Neudeutschland 1936: „Das kann ich klar sagen. Es war ja schon gefährlich sich überhaupt zu treffen.“

Insgesamt zehn Jungen aus Hans' Klasse bilden ein ND-Fähnlein. Das ist auch die übliche Gruppenstärke an den wöchentlichen Heimabenden, die meist mit einem religiösen Lied oder dem Vorlesen aus der Bibel eingeleitet werden. Politische Dinge werden ab etwa 1936 nach den diversen Einschränkungen und Verboten katholischer Jugendarbeit auch bei den Salesianern dagegen praktisch gar nicht mehr erörtert. „Das kann ich klar sagen. Es war ja schon gefährlich sich überhaupt zu treffen."

 

Über die wöchentlichen Zusammenkünfte hinaus gibt es immer wieder auch größere Gruppentreffen aller neun Fähnleingruppen. „Vor allem zwischen den Älteren begannen sich die Grenzen untereinander bald sowieso zu vermischen. Hier gab es eher eine Oberstufenrunde anstelle von Fähnleinheimabenden."

 

„Anwesend war ich aber an jedem Tag." Da Hans es vom Knabenheim her gewohnt ist, jeden Naschmittag bei den Salesianern zu verbringen, kommt er unabhängig von offiziellen ND-Zusammenkünften weiterhin fast täglich in das Salesianer-Heim, um mit anderen Tischtennis oder Billard zu spielen oder im Sommer zu wandern. Ausgestattet mit Gruppenräumen, Spielsälen, Küche und Leseecke bietet das Heim viele Möglichkeiten. 

1938 legt Hans bei den Neudeutschen die Knappenprüfung ab, indem er im Rahmen einer Probe Fragen zum Fahrtenleben beantworten muss. Wie zündet man ein Lagerfeuer an? Wie baut man ein Zelt auf?, lauten einige der Fragen. Auch die Kenntnisse über die Lieder des Bundes werden abgefragt. „Die Lieder mit allen Strophen musste ich aufsagen". Erst nach bestandener Prüfung bekommt er endlich ein Abzeichen mit dem Chi-Rho verliehen - das Knappenzeichen, dass Hans Lumer heute noch besitzt.