Die „Editionen zur Geschichte“ stellen einen neuen Weg dar, ansonsten nur schwer oder gar nicht zugängliche Materialien zur Erforschung der Geschichte der Jugend in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht nur für die Nachwelt zu sichern, sondern sie zudem – möglichst in inhaltlicher bereits erschlossener Form – für jegliche Form von Forschung zugänglich zu machen. Die hier versammelten Materialien, die künftig kontinuierlich und in erheblichem Maße ergänzt werden sollen, lassen sich grob in drei Kategorien einteilen.
Es werden in erster Linie Selbstzeugnisse damaliger Jugendlicher in Form von Tage-, Fahrten, Gruppen- oder Lagerbücher, Briefwechsel, Schulhefte und Fotoalben zur Verfügung gestellt. Diese vielfältigen Materialien finden Sie hier zumeist als digitalisierte Faksimiles einschließlich wortgetreuer und seitengenau wiedergegebener Transkription. Diese Materialien sind zumindest groß verschlagwortet und entsprechend recherchierbar. Auf längere Sicht und abhängig vom jeweiligen Stand der Projektfinanzierung ist eine differenzierte Erschließung mittels Thesauri und zudem eine historisch-kritische Edition angestrebt. All dies ist im Rahmen der eigens für die „Editionen zur Geschichte“ geschaffenen digitalen Editionsplattform möglich.
Unter Druckerzeugnissen finden Sie in erster Linie Zeitungen und Zeitschriften, die sich zwischen 1918 und 1945 dezidiert an Jugendliche wandten. Ob seitens konfessioneller und politischer Jugendverbände oder der Hitlerjugend, ob als Schülerzeitschriften oder im Rahmen der NS-Lagererziehung oder ganz einfach „nur“ zur Unterhaltung: Der Zeitschriftenmarkt für Jugendliche war sehr groß und erfuhr in den Jahren nach 1933 noch eine erhebliche Ausdehnung. Das gilt in gleichem Maße für die zahlrechen gedruckten Schulungsmaterialien, die in der Jugenderziehung vor wie nach 1933 zum Einsatz kamen.Aber auch Jugendkalender, Selbstdarstellung und anderes sind hier zugänglich.
Die „Editionen zur Geschichte“ beinhalten auch ein Medienarchiv. Angefangen über Foto- bzw. Dia-Serien, die im Schulunterricht oder in der Schulung von Jugendgruppen eingesetzt wurden über historische jugendrelevante Tondokumente bis hin zu (Amateur-) Filmen aus jenen Jahren sind hier audiovisuelle Materialien versammelt und kommentiert, die sowohl das in ihnen transportierte und vermittelte Jugendbild als auch die Nutzung dieser in damaliger Zeit „Neuen Medien“ erfahrbar und so hoffentlich auch ein Stück weit nachvollziehbarer machen.
Hier finden Sie Tage-, Fahrten, Gruppen- oder Lagerbücher, Fotoalben, Briefwechsel, Schulhefte und vieles mehr. Sie werden zumeist als Faksimiles mit wortgetreuer Transkription präsentiert. Diese Materialien sind zumindest grob verschlagwortet und entsprechend recherchierbar.
Unter Druckerzeugnissen finden sich in erster Linie Jugendzeitungen und -zeitschriften. Außerdem werden Schulungsmaterialien, Selbstdarstellungen, Kalender, Schul-, Bilder- und Liederbücher sowie Zigarettenalben und Veröffentlichungen aus dem Hobbybereich angeboten.
Das Medienarchiv beinhaltet vielfältige audiovisuelle Quellen. Angefangen über zu Schulungszwecken eingesetzte Foto- bzw. Dia-Serien über historische jugendrelevante Tondokumente bis hin zu (Amateur-) Filmen aus jenen Jahren sind hier interessante Materialien versammelt und kommentiert.
Auf mehr als 3.000 (!) Tagebuchseiten hielt der 1925 geborene und im westfälischen Münster lebende Hubert Wilbert seine Erlebnisse zwischen 1939 und 1945 fest. Diese wohl einmalge, 50 Hefte umfassende Quelle ist hier nun komplett einsehbar.
Unmittelbar nach demfürchterlichen Angriff auf Köln in der Nacht des 29. Juni 1943 wurden Schülerinnen aufgefordert, ihre persönlichen Erlebnisse in einem Aufsatz festzuhalten. Die erschreckenden Ergebnisse können hier nachgelesen werden.
Neu ins Archiv konnte eine Chronik des Jungvolk-Fähnleins Steinsfurt aufgenommen werden. Sie deckt die Jahre von 1936 bis 1940 ab und wurde von Falk Breuer (Monheim) zur Verfügung gestellt. Aus der Familie des Chronisten folgen bald weitere Selbstzeugnisse.
Das erschütternde Tagebuch, das Wilhelm Moers im Sommer 1943 an der Front in Russland führte, ist nun online einsehbar. Der 1913 geborene Kölner erlebte seinen 30. Geburtstag nicht mehr. Er kam im Oktober 1943 ums Leben.