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Die Tagebücher der Maria Etheber (1942-1944)

Die beiden hier einsehbaren Tagebuchheftchen von Maria Etheber wurden von deren Tochter Martina Haake zur Verfügung gestellt, die zudem die in dieser Einführung wiedergegebenen Informationen beisteuerte und zudem die Texte transkribierte. Vielen Dank dafür. Die beiden Hefte sinn unter N 2656 im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln archiviert.

Die Tagebuchschreiberin Maria Etheber wurde am 13. März 1930 in Köln geboren, wo sie am 9. Februar 2013 auch starb. Sie war Einzelkind in einer ausgeprägt katholischen Familie, die zur Pfarre St. Marien in Köln Nippes zählte und während der gesamten NS-Zeit in der Eisenachstraße 42 in Köln Nippes in direkter Nähe des Eisenbahnausbesserungswerkes wohnte. Hier arbeitete der 1893 in Düren geborene Vater Karl Theodor Etheber als Schlosser. Weil seine Reparaturarbeiten an Lokomotiven und Waggons als kriegswichtig galt, wurde er, der bereits am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatte, vom Wehrdienst freigestellt. Mutter Henriette Elisabeth wurde am 25. Mai 1900 in Köln-Deutz geboren. Sie war gelernte Verkäuferin im Kaufhaus Carl Peters in der Breite Straße, bis sie nach der Geburt von Tochter Maria ihren Beruf aufgab. Während des Krieges wurde sie aufgrund des Arbeitskräftemangels zeitweise dienstverpflichtet.

Mara Etheber verbrachte einen Großteil ihrer Kindheit im Krieg. Nachdem sie die achtjährige Volksschulzeit mit 14 Jahren beendet hatte, absolvierte sie in Nippes ihr Pflichtjahr bei einer Kaufmannsfamilie mit mehreren Kindern. Dort war sie nach eigenen Schilderungen nicht sehr glücklich, und die Arbeit dort war hart und oft unangenehm. So musste Maria jeden Morgen mehrere Nachttöpfe der Familie auf der Toilette im Hof ausleeren und reinigen.

Sie gehörte zu keiner Zeit den „Jungmädeln“ an, weil es ihren Eltern gelang, beim Hausarzt einen Attest zu erwirken. Stattdessen ging sie zu geheim gehaltenen Treffen einer katholischen Mädchengruppe. Während des Krieges war sie gemeinsam mit ihrer Mutter zweimal aus Köln evakuiert.

Die Transkription folgt der Schreibweise durch Maria Etheber. Auch Fehler wurden nicht verbessert.