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Jugend! Deutschland 1918-1945
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Lager- und "Großfahrt"-Tagebuch Irma Grikschat

Dieses Album über ihre Landjahrzeit fertigte die damals 15-jährige Irma Grikschat im Jahr 1937 an. Es ist in seiner Kombination aus Fahnensprüchen und Gedichten, dem langen Bericht über die „Großfahrt" an die deutsche Ostgrenze sowie den Bilderbogen über den Lageralltag ein prototypisches Produkt aus Landjahrtagen. Vordergründig so fröhlich wie erlebnisgesättigt und zudem im Dienste der „Volksgemeinschaft" hilfsbereit, erweist sich die Lagerzeit als hochgradig ideologisch aufgeladen.

Noch heute ist Irma Loch, wie sie seit ihrer Heirat heißt, entsetzt über das was sie damals geschrieben hat. Dabei kam sie aus kommunistischem Elternhaus und hatte bis 1933 eine Freie Schule besucht. Näheres ist ihrer hier ebenfalls präsentierten Lebensgeschichte zu entnehmen.

Das Album wurde von Irma Loch zur Verfügung gestellt. Hochaufgelöste Scans befinden sich im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln.

Landjahr 1937

Unter der Fahne, findet Ihr nicht auch, das Flaggengruß mehr ist als Flaggenaufzug?

Wir begrüßen die Fahne als Symbol unseres Wollens, grüßen in ihr die für sie gefallene Toten, grüßen das Volk, grüßen das Reich, grüßen Deutschland. Der Gruß an der Fahne sammelt alle Kameraden um ein Wort, das uns

aufrichtet, verpflichtet, mahnt oder gedenken läßt. Meist steht das Wort über unserer gesamten Tagesarbeit, und deshalb schrieb ich sie mir alle auf. Oft am Tage haben sie mir Halt gegeben und mich vorwärts gebracht, denn Flaggengruß ist Ausrichtung und Sammlung, ist eine tägliche Feier.

 

Schwörst Du nur einem Fetzen Tuch
an einem Speer, der einst vermodert,
so ist Dein Tun ein ewger Fluch,
der Dir im Herzen Hölle lodert.
Dein Schwur war dann gelogen
Wenn Du im Tuch nicht Deutschland siehst,
in seinem Flattern nicht das Leben
wenn Du Dich nicht der Pflicht ermahnst,
die Dir die Fahne einst gegeben
bist Du nicht unsres Glaubens - .

Mag bleiben, wer noch einsam
sich im Verborgnen hält. Wir Jungen
bauen gemeinsam die neue deutsche Welt.

Du bist Dir nicht zu eigen
noch Dein, was Du getan.
In der Geschlechter Reigen
bist Enkel Du und Ahn.

Was mich nicht unterkriegt,
macht mich stärker.

Wir sind ein Zusammenschluß
über Klassen und Konfessionen hinweg
das einige deutsche Volk von morgen.

Reif werden und rein bleiben
ist höchste und schwerste Lebenskunst.

Dem Führer!
Das ist das größte an ihm, daß er nicht
nur unser Führer ist und vieler Held,
sondern er selber, gerade fest und schlicht.
Das in ihm ruhen die Wurzeln unserer Welt
und seine Seele an die Sterne strich
und er doch Mensch blieb, so wie Du und ich.

Einst schien das Ich der Angelpunkt der Welt
und alles drehte sich um seine Leiden.
Doch mählich kam Erkennen des Bescheiden
und hat den Blick aufs Ganze umgestellt.

Unsere Ehre heißt Treue!

Arbeit für Dein Volk adelt Dich selbst.

Gott sorget wir aber sollen arbeiten.

Ihr seid viel tausend hinter mir,
und ihr seid ich, und ich bin Ihr.
Ich habe keinen Gedanken gelebt,
der nicht in Eurem Herzen gelebt.
Und forme ich Worte, so weiß ich keins,
daß nicht mit Eurem Wollen eins.
Denn ich bin Ihr und Ihr seid Ich
und alle glauben Deutschland, an Dich.

Nun fügt das Ich dem großen Wir
sich ein und wird zum kleinen Rad
an der Maschine. Nicht ob es lebe –
ob es willig diese bestimmt den Wert
von seinem eignen Sein!

Du glaubst nicht was ein Mensch vermag
mit heißem Blut und harten Händen
Es kann durch einen [Text bricht hier ab.]

Unsere Großfahrt

machten wir, um ein Stück unseres Vaterlandes kennen zu lernen. Wir packten die Affen und zogen in fröhlicher Marschkolonne durch Felder und Wälder, durch Täler und über Höh’n. Dabei sahen wir viele Menschen bei ihren Arbeiten in den Dörfern und in den Städten. Ein großes Erlebnis wurde uns Deutschlands Grenze, die Fahrt durch den Korridor und der Marsch durch das Weichselland. Dieses will ich alles genau aufschreiben.

Am 13. September morgens um ½ 8 Uhr traten wir unsere Großfahrt an. Schönes Wetter hatten wir gerade nicht. Der Himmel war grau und düster, und es sah aus als wollte die Sonne garnicht mehr scheinen. Aber wir hofften auf schönere Tage, und so marschierten wir mutig los. Unser erstes Ziel war Flatow. Auf altbekannten Wegen ging es bis zum Bahnhof von Schönfeld. Von hier aus wollten wir mit der Bahn fahren. Wir dachten, wir hätten noch 1 ½ Stunde Zeit bis zur Abfahrt des Zuges. Es fuhr aber noch ein Zug früher, zu dem wir gerade recht kamen. Hier trafen wir einen Führer aus Linde. Er kam vom Reichsparteitag aus Nürnberg und war noch ganz begeistert. Viel zu rasch war die Fahrt zu Ende, und wir suchten die Jugendherberge auf. Diese ist noch ganz neu und

liegt direkt an einem See. Zuerst kamen wir in unsern Schlafraum. Da zogen wir gleich unsere nassen Sachen aus, und waren froh, daß unsere Trainingsanzüge noch trocken waren. Im Tagesraum verzehrten wir dann unsere Schnitten mit heißem Tee. Ha, das tat gut, denn wir waren so richtig durchgefroren. Nun gings dreiviertel Stunde in die Betten. Plötzlich hieß es, „Aufstehen“! Wer sich nicht ganz doll beeilt, hat keine Freizeit. Da konnte man aber sehen wie schnell alles ging. Die sonst im Lager die letzten sind, waren jetzt zuerst fertig. Wir marschierten zusammen bis zum Markt. Hier lösten wir uns auf. In allen Straßen verloren sich ein paar unserer Mädel. Um 4 Uhr mußten wir alle in der J.Herberge sein. Wir versammelten uns im B.D.M. Raum, wo Herr Splittstößer uns über die Polen im Osten erzählte. Von den 40000 Einwohnern des Kreises Flatow bekennen sich 4000 öffentlich zum Polentum und 4000 Einw. sind noch unsicher, wohin sie gehören wollen. Die Polen arbeiten vereint mit den Tschechen gegen das Deutschtum. Fünf große Angriffspunkte sind zur Unterhöhlung des Deutschtums geschaffen worden. An der ostböhmischen Grenze arbeiten die Tschechen. Die Polen setzen in den Kreisen Bomst und Meseritz in der südl. Grenzmark an, nach Norden hin in den Kreisen Flatow, Bütow und Lauenburg. In Deutschland sind 70 polnische Schulen, allein 21 davon im Kreise Flatow. In diese 21 Schulen

