Lutherische und reformierte Kirche

Lutherische und reformierte Kirchen sind zwei Konfessionstypen innerhalb der christlichen evangelischen Kirche. Die beiden Richtungen haben unterschiedliche Traditionen und in bestimmten Glaubensfragen verschiedene Auffassungen.

Die lutherische Kirche, nach dem Reformator Martin Luther benannt, glaubt beispielsweise an die tatsächliche Gegenwart Christi während des Abendmahls, der Realpräsenz, unabhängig vom Glauben der Anwesenden. Für die Reformierten ist Christus durch den Glauben der Teilnehmer anwesend. Auch die Auslegung der Bibel unterscheidet sich: Während die Lutherischen nur das als verboten sehen, was in der Bibel ausdrücklich untersagt wurde, ist für die Reformierten nur das erlaubt, wozu die Heilige Schrift ermächtigt.

Historisch gesehen haben sich die beiden Richtungen aus der Reformation entwickelt. Zu der reformierten Glaubensrichtung gehörten bekannte Reformatoren wie Ulrich Zwingli und Johannes Calvin. Nach der Reformation bekämpften sich die beiden Strömungen; seit dem 19. Jahrhundert herrscht eher die Auffassung, dass Einigkeit herrschen sollte.