Das 20. Jahrhundert war wie kein Zeitraum zuvor von einer Institution geprägt, die wesentlich zur Stabilisierung von totalitären und diktatorischen politischen Systemen jener Zeit beitrug: dem Lager. Hier werden Quellen – vorwiegend Selbstzeugnisse – zu diesem wichtigen Aspekt der NS-Geschichte zusammengetragen und der Forschung zugänglich gemacht. Man findet hier (Stand April 2018) allein 126 Fotoalben, 79 oftmals mehrbändige "Lagertagebücher", 17 - häufig umfangreiche - Tagebücher, ebenfalls 17 opulente Briefwechsel, aber auch einschlägige Zeitschriften und propagandistische Selbstdarstellungen sowie historische Film- und Tonaufnahmen komplett einsehbar und transkribiert.
Die „Editionen zur Geschichte“ (EzG) erfahren durch eine geradezu ideale Kombination eine umfangreiche und bedeutsame Ausweitung: Aufgrund der Sammeltätigkeit des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, durch dessen diesbezügliche Forschungen und seine zahlreichen Zeitzeugenkontakte konnte in den vergangenen Jahren ein großer Schatz an zumeist aus Selbstzeugnissen bestehenden Quellenkonvoluten zusammengetragen werden, der darauf wartete, sowohl der Forschung als auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden. Und wieder war es die Fritz Thyssen Stiftung, die sich zum wiederholten Male bereit erklärte, das ihr vorgeschlagene Projekt großzügig zu fördern. War es zunächst das Redaktionssystem selbst gewesen, dessen Entwicklung seitens der Stiftung ermöglicht wurde, hatte sie anschließend das ebenfalls hier einsehbare Vorhaben „Das Archiv des ‚Bund Neudeutschland‘ und neue Möglichkeiten historischer Forschung“ ins ihr Förderprogramm aufgenommen.
Nun wird auf dem einmal eingeschlagenen Weg weiter vorangeschritten und das digitale Angebot historischer Ego-Dokumente mit Blick auf ein wichtiges Themenfeld der NS-Zeit auf einen Schlag entscheidend ausgedehnt. Künftig wird wohl jeder, der sich mit Aspekten der NS-Lagererziehung intensiv beschäftigen will, gern auf das nunmehr in den „Editionen zur Geschichte“ einsehbare Material zurückgreifen.
Immerhin findet man hier nun (Stand Anfang Juli 2018) fast 140 Fotoalben, 79 oftmals mehrbändige "Lagertagebücher", 17 - häufig umfangreiche - Tagebücher, ebenfalls 17 opulente Briefwechsel, aber auch einschlägige Zeitschriften und propagandistische Selbstdarstellungen sowie historische Film- und Tonaufnahmen komplett einsehbar und - wo notwendig - auch transkribiert.
Dabei gilt es einleitend klarzustellen, dass es sich hier keinesfalls um eine Forschungsarbeit handelt, sondern dass hier vielfältige zeitgenössische Originalmaterialien frei zugänglich zur Verfügung gestellt werden, um solche Forschungen anzuregen und zu vielen Einzelaspekten überhaupt erst zu ermöglichen.
Daher sei zugleich jede und jeder, der mit diesen Unterlagen arbeitet, dazu aufgerufen, der Redaktion der Website die dabei gewonnen Ergebnisse mitzuteilen. Noch wichtiger ist aber der Wunsch, die EzG auf neue Zeugnissen zu diesem und anderen Themen aufmerksam oder sie – im Idealfall – auch zugänglich zu machen, damit sie auch von anderen Interessierten für ihre Forschungen genutzt werden können.