gehen 850 Kinder. Von den Lehrern, die diese Kinder unterrichten, sind 25 Nationalpolen. Und zwar ausgesuchte, beste Kräfte. In der Schule wird nur in polnischer Sprache unterrichtet, so werden schon die Kinder ganz gegen Deutschland eingestellt. Es gibt sogar polnische Geistliche in Deutschland. Der ärgste Deutschenhasser ist Dr. Domanski, der Führer aller Polen in Deutschland. Dieser Pfarrer sagte von der Kanzel, daß alle Kinder in die polnische Schule gehen müssen: Denn wenn ein Kind stirbt, und es steht vor der Himmelstür, so findet es keinen Einlaß, wenn es nicht polnisch kann; denn die Mutter Gottes versteht nur polnisch. Viele Mütter glauben das auch; denn sie haben eine primitive Lebenshaltung, müssen den ganzen Tag arbeiten, und haben nicht Zeit, sich eine eigene Meinung zu bilden. Nach dem Weltkrieg ist 40 % Bodenfläche des Kreises Flatow an Polen gefallen. Gerade im abgetretenen Gebiet leben 98 % Deutsche, und hier im übriggebliebenen Kreis sind vor dem Weltkrieg so viele Polen zugewandert. – Die Bank „Ludowi“ unterstützt die Polen in Deutschland außerordentlich. Wenn ein Deutscher ein Haus oder Grundstück verkaufen will, so gibt diese Bank Geld, daß der Besitz in polnische Hände kommt. In der Zeit von 1928-1933 sind in Krojanke 9 Häuser in polnischen Besitz übergegangen. So versucht der Pole den Boden zu erringen. Die Polen versuchen auch durch die Zeitung ihr Volkstum in Deutschland zu stärken. Die Zeitungen werden in Oppeln gedruckt. Polnische Sportlehrer treiben mit der Jugend

Sport. So helfen auch sie den Polen Deutschland Zustrom zu verschaffen. Außer den zahlreichen Gesang- und Turnvereinen gibt es im Ganzen 70 katholisch-polnische Vereine in Deutschland. 350 Jungen und Mädel sind in katholisch-polnischen Jugendvereinen im Kreise Flatow organisiert. Die polnischen Frauenvereine sind ebensogut aufgezogen wie deutsche. Die polnische Bauernschaft hat auch ihre landwirtschaftlichen Vereine, und Ausstellungen wie die deutschen Bauern sie haben. Die Polen haben auch eine Theatergruppe in Deutschland. Diese ziehen von Dorf zu Dorf und führen polnische Stücke auf. Der Kampf zwischen Polen und Deutschland besteht schon seit 1772, als das Land an Preußen fiel. Die Deutschen kämpfen nun aber gegen das Polentum; denn das Land ist deutsch und muß auch deutsch bleiben. In diesem Grenzland werden die nationalsozialistischen Organisationen sehr gut unterstützt. Arbeitsdienst und Landjahr versuchen in diesem Volkstumskampf zu helfen. Es ist uns noch nie so eindringlich klar geworden wie an diesem Morgen, daß wir Menschen aus dem Westen keinerlei Recht haben, geringfügig über den Osten zu sprechen; und welch eine große Verpflichtung für unser Leben darin liegt, daß wir diese Grenzmark kennen und lieben lernen durften. Das Lied: „Im Osten steht unser Morgen“ mußten wir geradezu nach diesem Vortrag singen.

Heute marschierten wir um ½ 10 Uhr von der Jugendherberge ab. Wir sahen uns die Stadt an. Auf dem Krautmarkt steht die Judensynagoge. In Flatow wird viel gehandelt, und deshalb sind viele Juden aus Polen dort eingewandert. Vor einer polnischen Schule machten wir halt. Die Lehrerin sah uns erstaunt an. In Flatow haben wir viele Ostlandlieder gesungen. Dann ging es weiter nach Schwente. Schwente ist ungefähr 80 % polnisch. Es sind hier polnische Schulen und Kindergärten. Wir sahen uns einen N.S.V. Kindergarten an. Die Kinder haben kleine Tischchen und Stühle. Jedes Kind hat auch seine Zahnbürste und Zahnglas. Es sah aus wie in einer Puppenstube. Auf dem Weg nach Neu-Schwente aßen wir unser Frühstücksbrot. Wir sahen nur Ebene vor uns. Die Häuser stehen ganz vereinzelt dort. Wir gingen immer nur einen Waldweg entlang bis Kujan. Singend zogen wir durch das Dorf. Als wir in der Jugendherberge ankamen, wurden wir auf kleine Schlafsäle verteilt. Es ist hier sehr gemütlich. Wir legten unsere Sachen ab und aßen zu Mittag. Dabei setzten wir uns draußen auf die Bänke. Als wir so saßen und uns etwas erzählten, knackte eine Bank und alle sieben Mädel, die darauf saßen, fielen auf die Erde. Nun gab es viel zu lachen. Dann packten wir unsere Affen aus und machten unsere Betten. Nun gingen wir noch zur Reichsgrenze. Auf dem Rückweg haben wir tüchtig gesungen. Fräulein Siltmann kochte in der Zeit mit drei Mä-

deln das Abendessen. Als wir wieder in der Jugendherberge waren wuschen wir uns. Es ging heute sehr langsam; denn es waren nur sechs Waschschüsseln vorhanden. Während sich die ersten sechs wuschen, putzten die anderen Schuhe. Wir sangen noch lustige Lieder. Dann gab es Abendessen. Nachdem wir das Abendlied gesungen hatten, verschwand alles in den Betten. Wir durften uns noch leise etwas erzählen. Aber wir schliefen bald ein.

Heute standen wir um 7 Uhr auf, zogen uns an und machten uns fertig. Wir wollten gleich, nachdem wir unsere Schnitten verzehrt hatten, losgehen. Das ging aber leider nicht. Wir waren schon zum Abmarsch aufgestellt, als wir plötzlich eine große, graue Regenwolke über uns sahen. Da lösten wir uns wieder auf, und gingen in die Veranda, bis der Regenschauer vorbei war. So wurde es allmählich ½ 10 Uhr ehe wir wegkamen. Bis nach Linde hatten wir noch 17 km. zu laufen. Wir kamen auf eine Landstraße, die überhaupt kein Ende nehmen wollte. Sie führte direkt bis Linde. Als wir an einen Wald kamen, aßen wir unsere Schnitten, lösten uns dann auf, und gingen so weiter. Am Anfang des Dorfes stellten wir uns in Marschkolonne auf. Als wir aus dem Dorf heraus-

