Das hier präsentierte Liederbuch wurde von Hans Strunk angefertigt, der in den 1930er Jahren den Kölner „Navajos" angehörte. Die „Lieder der Jugend" sind - wie zumeist in den damals von Jugendlichen selbst angefertigten Liederbüchern - in Kapitel aufgeteilt und veranschaulichen in ihrer Auswahl die ebenfalls zeittypische Sehrsucht nach Ferne, Freiheit und Abenteuer.
Hans Strunk wurde am 4. Juni 1921 in Köln-Kalk geboren. Sein Vater Johann arbeitete zunächst als Bäcker und machte sich später als Kioskbesitzer selbstständig. Die Familie zog Mitte der 1930er Jahre in den Kölner Stadtteil Ehrenfeld.
Während seiner Lehrzeit bei den KHD-Werken in Köln-Deutz lernt Hans Strunk die Kölner „Navajos" kennen, die sich in Kölner Parks treffen oder Fahrten in die Umgebung unternehmen. Hans Strunk wird - nicht zuletzt wegen mehrerer Auseinandersetzungen mit der HJ - diverse Male von der Gestapo verhört.
1940 wird Hans Strunk zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und wird dann ab 1941 als Wehrmachtssoldat unter anderem in Rumänien und Russland eingesetzt. Anfang 1945 gerät er in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er bereits im Mai 1945 entlassen wird. Hans Strunk lebt heute (2011) in Bergheim.
Von Hans Strunk wird hier zudem ein kleines Fotoalbum über seine „Großfahrt" gezeigt, die ihn im August 1938 nach Süddeutschland und Österreich führte.
Das Liederbuch wurde dem NS-Dokumentationszentrum von Hans Strunk geschenkt, wo es unter E 725 aufbewahrt wird.
Über Hans Strunk ihn wird an dieser Stelle in näherer Zukunft eine ausführliche Lebensgeschichte präsentiert werden.