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Fotoalbum "Saarjugend" (1934)

Am 29. Juli 1934 demonstrierten die katholischen Jugendverbände im Stadion Ludwigspark in Saarbrücken im Rahmen des „Tags der katholischen Saarjugend" für die Rückgliederung des durch den Versailler Vertrag vom Deutschen Reich getrennten Saargebietes. Man gab sich in Anwesenheit der Bischöfe von Trier und Speyer dabei gleichermaßen selbstbewusst wie national und demonstrierte in der Saarfrage eine deutliche Übereinstimmung mit den Zielen den NS-Regimes. Das hatte seit 1933 eine massive Propagandakampagne entfacht und im Saargebiet eine - auch von der katholischen Amtskirche unterstützte - „Deutsche Front" ins Leben gerufen.

Die Volksabstimmung über diese Frage fand am 13. Januar 1935 statt. Mehr als 90 Prozent der 540.000 Stimmberechtigten votierten für die Rückgliederung, die am 1. März 1935 vollzogen wurde. Die Abstimmung stellte einen ersten großen Prestigeerfolg Hitlers dar, und die „Heimkehr der Saar" wurde reichsweit gefeiert. Für jene Regimegegner und Verfolgte, für die das Saargebiet bis dahin ein Rückzugsgebiet dargestellt hatte, begann nun die erneute Verfolgung. Rund 8.000 von ihnen mussten umgehend aus dem Saargebiet flüchten.

Das hier präsentierte Fotoalbum zeigt den machtvollen Einsatz für eine Rückkehr des Saargebietes, wenn dabei auch Christus als unbestrittener „Führer" und „Sieger" gekennzeichnet wird. 15 Jahre Klagen über das „Schanddiktat von Versailles" hatten auch in der katholischen Jugendbewegung deutliche Spuren hinterlassen. Mitte 1934 war man offenbar noch bereit, in einer solchen Frage eng mit dem NS-Regime zu kooperieren - wohl nicht zuletzt auch deshalb, um das eigene Nationalbewusstsein und die ausgeprägte Bereitschaft, am Aufbau des „Neuen Deutschland" mitzuarbeiten, deutlich nach außen zu demonstrieren.

Das Album wird im Archiv des Jugendhauses Düsseldorf aufbewahrt.