kamen, mußten wir durch einen Wald, und sahen schon das Lager links liegen. Die Jungens begrüßten uns, indem sie riefen: „Heil Euch, Mädel aus Plöttki“! Wir antworteten mit unserem Lagerruf, „Streusand, Streusand, La-Ju-Hei“. Dann marschierten wir zu der Scheune, wo uns der Führer unser Nachtquartier zeigte. Als wir dann unsere Affen auf unseren Lagerstätten ausgepackt hatten, zeigten uns die Jungen, die sehr freundlich zu uns waren, ihr Lager. Nach der Besichtigung mußten wir eine bunte Reihe mit den Jungen auf einer Wiese machen. Wir machten allerhand Volkstänze und eine Polonaise. Jedenfalls gab es viel Spaß dabei. Dann ließen die Jungen dem Führer keine Ruhe, er mußte Fußball mit ihnen spielen. Wir wollten den Jungen die Freude nicht verderben, und sagten: „Wir wollen zusehen.“ Da war die Freude bei den Jungen groß. Bald danach machten wir uns fertig zur Flaggenparade. Wir erwarteten schon den ganzen Tag Kameradin Neumann. Sie kam aber erst, als wir gerade in unsern Schlafsack schlüpfen wollten. Danach herrschte eine große Aufregung, als sie kam. Sie erzählte uns noch nichts, nur daß es sehr schön in Nürnberg gewesen ist. Wir mußten unbedingt schlafen, weil wir schon nachts wieder aufstehen mußten. So schliefen wir auch bald ein.

Um 12 Uhr in der Nacht pfiff es Alarm. Ganz schnell krochen wir aus unserm Schlafsack und zogen uns an. In einer halben Stunde standen wir abmarschbereit draußen. Wir verabschiedeten uns von den Führern von Linde und marschierten zum Bahnhof. Da merkten wir bald, daß uns der Wettergott freundlicher gesonnen war. Wir sahen einen klaren Sternenhimmel über uns. Die Fahrt von Linde bis Firchau war nur kurz. In Firchau hatten wir drei Stunden Aufenthalt. Im Wartesaal setzten wir uns im Kreis zusammen und Kameradin Neumann erzählte uns vom Reichsparteitag in Nürnberg. Wir waren ganz begeistert und hörten aufmerksam zu. Jeder hat sich wohl gewünscht auch einmal dabei zu sein. Danach wurde die Post ausgeteilt. Beim Erzählen war die Zeit wie im Fluge vergangen. Um 4.11 Uhr ging es mit dem Zuge weiter durch den Korridor. Wir sahen ganz deutlich, daß die Polen urdeutsches Land und dazu noch das Beste an sich gerissen haben. Durch die Bildung des Korridors ist Ostpreußen vom Mutterland getrennt. Gegen 6.00 Uhr fuhren wir über die Nogat. Da sahen wir drüben die Marienburg liegen. Mit einem frischen Lied marschierten wir durch die Stadt bis zur Burg. Als wir im Burghof standen, staunten wir alle über den gewaltigen Bau. Wir konnten uns die Zeit vorstellen, als hier die Ritter mit ihren weißen Mänteln und dem schwarzen Kreuz lebten. Um 1250 herum waren sie mit Schwert und Pflug hier in den Osten

gekommen und hatten Steine geformt und Burgen gebaut, und das Land ringsum urbar gemacht. In der Marienburg hatte der Hofmeister seine Residenz. Nur durch Verrat konnten sie 1410 in die feindlichen Hände fallen. Breit und schwer liegt sie da, und doch wieder hoch aufragend. Heute hält sie Vorposten für das Deutschtum im Osten. Nach einem Lied in dem Burghof marschierten wir zur Jugendherberge. Hier stärkten wir uns tüchtig für den Marsch nach Weißenberg. Der Weg führte meistens durch Wald. Zwischendurch machten wir am Waldrand Rast. Nach einer Stunde ging es wieder munter weiter. Als wir aus dem Wald herauskamen, sahen wir drüben das Westpreußenkreuz aufragen. Das Wahrzeichen dieses Landes, auf dem steht: „Dies Land bleibt deutsch!“ Die Jugendherberge lag auf einer Anhöhe neben einer Mühle. Man hatte einen wundervollen Ausblick auf das Weichseltal. Nachdem wir unsere Lagerstatt fertiggemacht und uns gewaschen hatten, gingen wir ins Dorf. Einige schrieben auch Ansichtskarten. Abends ging es frühzeitig ins Bett; denn wir waren sehr müde.

Wir wurden um 7 Uhr von Kameradin Neumann geweckt. Als wir uns angezogen hatten, aßen wir unser Frühstück. Um 9 Uhr standen wir abmarschbereit draußen. Mit einem Lied und unserem Lagerruf verabschiedeten wir uns von

den Herbergseltern. Die erste Sehenswürdigkeit war der Dreiländerstein an der Weichsel. Hier stoßen Polen, Deutschland und der Freistaat Danzig zusammen. Die Deichwanderung war sehr schön. Wir konnten weit über die Weichsel bis Meve sehen. Was uns besonders auffiel, waren die Sandbänke in der Weichsel. Das ist die Folge der Nachlässigkeit der Polen. Während wir viele Millionen Mark für die Stromregulierung ausgaben, stören sich die Polen an nichts. Sie schaden damit der freien Stadt Danzig. Es ist wenig Verkehr auf dem Strom. Die Grenze verläuft 5 m von dem Weichseldamm im Gegensatz zur Netze und Küddow, wo die Mitte des Stromes die Grenze ist. Wir haben kein Schiffahrtsrecht auf der Weichsel. Plötzlich blieben wir vor dem Schild „Reichsgrenze“ stehen. Die Polen haben sich 5 Weichseldörfer genommen, damit sie im Kriegsfalle eine Stütze auf deutscher Seite haben. Der Deich, der durch deutschen Fleiß entstanden ist, ist über die Hälfte polnisch geworden. In einer Scheuen ruhten wir aus. Nach 2 Stunden ging es frisch gestärkt weiter. Am späten Abend kamen wir in Gr. Weide an. Die Jugendherberge ist noch neu. Dort aßen wir und gingen früh zu Bett. Wir sind 17 km marschiert.

In Gr. Weide wachten wir frühmorgens alle nacheinander auf. Als wir einen Blick durchs Fenster warfen, sahen wir einen zottigen Esel. Er wurde bestaunt wie ein Wundertier, denn so etwas sahen wir selten. Um 7 Uhr sprangen alle fröhlich aus den Betten und wünschten sich einen „Guten Morgen“. Schnell huschten wir in den schönen Waschraum und erfrischten uns an dem kalten Wasser. Dann zogen wir uns an und machten unsere Betten. Unsere Affen brauchten wir noch nicht zu packen, weil wir ja noch eine Nacht in dieser Jugendherberge schlafen wollten. Darüber freuten wir uns sehr. Wir traten zur Flaggenparade an. Das war wie im Lager. Unsere Führerin sagte einen Spruch:

Wir stoppen den ewigen Germanen-Grenzzug
nach dem Westen und Süden Europas
und wenden den Blick nach dem Osten.

