geborene Busch
geb. in Essen 1927
Am 21. Januar 1927 wird Elisabeth Busch als Tochter von Wilhelm und Emilie Busch in Essen geboren. Dort ist ihr Vater sehr engagiert und als evangelischer Pfarrer und Leiter des Weigle-Hauses, dem zentralen Treffpunkt für die evangelische Jugend, stadtbekannt.
Nach der Volksschule besucht Elisabeth - wie es für eine Essener Pastorentochter damals üblich ist - die Maria-Wächtler-Schule. Dort fühlt sie sich sehr wohl, muss aber im Krieg, als ihre ganze Klasse in die von ihren Eltern abgelehnte Kinderlandverschickung geht, auf eine Privatschule wechseln. Als auch die keinen Unterricht mehr anbieten kann, zieht Elisabeth 1944 für ein halbes Jahr zu ihrer Tante nach Bielefeld und besucht dort die Schule.
Auch wenn sie als einziges Mädchen ihrer Klasse nicht Mitglied im BDM ist, stempelt das Elisabeth nicht zur Außenseiterin. Ohnehin ist sie vom starken Glaube ihrer Eltern geprägt, weshalb sie sich selbst schon früh in der weiblichen evangelischen Jugend im Gemeindehaus Schutzwehr engagiert. Von der Jugendarbeit der Jungen im Weigle-Haus erfährt sie nur am Rande.
Mit Blick auf politische Ereignisse und Einstellungen sind die Erinnerungen von Elisabeth Busch eher undeutlich und verwischt. In der Rückschau bleibt ihr der Eindruck, damals eher in einer „Traumwelt" gelebt zu haben.
Als Halbwüchsige erlebt sie die Schrecken des Bombenkriegs in Essen und gewöhnt sich während der endlosen Stunden im Bunker ein Stück weit an die ständige Todesgefahr. Als ihr einziger Bruder an der Ostfront fällt, ist das für sie und die ganze Familie dann aber ein besonders schwerer Schlag.
Nach dem Krieg legt Elisabeth nach dem Besuch eines Sonderlehrgangs ihre Abiturprüfung ab und studiert Germanistik und Geschichte, um dann Lehrerin zu werden. Allerdings übt sie ihren Beruf nicht aus, weil sie den evangelischen Pastor Hans Währisch heiratet und als Pfarrersfrau nicht erwerbstätig sein darf. Sie zieht vier Kinder groß und engagiert sich in der kirchlichen Frauenarbeit.
zuletzt bearbeitet am: 21.04.2016