßburgs. 1683 ruft Ludwig XIV. die Türken ins Reich. Prinz Eugen führt die deutschen Truppen gegen die Türken. 1686 wird Belgrad erobert. 1688 fällt Ludwig XIV. in die Pfalz ein. Holland, Schweiz, Schweden, Spanien kämpfen gegen ihn. Ludwig XIV. verliert, muß die eingezogenen Güter zurückgeben.

Königreich Preußen:

Friedrich I. – Königsberg – 1701-1713.

Prachtliebend, Prunk am Hof, Ausschmückung von Berlin, Schlüter baut das Zeughaus und das Schloß.

Spanischer Erbfolgekrieg. 1701-1713.

Der Spanische König ist kinderlos. Ludwig XIV. und der Kaiser erheben Ansprüche auf den Thron. Ludwigs Enkel wird als Nachfolger bestimmt. Der deutsche Kaiser, England, Niederlande kämpfen gegen Ludwig. 1764 Schlacht bei Hochstädt. Prinz Eugen schlägt Ludwigs Enkel, kommt auf den Thron in Spanien. Deutschland bekommt die Niederlande, Mailand, Neapel, Sizilien. England bekommt Gibraltar.

Nordischer Krieg 1700-1721. Rußland, Peter der Große – Schweden, Karl XII. –Polen, August der Starke von Sachsen. Polen und Russen kämpfen gegen die Schweden. 1709 Schlacht bei Poltawa. Karl wird geschlagen, muß

fliehen, Preußen greift ein in den Kampf. Karl flieht nach Schweden zurück.

1721 Friede zu Nystädt. Rußland, Lettland, Estland, Preußen erhält Stettin, Westpreußen, Usedom, Wollin, - Bremen und Verden kommen zu Hannover. Schweden bekommt Wismar, Westpommern und Rügen.

Friedrich Wilhelm I. 1713-1740.
einfach, streng, arbeitsam. Trägt viel Uniform.

1. Schöpfer des Beamtenstaates.

2. Verwaltungsordnung.

1. Generaldirektorium (König & 5 Min.)

2. Kriegs- und Domänenkammer. (Provinzen, Landräte, Kreise.

3. Schöpfer des absoluten Staates. Er baute den Adel in dem Staat. Offiziere, Führerstellen im Heer.)

4. Förderung des Bauerntums. Errichtet Zölle, Trockenlegung der Moore.

5. Gründer der Preuß. Armee. (Allgem. Wehrpflicht, Lange Kerle, Uniform, Gleichschritt, Befehl und Linienführung.)

Friedrich II. 1740-1786 ist sehr unsoldatisch, liebt französische Literatur und spielt Flöte. Er versucht vor der Strenge seines Vaters zu fliehen wird aber gefangen genommen und auf die Festung Küstrin gebracht. Sein Freund Katte wird vor ihm hingerichtet. Friedrich arbeitet in Küstrin an der Domänenkammer.

Karl VI. König in Österreich, stirbt als Friedrich den Thron besteigt. Er muß Stücke seines Landes abgeben damit

seine Tochter anerkannt wird.

1. Schlesische Krieg 1740. Friedrich fordert ganz Schlesien, bietet dafür sein Bündnis an. Maria Theresia lehnt ab. Preußen besetzt Schlesien. Schlacht bei Mollwitz 1741. Preußen gewinnt. Friede von Breslau 1742. Friedrich bekommt Schlesien. Maria Theresia besiegt Bayern, welches Erbansprüche stellt.

2. Schlesische Krieg 1744-1745. Friedrich fällt in Böhmen. Muß nach Schlesien zurück. Schlacht bei Hohenfriedberg 1745. Friede zu Dresden. Friedrich behält Schlesien. 11 Jahre Frieden. Maria Theresia hält mit Sachsen, Rußland und Frankreich. Zum Schutz für Hannover schließt England mit Preußen ein Bündnis.

Der Siebenjährige Krieg.
Friedrich fällt in Sachsen ein, marschiert nach Böhmen, 1757 siegt er bei Prag. Im gleichen Jahr wird er in Kolin von Daun geschlagen. Die Engländer werden von den Franzosen geschlagen. Die Russen sind in Ostpreußen, die Schweden in Westpreußen. Seydlitz schlägt die Franzosen bei Roßbach. Sieg bei Leuthen, die Russen werden bei Zorndorf geschlagen. Friedrich verliert die Schlacht bei Hochkirch 1759, verliert auch die Schlacht bei Kuhnersdorf, 1760, Torgau, Sieg für Friedrich. Dann bezieht Preußen das Winterlagen bei Bunzelwitz. Während dieser Zeit stirbt die Zarin Elisabeth. Rußland hilft Preußen. Österreich muß den Kampf aufgeben. Friede zu Hubertusburg 1763, Friedrich behält Schlesien.