Mit dem Lied „Im Osten steht unser Morgen“ hißten wir die Fahne. Dann frühstückten wir in dem großen, schönen Eßsaal. Er war mit weißgescheuerten Tischen und Bauernstühlen ausgestaltet. An den Wänden hingen passende Bilder. Dann machte die Küche ihre Arbeit, einige brachten ihre Sachen in Ordnung und die andern schrieben. Um ½ 10 Uhr war alles abmarschbereit. Es nieselte wohl ein bißchen, aber das konnte unsere Freude auf die Burg Marienwerder nicht trüben. Wir hatten ja

den schwarzen Regenmantel bei uns. Bald lag das Dorf hinter uns und vor uns der Deich, und dahinter der breite Weichseldamm. Dabei wurde und klar, daß die Grenzziehung so unsinnig gezogen ist. Das Land gehört zuammen. Wenn die Türme der Burg Meve grüßen, möchte man unwillkürlich hinüber, und man sieht, sie ist von deutschen Rittern gebaut. Noch nicht einmal an den Strom darf man. Die Grenze läuft 7 km vom Damm entfernt. Vom Deich hat man eine weite Sicht ins Land. Es ist sehr fruchtbar, und hier wohnen reiche Bauern. Die Leute sind nett und freundlich. Die sind stolz auf ihre Heimat, und tragen schwer an der Trennung vom Reich und halten treu Grenzwacht. Jeder Bauer hat einen Obstgarten mit unheimlich voll behängten Äpfelbäumen. Die rotbackigen Äpfel lachten als wir zu ihnen hinaufsahen. An einem Baum stand eine Leiter und als wir richtig hinguckten, bemerkten wir im Geäst einen Mann, der Obst pflückte. Unten stand eine Kiste, in die die Äpfel zum Transport verpackt wurden. Einer nach dem andern wanderte hinein. Als wir daran vorbeigingen, warf uns der Mann einige Äpfel zu. Beim Fangen liefen wir den Damm immer ein Stück hinunter. Unten angelangt, sammelten wir auch gleich das Fallobst auf. Das lohnte sich, denn der Garten war sehr groß. Jeder hatte seinen Brotbeutel vollgesammelt. Beim Wandern haben wir in einer Tour gegessen. Manchmal stieß einer ein „iii“ oder „ooo“ aus. Dann

saß gerade in dem schönsten Apfel ein „Mädchen“. Doch wir hatten noch genug Ersatz. Beim Weitergehen bemerkten wir, daß der Zwischenraum der beiden Dämme immer schmaler wurde. Auch die Berge, die einmal das Urstromtal bildeten, schoben sich zusammen. Am Fuße des Dammes waren das Rohr und Weiden zu Garben gebunden. Das muß jeder Deichbauer zum Schutz vor Hochwasser zum Deichschutz bereit halten. Wir konnten deutlich die Sandbänke in der Weichsel erkennen, die wie Landzungen weit in den Strom hineinreichen aber wie ein Eiland auftauchen. Dadurch entsteht eine Gefahr für den Damm. Der Deutsche steht dem Frevel machtlos gegenüber. In Kurzebrack, das der einzige freie deutsche Zugang zur Weichsel sein soll, erkannten wir den Schwindel klar und deutlich. Es ist ein Hohn, so etwas Zugang zu nennen. Ein Schlagbaum versperrt den Weg und dahinter stehen zwei Tafeln in deutscher und polnischer Schrift. Auf dem steht, daß die Grenze nur mit einem Paß und in einer bestimmten Zeit des Tages und Jahres zu überschreiten ist. Es ist also ein Grenzübergang wie jeder andere. Die Polen erlaubten sich, 3 polnische Zollhäuser auf deutscher Seite zu fordern. Ein deutscher Zollbeamte erzählte uns, daß den polnischen Beam-

ten die Wege dorthin vorgeschrieben sein. Aber es darf eine ganze Kompagnie Soldaten dort einquartiert werden. Die Bauern jenseits des Stromes setzen ihre Waren hier in Deutschland ab. Aber der rege Verkehr herrscht nicht mehr. Deutsche sind von Deutschen getrennt. Dann zeigte er uns die Wasserstandsmesser. Wir erkannten, welche Überschwemmungsgefahren bestehen, wenn die Weichsel weiter so versandet. Der Wasserspiegel ist in der Zeit der polnischen Herrschaft schon 1 ½ m gestiegen, und liegt höher als der Grundwasserspiegel außerhalb des Dammes. Wir waren dem Beamten aufrichtig dankbar für die Aufklärung und suchten uns ein schönes Plätzchen an der Weichsel. Der Wind trieb die Wasserflut über die Sandbänke oder ließ sie zerschellen. Im Wasser waren kleine Kähne verankert, die die Fahrrinne bezeichnen. Doch selten ist ein Dampfer zu sehen. Der frische Wind blies uns ins Gesicht und blähte unsere Kleider. Das tat gut, und wir wollten garnicht wieder aufbrechen. Nur das Ziel Marienwerder lockte uns. Mit frischem Mut machten wir uns auf den Weg. Links lagen Dörfer in der hier üblichen Art gebaut. Von weitem sahen wir schon die Stadt liegen. Die kleinen Häuser klebten und hingen wir große Steine an der Bergkette. Nur die roten Dächer lugten aus dem Baumgrün hervor. Bald blinkten auch die Türme der Burg durch die Chausseebäume. Wir reckten unsere Hälse um etwas mehr zu sehen, doch das Laub war zu dicht. Am Ende der Landstraße ragte dann die Burg vor uns auf, hoch und gewaltig. Man spürte so

richtig die Wehrhaftigkeit und Wucht die von den Mauern ausgingen. Einfach und schlicht steht sie da, in früherer Zeit ein sicherer Schutz der Bauern und Ritter gegen die Slawen und andere Feinde. Typisch ist der Dansker, der seinen besonderen Zweck hatte. Als wir in den Burghof einmarschierten, konnten wir uns so richtig das Leben der Ritter vorstellen. Wir lehnten uns über die Brüstung und sahen weit ins Land hinein bis nach Meve. Wir wußten nicht, daß diese Landschaft so schön und fruchtbare Stellen in sich birgt. Wenn wir senkrecht hinunterblickten, sahen wir tief unter uns die alten Mauern und Wallgräben. Wenn wir am Turm hinaufblickten, hatten wir das Gefühl, als ob der Turm wankt und einstürzt. So täuschten uns die ziehenden Wolken. Kameradin Nowka ging unterdes hinein und erwarb die Erlaubnis, die Burg von innen besichtigen zu dürfen. Wir hielten alle den Daumen; denn selten nur wird diese Bitte gewährt, weil die Reichsführerschule der H.J. die Räume bewohnt. Da winkte uns unsere Führerin zu. Freudig stürmten wir hinein. Ein H.J.-Führer übernahm die Führung. Das ganze innere ist frisch gestrichen und neu eingerichtet. Doch an den Räumen und Decken-

