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Adalbert Uelner

geb. in Olpe (Westfalen) 1927

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Adalbert Uelner (1927)

Adalbert Uelner wird im Oktober 1927 als zweiter von drei Söhnen geboren. Die Eltern kommen aus evangelisch geprägten Elternhäusern in Bergneustadt. Wechselnde Arbeitsplätze bedeuten mehrere Umzüge. Nach einem längeren Aufenthalt in Ründeroth zieht Familie Uelner im Jahr 1940 schließlich nach Engelskirchen.

Adalbert wird bereits mit neun Jahren Mitglied des Ründerother Jungvolks und steigt schnell zum „Jungzugführer“ auf. Guter Schüler und Sportler, fühlt er sich im Jungvolk sehr wohl.

Mit dem Umzug nach Engelskirchen muss Adalbert sowohl die Schule als auch den für ihn zuständigen „Jungbann“ wechseln. Er lebt sich jedoch schnell ein und führt seine „Karriere“ im Engelskirchener Jungvolk fort, wo er bis zum „Fähnleinführer“ aufsteigt.

Der Krieg wird für Adalbert und seine Familie eine schwere Zeit. Zwar steht der Zwölfjährige dem kriegerischen Geschehen im Gegensatz zu seinen Eltern anfänglich sehr positiv gegenüber, doch führt der Tod seines älteren Bruders im Juli 1944 dann zu einem allmählichen Umdenken. Dennoch ist Adalbert auch weiterhin fest vom deutschen „Endsieg“ überzeugt.

Im September 1944 wird Adalbert zum „Baueinsatz Westwall“ eingezogen. Als „Fähnleinführer“ übernimmt er die Aufsicht über etwa 30 Jugendliche aus Engelskirchen. Nach der Verlegung seiner Gruppe nach Eschweiler über Feld im Oktober 1944 erlebt er den vernichtenden Angriff auf Düren hautnah mit – ein für den gerade 17-Jährigen eine schreckliche Erfahrung.

Ende Dezember 1944 wird Adalbert schließlich noch zur Wehrmacht eingezogen. Im Münsterland kommt es zu ersten Feindberührungen und seine völlig unterlegene Einheit muss sich immer weiter zurückziehen. In Ostbevern wird sie dann von amerikanischen Truppen aufgerieben. Adalbert wird am Bein verwundet und gerät in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Nach mehreren Operationen kehrt er im Oktober 1945 in das zerbombte Engelskirchen zurück. Nach dem Tod seines Vaters am 28. März 1945 versucht die Mutter der Familie wieder eine Perspektive zu bieten.

Adalbert gelingt es überraschend schnell, sein durch die NS-Ideologie geprägtes Weltbild einer völligen Wandlung zu unterziehen. Ab 1948 absolviert er ein Jurastudium, promoviert und steigt bis zum Ministerialdirektor im Bundesfinanzministerium auf, wo er die Steuerabteilung leitet.

 

zuletzt bearbeitet am: 18.11.2016