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KLV-Fotoalbum Heinz Pilartz (1941)

Der 1922 geborene Heinz Pilartz war im Jahr 1941 zeitweilig Lagermannschaftsführer im KLV-Lager "Friedenseiche" in Bad Schwarzbach im Isergebirge. Er - selbst aus Eschweiler stammend - betreute dort Schüler aus Köln und Düren. Über diese Zeit legte er - offenbar nach Kriegsende - ein Fotoalbum an.

Im Jahr 2000 berichtete Heinz Pilartz - wohl etwas idealisierend - über seine Zeit als Lagermannschaftsführer:

„Ich war Schüler der Oberschule für Jungen in Eschweiler bei Aachen. Wir wussten, dass ein Mitschüler Lagermannschaftsführer (LMF) in der KLV war. Also: Weg vom Schulbetrieb, weg von den Paukern, weg von den Klassenarbeiten. Also: Frei. Dieser Mitschüler - Alfred - sollte abgelöst werden.

Mein Freund Karl Hans und ich bekamen vom Elternhaus die Erlaubnis und zogen nach Bad Schwarzbach im Isergebirge (Vielleicht war unser Direx ganz froh, Schüler melden zu können!).

Ich löste also Alfred ab und übernahm damit die Verantwortung der Schülerschaft des KLV-Lagers "Friedenseiche". Das Lager war in einem älteren Hotelgasthof untergebracht. Der Lagerlehrer, der das "Sagen" hatte, hieß Otto Lentmann und kam aus Oberpleis. Seine Frau, etwas kränklich, war so die Mutter der Kompanie. Meine Aufgabe bestand darin, die Burschen um 6.00 Uhr zu wecken, die morgendliche Pflege zu beaufsichtigen und sie zum Frühstück zu führen. Dann hatte der Lagerlehrer bis zum Schulschluss 12.00 - 13.00 Uhr seine Pflicht zu erfüllen.

Das Mittagessen, überhaupt die Beköstigung, war reichlich und gut. Drei Frauen besorgten diese Arbeit. Nach einer guten Pause fing dann mein Einsatz an:

1) Hausaufgabenbetreuung;
2) Gesang;
3) Wanderungen;
4) Sport usw.

Ich möchte gleich jetzt bemerken, dass ich wohl in der Verantwortung stand, aber frei war in meinen Vorhaben und von Otto Lentmann sehr unterstützt wurde, sowie nie einem "HJ-Goldfasan" Rede und Antwort stehen musste. Mit Wissen der Eltern zogen wir am Sonntag zum Gottesdienst und stellten sogar Messdiener. Unsere Jungens kamen aus Köln und Düren. Es machte ihnen Spaß Karnickel zu züchten, unsere Ziegen zu hüten und im Garten zu arbeiten und zu ernten. Wir haben das Riesengebirge erwandert von Baude zu Baude. Bald waren wir "Kölner" bekannt, - denn unser Theaterspielen war beliebt. Manchmal hatten die Baudenbewohner - reiche Leute beispielsweise aus Berlin - eine spendable Hand, so dass wir mit einem guten Batzen Geld ins Lager zurückkehrten. Das Guthaben ging dann keinen was an, wir verwalteten es selbst. Auch das, was wir beim Blaubeerpflücken "verdienten", floss in diese Kasse. Dann gab es mal Extra-Eis oder Limo-Runden oder ein Fernglas oder neue Schuhe für den X.

Während so oder so ähnlich - man kommt ja so leicht ins Schwärmen - die Freizeit ausgenutzt wurde, waren wir LMF ja auch noch Schüler. Unsere Lehrer schickten uns fleißig die "Klassenarbeiten", - aber wir "halfen" uns gegenseitig. Karl Hans und Andreas (beide gefallen), Karl-Heinz (gestorben; alle drei aus unserer Klasse) und Arnold (muss wohl in Köln oder Umgebung Gymnasiallehrer geworden sein) waren also aus meiner Klasse mehrere in Bad Schwarzbach Lagermannschaftsführer."