gewölben hat man nichts verändert. Der Waschraum ist ganz modern eingerichtet. Da fragte eine, ob sich die Ordensritter auch hier gebraust hätten. Das gab ein Gelächter und Necken. Dann gingen wir weiter zum „kleinen Remter“. Wir staunten über die Wucht und Schönheit die die schwer eichenen Möbel und kunstvolle Decken hervorriefen. Der Kachelofen mit seinen wundervollen Verzierungen erschien wie von Eisen. Die Bilder in ihren hellen, einfachen Rahmen waren geschmackvoll abgestimmt. Eine Marmorsäule trägt die schwergewölbte, schöne Decke. Eine gewisse Feierlichkeit lag über dem Raum. Die einzelnen Räume verbinden schwere und dicke nach oben spitzzulaufende Türme. Reichlich verziert sind Drücker und Schloß. Der lange Flur mutete wie ein Kreuzgang an. Die spitzen Fenster, die in kleine Quadrate geteilt sind, reichen bis an die Decke. Die leuchtenden Farben gefielen uns sehr. Die hölzernen Truhen, die mit Eisenschlägen und Figuren verziert sind, zogen uns besonders an. Es ist erstaunlich, wie geschickt die Schlösser angelegt und verdeckt sind. Sie machten den Eindruck, als ob sie nicht zu erbrechen seien. In diesen Truhen verwahrten die Ordensritter ihre Wertgegenstände und das Gold. Alle Räume fielen durch ihre Einfachheit und Harmonie besonders auf. Die riesigen Kronleuchter riefen reges Interesse hervor. Sie waren alle verschieden. Im „Großen Remter“ waren gußeiserne, und im „Kleinen Remter“ war Holzschnitzerei mit Wachspapier verarbeitet. Ein Fenster auf dem Flur zeigte uns, daß die Mauern ungefähr 2 m dick waren. Dann besichtigten wir noch die

anderen Räume. Zuletzt stiegen wir zu den Gefängnissen hinauf. Da war alles unverändert geblieben. Von einer Dachluke sahen wir noch einmal den Dansker. Er diente früher hygienischen Zwecken. Dann zogen wir durch das Tor ab. Es hallte wieder von unseren Schritten. In der Stadt bekamen wir noch eine Stunde Freizeit. Am polnischen Gymnasium marschierten wir vorbei. Es trug keinerlei Inschriften. Das Gebäude sollte erst in Stuhm errichtet werden. Da hätte es eine Gefahr für das Deutschtum werden können, denn ein Teil der katholischen Bevölkerung hält mehr zur katholisch-polnischen Kirche, als zu ihrem deutschen Vaterland. Marienwerder ist fast ganz evangelisch und ist daher fester gegen die Versprechungen der Polen. Die H.J. Führerschule ist bewußt nach Marienwerder gekommen. Mit klingenden Ostlandliedern zogen wir vorbei. Dann marschierten wir nach Groß-Weide zurück. In der Herberge war ein Herr, der uns einen Vortrag halten wollte. Mit Arbeitsdienst und Jungmädeln gingen wir auf den Deich. Er erzählte uns, daß die Polen gesagt hätten: „Wenn die Weichsel uns gehört, werden wir einen so großen Schiffverkehr haben, daß wir noch einen parallelen Kanal bauen müssen.“ Den

wollten sie an der Bergkette links der Weichsel anlegen. Dann wären also die deutschen Dörfer zu Polen gekommen. Als die Bewohner das hörten, sandten sie eine Komission nach Berlin. Die Regierung ließ sie aber nicht nach Paris. So mußten sie unverrichteter Sache umkehren. Da beschloß Polen gewaltsam gegen diese Dörfer vorzugehen. Schnell wurden alle deutschen Wehrfähigen zusammengezogen. Es waren 4500. Da sah Polen die Nutzlosigkeit ein und gab das Land auf. Die Zahl der Grenzbesucher wächst von Jahr zu Jahr. Das zeigt uns, daß die Deutschen im Inland Anteil an dem Geschehen im Osten nehmen. Dann gingen wir zur Herberge zurück, aßen Abendbrot und gingen zu Bett.

In Gr.-Weide standen wir um 7 Uhr auf. Schnell sprangen wir aus dem Bett und wuschen uns. Die Flaggenparade, die wir mit den Arbeitsdienstmädeln machten, war sehr schön. Wir sagten den Spruch: „Was tust Du Grenze“, und sangen gemeinsam das Lied, „Nichts kann uns rauben“. Mit einem frischen Lied verabschiedeten wir uns von dem Herbergsvater; und dann marschierten wir los. Etwas später standen wir an der blutenden Grenze. Die Grenze läuft mitten durch den Garten. Der Mann hat mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Er darf nur zu bestimmten Zeiten in seinen Garten. Vor der Tür stand der Spruch: Die mir nichts gönnen noch geben, sollen doch sehen, daß ich tu leben, und wenn sie meinen

ich bin verdorben, so sollen sie dennoch vor sich selbsten sorgen. Auf der weiteren Wanderung machten wir Rast. Die Wanderung auf dem Weichseldamm war sehr schön. Von Fern grüßte die Stadt Meve. Wir sahen weit über die fruchtbare Weichselniederung. Die Grenze läuft am Fuße des Weichseldammes, nicht wie an anderen Flüssen in der Mitte. Der Strom ist gänzlich versandet und hat keine Bedeutung für die Schifffahrt mehr. Wir sahen auch wenig Schiffe darauf. Am späten Nachmittag kamen wir in Weißenberg an. Wir setzten uns an einen Abhang und verzehrten unsere schnitten. Dann lasen wir in dem Buch „Das Dorf an der Grenze“. Nach einer Stunde mußten wir aufbrechen, denn es fing an zu regnen. Als unsere Führerin das Spiel vorschlug, „Bannführer“, waren wir gleich dabei. Nach einer halben Stunde war das schöne Spiel vorbei.

Wir wurden um 7 Uhr geweckt. Es war sehr trübes Wetter und wir dachten, es würde jeden Augenblick regnen. Aber darüber durften wir nicht lange nachdenken. Es hieß, alles muß in einer ¾ Stunde fertig sein. Da ging es aber los, die Zeit ging sehr schnell um. Dann kam der Befehl, alles zum Frühstück fertig machen.

Da gingen wir zum Westpreußenkreuz. Dort sangen wir das Lied: „Nichts kann uns rauben“. Dann erzählte uns Kameradin Neumann, das Kreuz sei errichtet worden, damit die Deutschen jenseits der Grenze sehen könnten, daß wir an sie denken. Dann gingen wir wieder zur Jugendherberge zurück und machten uns zum Abmarsch bereit. Wir verabschiedeten uns von den Herbergseltern mit unserem Lagerruf: Streusand, Streusand, La, Ju, Hei“. Dann zogen wir singend ab. Einen weiten Weg hatten wir vor uns. Dieser führte von Weißenberg nach Marienwerder. Herrliche Landschaften tauchten links und rechts vor uns auf. In Braunswalde, in einem Gasthaus, machten wir Rast. Als wir unser Frühstück verzehrt hatten, traten wir draußen an. Kameradin Nowka und Neumann kamen später mit einem Päckchen. Dieses drückten sie einem von uns in die Hand. Mit den Worten: „Hier sind Briketts drin, zum heizen! Dann marschierten wir weiter. Kurz vor der Jugendherberge trafen wir eine Gruppe Landjahrmädel. Kameradin Neumann und Nowka unterhielten sich noch mit der Führerin. Nach kurzer Zeit marschierten wir zur Jugendherberge. Wir bekamen