Bei der ersten polnischen Teilung 1772 erhält

Preußen: Westpreußen ohne Danzig und Thorn Österreich erhält Galizien, Rußland einen Streifen von Polen.

Innenpolitik Friedrich des Großen:
1. Aufbau Schlesiens,

2. Ausbau der mittleren Ostmark,

3. Förderung des Bauerntums,

4. Förderung der Industrie,

5. Handelswegebau (Kanäle),

6. Neubau des Heeres,

7. Aufbau des Ständestaates (Beamte)

8. Schöpfung eines neuen Rechtes, der Richter war unbestechlich.

Umgestaltung Deutschlands.
Meine Ideen in fremden Ländern: Amerika, Frankreich und England kämpfen um die Seeherrschaft. England bekommt Canada und das Land östlich vom Mississippi. Amerika kämpft sich aber frei. Washington, Steuben. Es erklärt 1776 seine Unabhängigkeit Frankreich = Aufklären – wollen eine Weltverbrüderung. (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit). Nationalversammlung, 600 Bürger, 300 Adlige und Geistliche nehmen daran teil, Bürger verlangen ein neues Recht, und eine neue Verfassung.

1789 Sturm auf die Bastille. König wird nach Paris gebracht, der Pöbel kommt an die Macht (Jakobiner). Ihre Führer Robespier, Danton, Marrond werden später vom Volk hingemordet.

1. Koalitionskrieg. Österreich und Preußen rücken in Frankreich ein. Preußen muß 1795 einen Sonder-

frieden zu Basel schließen, weil Rußland einfällt.

2. polnische Teilung: Preußen erhält Thorn, Danzig, Südpreußen und Posen.

1797 schließt Österreich mit Frankreich einen Frieden zu Kampo Formio.

2. Koalitionskrieg 1799-1801: Napoleon fällt in Ägypten ein und muß zurück. Kampf gegen Habsburg und Rußland. Im Frieden zu Luneville werden die linksrheinischen Gebiete an Frankreich abgetreten. Napoleon wird 1. Konsul und 1804 Kaiser von Frankreich.

3. Koalitionskrieg 1803 werden die linken Rheinfürsten auf der rechten Rheinseite entschädigt. 1805 Schlacht bei Austerlitz (Dreikaiserschlacht). 1806 schließt man den Rheinbund unter 16 Fürsten.

Zusammenbruch Preußens.
Friedrich Wilhelm II. 1788-1797.

Friedrich Wilhelm III. 1797-1840.

Sachen und Preußen kämpfen gegen Napoleon.

1806 Schlacht bei Jena und Auerstädt. Napoleon gewinnt. Verfolgt die Preußen bis Tilsit. Friede zu Tilsit 1807. Preußen verliert alles Land westl. der Elbe und erhält für den Rest französische Besatzung.

Preußens Erhebung.
Steins Reformen 1807-1808. Alle Untertanen sind Staatsbürger und erhalten die Freiheit. Edikt 1807.

1. Jeder Bauer kann Land erwerben.

2. Die Untertänigkeit hört auf.

Stein wird von Napoleon geächtet und ausgewiesen.

Sein Nachfolger ist Hardenberg, der eine jüdische Frau hat. Ändert Steins Gesetze um.

1811 erfolgt die Freiheit der Bauern nur gegen Abtretung ihres Landes.

Die Erhebung gegen Napoleon.
Fichte: Reden an die deutsche Nation. Schleiermacher, Kleist, Arndt, Jahn, der erste Freiheitskampf gegen Napoleon. Schlacht bei Baggram verloren. Tirols Kampf (Andreas Hofer) Schill (11 Offiziere.)

1812 russischer Feldzug. Rußland weigert sich, die Festlandsperre zu halten. Napoleon zieht nach Rußland. Er erhält dort große Verluste, wird geschlagen und von den Russen verfolgt. York schließt einen Pakt mit Rußland (Tauroggen 1811.)

1813 erläßt der König einen Aufruf „An mein Volk“. Preußen erklärt Frankreich den Krieg. Österreich und Schweden kämpfen mit Preußen gegen Napoleon. Sie greifen mit 3 Armeen an.

1813 Schlacht an der Katzbach. Blücher jagt sie über die Katzbach und kreist sie ein. Völkerschlacht bei Leipzig 1813. Napoleon muß fliehen, der Rheinbund löst sich auf. Der Feldzug geht weiter. Blücher geht bei Kaub über den Rhein. Einzug in Paris.

1. Pariser Friede.
Napoleon dankt ab. Während dem Wiener Kongreß kehrt Napoleon von der Elbe zurück. Er stellt ein Heer auf und schlägt die Engländer und Preußen. Blücher vereinigt sich mit den Engländern und schlägt die Franzosen bei Belle Alliance 1815.