Die Chronik

Jugendrelevante Ereignisse und Entscheidungen können nicht isoliert vom allgemeinen Geschehen betrachtet, geschweige denn verstanden werden. Daher gilt es stets den gesamten Kontext zu berücksichtigen, in dem und durch den sich die jeweiligen Entwicklungen vollzogen.

Dem soll hier Rechnung getragen werden – allerdings mit notwendigen Reduktionen und Konzessionen, denn es ist schier unmöglich, an dieser Stelle eine Art Universalgeschichte auszubreiten. Daher beschränken sich die hier präsentierten Jahres- und Monatsübersichten auf das Gebiet des damaligen Deutschen Reiches, was heißt, dass Geschehnisse im Ausland, die natürlich auch Einflüsse auf die Lage in Deutschland hatten, außen vor bleiben müssen.

Eine weitere gravierende Einschränkung betrifft die Auswahl der hier vorgestellten Ereignisse. Da sie in erster Linie dazu dienen sollen, das Denken und daraus resultierende Handeln der deutschen Bevölkerung in Ansätzen zu erklären, wurden die meisten jener Vorkommnisse unberücksichtigt gelassen, die sich eher im Verborgenen, also in Amtsstuben und Geheimbesprechungen abspielten. Erst dann, wenn sie für den Großteil der Bevölkerung greifbar wurden, fanden sie in den im Folgenden präsentierten Texten Aufnahme.

Aber auch jenseits dieser Eingrenzungen bleibt weitaus mehr ungesagt, als tatsächlich angesprochen wird. Sport, kulturelle Ereignisse oder Entwicklungen der Technik konnten nur partiell aufgegriffen werden. Dennoch ist zu hoffen, dass die Texte – insbesondere in ihrer Gesamtheit – das Wesentliche dessen vermitteln können, was damals auch die Menschen in Deutschland wahrnahmen.

Ergänzt werden die jeweiligen Jahresrückblicke um eine filmische Zusammenfassung. Diese Sequenzen sind der DVD „12 Jahre, 3 Monate, 9 Tage. Die Jahreschronik des ‚Dritten Reichs‘ 1933-1945“ entnommen, einer Produktion von Spiegel TV aus dem Jahre 2012, deren Nutzung von Spiegel TV dankenswerterweise ermöglicht wurde.

Noch etwas Redaktionelles: Die vorliegenden Texte sind natürlich jederzeit für Korrekturen und/oder Ergänzungen offen. Außerdem wird mit Blick auf die Themenstellung der gesamten Website daran gearbeitet, sowohl Jahres- als auch Monatsübersichten jeweils um einen jugendspezifischen Abschnitt zu ergänzen. Mit diesem werden dann die wichtigsten jener Ereignisse verknüpft, die durch die Auswertung von ungezählten Archivquellen, Zeitungen, Zeitschriften und der Forschungsliteratur erarbeitet wurden. Auch Quellen aus dem „Digitalen Archiv“ sind in Einzelfällen verknüpft. Das sollte aber nicht zu der Annahme verleiten, dass auf diese Weise das gesamte hier hinterlegte Material zu sichten wäre. Hierzu sollten Sie mit Ihren jeweiligen Fragestellungen die vielfältigen Suchmöglichkeiten in den „Ereignissen“ und dem „Digitalen Archiv“ nutzen.