unsere Lagerstätte zugewiesen und machten sie fertig. Dann lasen wir noch eine Stunde in dem Buch „Das Dorf an der Grenze“ weiter. Es dauerte nicht lange, da mußten wir uns zum Essen fertig machen. Dann sagte uns Kameradin Neumann, „Jetzt gehen wir zur Stadt. Alles jubelte vor Freude. Nach wenigen Minuten traten wir draußen an und marschierten ab. Nach einer Stunde trafen wir uns wieder vor der Marienburg. Von da aus marschierten wir zur J.H. zurück. Kameradin Nowka hatte uns am Nachmittag gesagt, daß es eine Überraschung gebe. Kaum saßen wir da und erzählten, da kam auch schon dieselbe. Es waren nämlich aus dem Lager Kuchen und Süßigkeiten angekommen. Dann wurde das Paket mit den „Briketts“ ausgepackt. Alle waren voller Spannung, was wohl eigentlich darin sei. Einige sagten „Fliegenfänger“, andere „Schuhwichse“. In Wirklichkeit war es Schokolade. Alles jubelte vor Freude. Darauf haben wir zwei Raketen steigen lassen. Eine auf die Schokolade und eine auf Plöttki. Danach sangen wir das Abendlied und gingen zu Bett. Es war ein sehr schöner Tag, und wir werden noch lange daran denken.

Nachdem wir Kaffee getrunken hatten und den Schlafsaal aufgeräumt hatten, ging es mit großer Freude nach Marienburg; denn alle waren gespannt, wie sie von Innen aussah. Da wir nun etwas zu früh ankamen, gingen wir noch an die Nogat bis

die Führung begann. Er sagte uns, daß die Burg in Vor- Mittel- und Hochschloß eingeteilt wird. 1274 haben die Ritter mit dem Bau der Burg begonnen. Von dem Mittelschloß kamen wir über eine Zugbrücke, die über einen tiefen Graben führt, in das Hochschloß, die letzte Verteidigungsmöglichkeit im Falle einer Belagerung. Wir standen da auf dem Burghof, der von Laubengängen umgeben wird. Auf dem Hof steht ein schön verzierter Brunnen, mit dem Sinnbild des Pelikan, der sein Herzblut für seine Jungen hergibt. Zu ebener Erde liegen die Wirtschaftsräume mit dem großen offenen Herd und den blanken Kupferkesseln. Durch die Kreuzgänge kamen wir in die Schloßkirche. Sie ist das heiligste der Burg. Hier fand 1920 der letzte Gottesdienst statt. Nach der siegreichen Abstimmung in Marienburg mit 98 % für Deutschland. Die Gemälde und Holzschnitte sind alle alt und sehr schön. Einen ganzen Flügel der Burg nahmen früher die Schlafsäle der Ritter ein. Hier lagen sie mit einer Decke bei offenen Fenstern, stets das Schwert zur Seite. Das Gesetz der Härte, der Einfachheit, und des Opfermutes, ließen sie Werte für Deutschland schaffen. Wir kamen dann in den Eßsaal, in dem lange, eichene Tische stehen, während der Mahlzeiten durfte nicht ge-

sprochen werden. Aber in den breiten Fensternischen standen Bänke mit gestickten Vorhängen, dahinter die Ritter gemütlich vor und nach der Mahlzeit zusammensaßen. Der Schmuck des Raumes bestand in dem sehr schönen Deckengewölbe, daß von drei Säulen getragen wurde. In der einfachen Linienführung liegt so viel Klarheit, Größe und Schönheitssinn. Gegenüber liegt der große Saal, der in der Freizeit benutzt wurde. Hier steht ein großer Kamin, in dem bei festlichen Angelegenheiten Bernstein verbrannt wurde. Das gab eine schöne Flamme. Hier hat mancher ungläubige Prutze gesessen und hat sich von der Größe des Ordens und der besonderen Zeit im Osten überzeugen lassen müssen. Kleine Nischen geben dem Raum die vertrauliche Wärme. Jetzt ging es in den Hofmeisterpalast. Im Sommerremter ist etwas besonderes zu sehen. In der Wand steckt eine Steinkugel, die die Schweden bei einer Belagerung in die Burg hineinschossen, um den einzigen Stützpfeiler zu treffen, der das ganze Gewölbe trägt. Sie trafen ihn damals nicht. Dieser Remter ist ein Kunstwerk für sich. Die Meister, die das erbaut, hatten es im sonderlichen Sinn gerichtet. Jedes ist gegeneinander abgewogen, jedes voller Zweck und doch voll Maß und Schönheit. Hatten die Männer, die das in langen Jahrzehnten alles so gerichtet, einen Blick in des Weltmeisters Werkstatt getan? Wie hätten sie sie sonst auch so schön bauen können! – Die kleinen Remter, die

daneben liegen, und in den Wintermonaten benutzt wurden, haben auch ein sehr schönes Gewölbe. Dort stehen Truhen, Tische und eine Ritterausrüstung aus alter Zeit. Zum Abschluß wurden wir in den großen Remter geführt. Der ganze Saal ruht auf drei Säulen, von denen die Bogengänge zu den Wänden führen. Wir Deutschen haben uns unsere Kirchen aus Stamm von den Bäumen des Waldes abgesehen. Diesen Remter der Ordensritter hat sich die Hitlerjugend zu einem besonderen Festraum gemacht. Alljährlich findet hier durch den Reichsjugendführer die Aufnahme der Zehnjärigen in die Reihen der H.J. statt. Damals im Mittelalter um 1300 war eine große kämpferische Zeit, und heute nimmt unsere junge Bewegung sich an ihr ein Beispiel. – Nach zweistündigem Rundgang war die Führung zu Ende. Dann gingen wir noch an die Nogat. Die Mädel, die noch keine Freizeit hatten, gingen mit Kameradin Neumann und Nowka in die Stadt. Die anderen blieben noch an der Nogat sitzen, und sahen dem schönen Wellengang zu. Mit allerlei Kurzweil vertrieben wir uns die Zeit. Indessen kamen die Mädel von der Stadt zurück,

und zeigten ihre Schätze, die sie mitgebracht hatten. Jeder meinte, er hätte das billigste gekauft und war damit zufrieden. Nun ging es mit großer Freude zur Jugendherberge zurück. Hier wurde uns verkündet, daß wir mit einem Auto nach Danzig führen. Wir waren natürlich heilfroh darüber, denn so sahen wir die Danziger Niederung besser. Schnell die Affen aufgeschnallt und dann los zur Zollstation. Unterwegs wurde noch schnell das Kleingeld abgegeben und nun schnell ins Auto. Auf der Zollstation wurden einige Affen untersucht, ob nichts zollpflichtiges drin war. Als wir über die Grenze fuhren, konnten wir uns garnicht denken, daß zwischen dem früheren deutschen Danzig und unserem Deutschland eine solche Grenze gezogen sein sollte. Es war ja dasselbe Land und auch derselbe Boden. Und wir wissen, daß früher oder später wieder einmal deutsch wird. Unterwegs kamen wir an fruchtbare Wiesen und an vielen Dörfern vorbei. Immer wieder grüßten uns die Menschen mit heller Begeisterung. Und das freudige Gesicht verriet, daß sie deutsch fühlten und dachten. Nach zweistündiger Fahrt waren wir in der Jugendherberge angelangt. Schnell wurde gegessen und die Lagerstadt fertig gemacht. Dann gings ins Bett. So fand der erlebnisreiche Tag auch sein Ende.

