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Quellenkunde

Was sind Quellen? Wie geht man professionell-kritisch mit ihnen um? Diese Fragen werden in der „Kleinen Quellenkunde“ ebenso beantwortet wie umfassend über einzelne Quellengattungen, ihre jeweiligen Stärken und Schwächen sowie ihre Bedeutung für die historische Forschung informiert wird. Ob Zeitungen, Tagebücher, Briefe, Film oder Oral History – all diese und noch weitaus mehr Arten historischer Quellen werden hier vorgestellt und diskutiert.

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Zeitungen und Zeitschriften

Zeitungen und Zeitschriften als Quelle

Am 7. Januar 2009 wurde die erste Ausgabe der „Zeitungszeugen“ an deutschen Kiosken verkauft und angekündigt, das künftig wöchentlich zum Preis von 3,90 € erscheinen solle.[1] Jede Ausgabe der „Zeitungszeugen“ besteht aus einem Mantelteil mit Begleittexten, der eine Einbettung in den historischen Kontext erleichtern soll und jeweils mehrere Nachdrucke von Printmedien aus den Jahren zwischen 1933 und 1945, die dort lose eingelegt sind. Damit bot der deutsche Zeitschriftenhandel erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder vollständige Presseerzeugnisse der NSDAP an.

Schon allein die sich daran anschließende Debatte darüber, ob nationalsozialistisches Propagandamaterial im Reprint in einer demokratischen Gesellschaft veröffentlicht werden soll, könnte für den Schulunterricht nutzbar gemacht werden, denn es zählt zu den zentralen Zielen einer modernen Geschichtsdidaktik, Schülerinnen und Schüler zur Teilhabe an der Geschichtskultur und zur Ausbildung eines eigenen Geschichtsbewusstseins zu motivieren. Die Lernenden sollen gerade an aktuellen Debatten teilhaben und lernen, ihre eigenen Standpunkte zu formulieren. Nicht zuletzt ist dies Aufgabe des Geschichtsunterrichts.

Hier soll es in gebotener Kürze darum gehen, den „Wert“ von Zeitungen und Zeitschriften als historischer Quelle zu skizzieren und – vorrangig mit Blick auf die Zeit des Nationalsozialismus - nach den Möglichkeiten und Grenzen historischen Lernens mit Hilfe solcher Presserzeugnisse zu fragen.

Fußnoten

[1] Die Darstellung folgt Kuchler, Gefahr. Dort ist auch die öffentliche Debatte um die „Zeitungszeugen“ ausführlich dokumentiert. Die Untersuchung ist komplett einsehbar unter http://www.blz.bayern.de/blz/eup/01_10_themenheft/index.asp#17 (6.4.2014)

zuletzt bearbeitet am: 17.04.2016