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Katholische Jugend 1939 bis 1945

„Selbstverständnis und Zusammenhalt katholischer Jugendlicher zwischen 1939 und 1945 im Spiegel von Selbstzeugnissen und Lebensgeschichten“ lautet der offizielle Projekttitel, hinter dem sich rund 30.000 im Original abgebildete und zudem transkribierte (!!!) Seiten aus Briefen und Tagebüchern verbergen, die von fest im katholischen Milieu verankerten jungen Menschen während des Zweiten Weltkriegs zu Papier gebracht wurden. Sie waren durch das Kriegsgeschehen zumeist auseinandergerissen, blieben dabei aber ihrem Glauben treu, was von NS-Seite zumeist mit großer Skepsis beobachtet wurde.

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Katholische Jugend 1939 bis 1945

Selbstverständnis und Zusammenhalt katholischer Jugendlicher zwischen 1939 und 1945 im Spiegel von Selbstzeugnissen und Lebensgeschichten

Nachdem das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln im Jahr 2018 der Öffentlichkeit eine große digitale Brief-Edition zum Thema „Feldpost aus dem Zweiten Weltkrieg“ zugänglich machen konnte, folgt nun ein vergleichbares Vorhaben, das wiederum durch die großzügige finanzielle Förderung der Fritz Thyssen Stiftung ermöglicht wurde.

„Selbstverständnis und Zusammenhalt katholischer Jugendlicher zwischen 1939 und 1945 im Spiegel von Selbstzeugnissen und Lebensgeschichten“ lautet der offizielle Projekttitel, hinter dem sich rund 30.000 im Original abgebildete und zudem transkribierte (!!!) Seiten aus Briefen und Tagebüchern verbergen, die von fest im katholischen Milieu verankerten jungen Menschen während des Zweiten Weltkriegs zu Papier gebracht wurden. Sie waren durch das Kriegsgeschehen zumeist auseinandergerissen. Die jungen Männer waren zur Wehrmacht einberufen oder leisteten andere Formen von Kriegshilfsdiensten, und auch viele Mädchen und junge Frauen sahen sich nur zu oft aus ihren vertrauten sozialen Umfeldern gerissen. Außerdem wurden sie, die ihrem Milieu und ihrem Glauben treu blieben, von NS-Seite zumeist mit großer Skepsis beobachtet und nicht selten auch staatspolizeilich überwacht.

Umso wichtiger wurde für die jungen Katholik*innen gegenseitige Selbstversicherung, die kriegsbedingt allerdings nicht mehr in vertrauten Gruppentreffen, sondern in aller Regel über große räumliche Entfernungen erfolgen musste. Damit wurden insbesondere (Feldpost-) Briefe zum „gemeinsamen Band“ untereinander. In Ihnen teilte man sich – allerdings unter Beachtung einer stets möglichen Briefzensur - alles Wesentliche mit, diskutierte und plante, traf Verabredungen für den nächsten „Heimaturlaub“ oder schmiedete Pläne für die Zeit nach dem Krieg. So erlebte und durchlitt man – sozusagen „zeitversetzt gemeinsam“ – die stetig eskalierenden Bedingungen des Kriegsalltags an Fronten und „Heimatfront“.

Auch dieses neue digitale Editionsprojekt des NS-Dokumentationszentrums schafft themenbezogen über eine eigene Website, zugleich aber übergreifend auch über den Gesamtzugriff aller bislang edierten Materialien in den „Editionen zur Geschichte“ (EzG) völlig neue Zugänge zum Selbstverständnis und den Einstellungen einer ganzen Generation und damit auch zu den daraus für die Jahrzehnte nach 1945 erwachsenden Konsequenzen. Es steht zu hoffen, dass dieses große, auf oberer Ebene auch bereits inhaltlich erschlossene und damit noch leichter zugängliche Material intensive Nutzung im Rahmen (nicht nur) universitärer Forschung finden möge.

Schauen und staunen Sie selbst.