Nachdem wir unser Frühstück verzehrt hatten, marschierten wir durch die Stadt zum Krantor. An dem Tor hingen 2 große Holzräder, die früher einmal von Verbrechern getrieben wurden. Der Kran konnte ein gewaltiges Gewicht emporziehen, heute jedoch ist er außer Betrieb. Quer durch die Stadt gingen wir zum Stockturm, und hier warteten wir so lange bis Kameradin Neumann und Nowka unser deutsches Geld in Danziger Geld eingetauscht hatten. Als wir sie von weitem sahen, bestürmten wir sie; denn jeder wollte sein Geld zuerst haben, damit nichts von der Freizeit verloren ging. Für das Geld kauften die meisten Bernsteinandenken; denn jeder wollte eine Kleinigkeit mit nach Hause nehmen. Unsere Freizeit ging sehr schnell zu Ende. Um 13.45 Uhr trafen wir uns und aßen unser Mittagessen. Ein Fremdenführer sollte uns um ½ 3 Uhr durch die Altstadt führen. Zuerst gingen wir auf den Bischofsberg, von hier aus sahen wir sehr schön die Stadt Danzig vor uns liegen. Die Marienkirche ragte über alles hinweg. Unser Weg führte uns nun an dem polnischen Gymnasium vorbei zur Altstadt. Hier besahen wir uns die Kanzelhäuser, die schon alt und brüchig waren. Unser Führer zeigte uns dann auch noch ein kleines übriggebliebenes Stückchen der Stadtmauer. Die Stadt Danzig hat zwei Straßen, das andere sind alles Gassen und Märkte. Die Gassen in der Neustadt laufen parallel. In der Altstadt dagegen in Bogen. Wir besahen uns dann noch die Radaune, die Mühle und die Kathrinenkirche. Die Mühle hatte ein sehr niedriges Dach und stand nahe an der Kirche.

Als wir in der Jugendherberge in Danzig erwachten, machten wir uns schnell fertig. Wir freuten uns schon darauf, daß wir heute die alte, deutsche Hansestadt Danzig besichtigen durften. Durch die Stadt hindurch, in B.D.M. Uniform, marschierten wir zu dem, den Danzigern bedeutungsvollen Platz, dem Heumarkt. Dieser hat seinen Namen daher, da hier früher Heu verkauft wurde. Auf diesem Platz, so erzählte uns dann später die Fremdenführerin, fanden die Protestkundgebungen statt, als Danzig nach dem Weltkriege von Deutschland getrennt werden sollte. Doch Danzig wurde Freistaat. Sie ist eine rein deutsche Stadt. Das sahen wir dann auch auf unserem Rundgang. Regiert wird der Freistaat von zehn Senatoren und einem Senatspräsident im nationalsozialistischen Sinne: „Die außenpolitischen Verhandlungen Danzig und der Schutz der deutschen Danziger ist Sache Polens“, so heißt es in dem Pariser Vertrag, der am 9. Nov. 1920 geschlossen wurde. Gleich am Heumarkt befindet sich das „Hohe Tor“. Den Namen „Hohes Tor“ hat dieses Gebäude nicht, weil es so hoch ist, sondern weil es da gebaut ist, wo das Land höher liegt. An der entgegengesetzten Seite ist die Niederung. Als nächstes sahen wir den Stockturm und die Peinkammer. Hier wurden im Mittelalter die schweren Verbrecher eingekerkert,

und auf dem Hof enthauptet. Auf diesem Hof sind noch wertvolle Wasserspeier eingemauert, die von einem Patrizierhaus, da sie den Verkehr störten, abgenommen wurden. Danach sahen wir das neue Theater, ein Geschenk des Führers an Danzig. Dafür sind die Danziger sehr dankbar. Dann kamen wir in das Uphagenhaus. Dieses ist von den Erben des Kaufmanns Uphagen zur Besichtigung frei gegeben. Als erstes sahen wir die Diele mit dem Teestübchen. Dieses Stübchen gehörte der Hausfrau. Von hier aus konnte sie alle ein- und ausgehenden Leute beobachten. Der vierkerzige Leuchter in der Diele zeigte uns, daß der Handelsherr auch Ratsherr war. Alle anderen Leute hingegen, durften nur Leuchter mit einer Kerze brennen. Sehr überrascht waren wir, als unsere Fremdenführerin den Geschirrschrank der Uphagen öffnete. Dieser Schrank enthielt sehr schöne und kostbare Tassen und Geschirre aus aller Welt zusammengetragen. Sehr schön und prächtig war das mit rotem Damast ausgeschlagene Empfangszimmer. Auffallend war hier, wie auch in allen anderen Räumen, der Kamin mit dem hübschen Aufsatz. Die Möbel hatte der Kaufherr meistens von Reisen mitgebracht. Das nun folgende Zimmer war klein. Es war das Musikzimmer, denn die Familie Uphagen pflegte die Musik sehr. Hier sahen wir noch eine alte Harfe und ein Spinett. Das auffallendste waren die Türen. Sie waren mit Blumen und Tieren kunstvoll bemalt. Im Blumenzimmer hingen die Bildnisse von Herrn und Frau Uphagen. Ein Bild

war besonders wertvoll, denn es war von verschiedenfarbigen Haaren kunstvoll zusammengestellt. Auf einem kleinen Tischchen im Spielzimmer stand das Dame-, Mühlchen-, und Schachspiel. Dazu gehörten noch geschnitzte Elfenbeinfiguren. Die Betten im Schlafzimmer des Ehepaares waren ganz anders als heute. Über jedes Bett spannte sich ein Himmel. Mit dem Bettenmachen hatte man es noch leichter. Morgens wurde ein bespannter Holzrahmen über das Bett gelegt. Für die Gäste, welche die Familie Uphagen oft hatte, waren ein Schlaf- und Unterhaltungszimmer. Zur Unterhaltung des Gastes standen viele Bücher, darunter auch viele englische Werke, im Bücherschrank. Auf einem Tischchen war der Teekocher, der ja nirgends fehlte. Die Küche war im Gegensatz zu den anderen Räumen sehr dunkel. Über dem großen Ofen befand sich der Rauchfang. Neben dem Ofen standen kupferne Wasserbehälter. Überhaupt waren alle Gebrauchsgegenstände aus Kupfer. Nur wenige kleine Töpfe waren aus Messing. Unter jedem Topf wurde ein Feuer aus Holzkohle gemacht. Vom Uphagenhaus gingen wir zum Rathaus und zum Artushof. Im Rathaus sahen wir eine Wendeltreppe, deren Mittelstück aus einem Baumstamm geschnitzt war. Hiernach gingen wir in den roten Saal, der mit rotem Samt ausgeschlagen ist. Rundherum waren Bänke, auf denen die Ratsherren bei Beratungen saßen. Über dem Ofen war das Danziger Wappen ange-

bracht. Es waren zwei Löwen, die eine goldene Krone und zwei weiße Kreuze tragen. In einer Wand hinter dem Samt war ein Tresor eingebaut, in dem früher wertvolle Akten untergebracht waren. Als Napoleon in diesem Rathaus war, hat er ihn nicht bemerkt. Zu dem Schrank gehörten zwölf Schlüssel. Jeder Ratsherr besaß einen davon. „Durch Einigkeit zur Macht“, ist der Wahlspruch von Danzig. Im blauen Saal wurden die Beratungen zur Winterszeit gehalten. Als wir uns das Rathaus mit dem 82 m hohen Turm besehen hatten, gingen wir zum Artushof. In diesen hatten die verschiedenen Zünfte ihre Beratungen. In einer großen Halle saßen die Fischer oder die Handelsherren usw. beisammen. An einer Wand war ein Gemälde vom „Jüngsten Gericht“ angebracht. Es trägt Gesichter Danziger Bürger und hat eine besondere Geschichte. Wohl das größte Wahrzeichen der Stadt Danzig ist die Marienkirche. Ihr ragender Dom ist schon von weither sichtbar. Die Kirche ist Hallenkirche oder eine Basilika. Typisch für eine solche Kirche ist das Kreuz auf dem Balken. Ganz besonders wertvoll ist das „Jüngste Gericht“. Es ist von einem italienischen Meister gemalt worden. Und auf einer Kaperfahrt nach Danzig gebracht worden. Es ist wunderschön in den Farben. Auch ein Prunkstück war der Skt.-Reinhold-Altar, nachdem die Kapelle benannt ist. Die vielen Figuren sind handgeschnitzt. Hinten in der Kirche befindet sich das Taufbecken.

Man kann gleichzeitig die alte und neue Orgel spielen. Die neue Orgel wird morgen renoviert. Das ist ein Geschenk des Führers. Alle Altäre sind dreiteilig. Zur Zeit des Krieges sind silberne Figuren vom Hauptaltar abgemacht und in Geld eingeschmolzen worden. Vor kurzem hat man noch einen wertvollen Fund gemacht. In einer Säule hat man 150 kostbare Gewänder gefunden. Einen Teil hat man hier in der Kirche aufbewahrt. Viele sind nach Berlin und ins Museum gekommen. Unter den Steinplatten, die in der Kirche gelegt sind, befinden sich Patriziergräber. Am Eingang steht eine riesige Holzuhr. Sie ist jetzt nicht mehr im Gang und kann auch nicht mehr renoviert werden. Eine Sage erzählt, daß der Künstler dieses Werkes sie auch für eine andere Stadt anfertigen wollte. Weil die Danziger alleine dies Kunstwerk besitzen wollten, haben sie ihm die Augen ausgestochen. Als letzten Wunsch wollte der Künstler noch einmal sein Werk sehen. Er hat es dann so beschädigt, daß keiner es fertigmachen konnte. Nachmittags marschierten wir zum Danziger Hafen. Um 15 Uhr fuhr das Schiff, mit dem wir eine richtiggehende Rundfahrt durch den Gdinger Hafen machen wollten. Von der Mottlau fuhren wir in die tote Weichsel. Vorher sahen wir das Krantor, welches weit sichtbar ist und ebenso hervorragt wie die Marienkirche. Es ist ein Prachtstück und war noch bis vor kurzem in Betrieb. Jeder Danziger sieht wohl mit Stolz auf das Krantor.

Wir sahen viele ausländische Schiffe. In den Doks der Schichauwerft sahen wir Schiffe, die gerade für Holland und Polen fertiggestellt wurden. Auf der rechten Seite lag die Westerplatte. Sie ist rechtmäßig Danziger Gebiet. Trotzdem haben die Polen hier ihre Befestigungen angebracht und Kasernen gebaut. Danzig ist dadurch im Falle eines Krieges von Polen stark bedroht. An Zoppot vorbei fuhren wir in den Gdinger Hafen. Gdingen war vor kurzem noch ein kleines Fischerdorf. Heute ist es schon eine Großstadt. Der Hafen ist künstlich angelegt worden. Im Grunde war Gdingen als Hafen garnicht geeignet. Man hat Eisenkästen in die Ostsee versenkt und hierauf die Hafenmauer gebaut. Die Arme, die in das Land gehen, sind auch alle künstlich angelegt. Die Umschlagezahl hier ist daher schon größer als im Danziger Hafen; denn die Schiffe fahren lieber nach Gdingen als nach Danzig, weil sie es hier bequemer haben. Befestigt ist Gdingen auch. Auf der rechten Seite liegt der Kriegshafen. Die meisten von uns sahen zum erstenmal U-Boote. Eine Menge anderer Kriegsschiffe sahen wir dann noch im Hafen liegen. Auf der Rückfahrt stiegen wir in Zoppot aus und begaben uns zur Jugendherberge. Diese gefiel uns sehr gut. Sie lag auf einem Berg und

war fabelhaft eingerichtet. Wir sahen uns das Haus an, aßen Abendbrot und gingen dann in unsere Betten.

Donnerstag, unser elfter Fahrtentag, war sehr schön und erlebnisreich. Als wir unser Frühstück einnahmen, sagte Kameradin Neumann uns, daß wir Freizeit bekämen. Unsere Freude war sehr groß. Aber dann geschah etwas unerwartetes, worüber wir ganz begeistert waren. Wir bekamen für den ganzen Tag Freizeit. Nach dem Frühstück machten wir gemeinsam Flaggenparade. Der Flaggenmast war sehr hoch. Langsam stieg die Flagge hoch, weithin sichtbar in das Land und über die See. Es war ein besonderer Flaggengruß an diesem Morgen. Dann erhielt jeder noch 20 Pfennig, damit wir uns etwas Obst kaufen konnten. Drei oder noch mehrere Mädels taten sich zusammen und gingen in die Stadt. Die blauen Kleider verschwanden in allen Richtungen. Die meisten gingen in der Stadt spazieren. Das war ein herrlicher und warmer Morgen. Deshalb blieben wir nicht lange in der Stadt, sondern

gingen an die See; denn dort war es viel schöner. Gegen Mittag waren die meisten am Strand und suchten unermüdlich Bernstein. Manche fanden schöne große Stücke. Einige legten sich in die Sandkuhlen und ließen sich von der Sonne bescheinen. Andere setzten sich in ein an Land liegendes Boot. Es machte ihnen viel Spaß; denn das Boot wurde von den Wellen hin- und hergeschaukelt. Vom Strand aus konnte man dem schönen Wellenspiel der See zusehen. Als wir uns ausgeruht hatten, zogen wir unsere Schuhe aus und tollten im Wasser herum. Das war ein schönes Gefühl, wenn die herankommenden Wellen an die Füße schlugen. So verlebten wir unsere Freizeit an der Ostsee. Die Zeit ging sehr schnell um, und wir mußten uns auf den Weg zur Herberge begeben. Pünktlich um 4 Uhr waren alle da. Da das Essen noch nicht ganz fertig war, unterhielten wir uns durch Spielen und Erzählen von der Freizeit. Nach dem Essen machten wir uns zum Abmarsch nach Danzig fertig. Unser Weg führte uns durch die Adolf-Hitlerstraße, die sich von Zoppot bis nach Danzig erstreckt. Gegen 9 Uhr gelangten wir in unsere Herberge. Wir wuschen uns, aßen und machten, daß wir in unsere Bettsäcke kamen; denn es war schon reichlich spät.