geborene Menke
geb. in Hennen 1923
Maria Menke[1] wird am 21. November 1923 geboren und wächst gemeinsam mit ihrer sieben Jahre älteren Schwester und ihrem fünf Jahre älteren Bruder auf dem Bauernhof ihrer Eltern in Hennen bei Iserlohn auf. Die Eltern, die noch einen weiteren - allerdings verpachteten - Hof besitzen, sind vergleichsweise gut situiert und können einige Angestellte beschäftigen.
Die ersten Jahre des kleinen Mädchens sind geprägt vom streng protestantisch orientierten familiären Beisammensein, dem Leben auf dem Hof und dem dörflichen Umfeld. Obwohl sie mit allen Freiheiten aufwächst, es auf dem Bauernhof mit seiner ländlichen Umgebung allerhand zu entdecken gibt und der Vater den Kindern sogar einen Esel schenkt, fühlt sich Maria oft alleine, da ihre wesentlich älteren Geschwister keine geeigneten Spielgefährten darstellen. Erst mit dem Beginn der Schulzeit eröffnet sich dem Mädchen ein neuer Horizont: Sie lernt andere Kinder kennen und knüpft neue Freundschaften.
Im April 1934 tritt Maria dem Jungmädelbund in Hennen bei. Für das sportbegeisterte Mädchen ein großer Zugewinn. Maria wird dort bald Schaftführerin, dann Scharführerin. Nach dem Abitur beginnt für sie der Reichsarbeitsdienst, den sie in Norddeutschland, an der Ostsee, leistet. Obwohl ihr die Umstellung von der Schule auf den Arbeitsalltag schwerfällt, genießt sie die Zeit in der Gemeinschaft der anderen jungen Frauen. Den Dienst muss sie allerdings frühzeitig abbrechen, da ihre Mutter krank wird und kurz darauf verstirbt. Sie und ihre Schwester kümmern sich um den trauernden Vater, während ihr Bruder als Soldat einberufen wird.
Am 8. Mai 1945 stirbt auch noch der vergleichsweise junge Vater. Die beiden Schwestern sind nun für Haus und Hof verantwortlich; es beginnen schwere Zeiten für die jungen Frauen. Als zwei Jahre später auch der Bruder tödlich verunglückt, ist Maria Alleinerbin des elterlichen Anwesens, da ihre Schwester der andere verpachtete Hof zusteht. Inmitten der Nachkriegswirren müssen Maria und ihre Schwester mit den neuen Aufgaben fertig werden. Für die junge Frau ist das eine äußerst harte Herausforderung. Einfacher wird es für sie erst wieder, als sie ihren Mann kennenlernt, heiratet und ihre eigene Familie gründet.
[1] Die Namen Maria Menke bzw. Maria Köster sind Pseudonyme. Nachdem Frau „Köster“ im Juli 2016 verstorben war, genehmigte deren Familie zwar die Nutzung ihrer Lebensgeschichte, bestand zugleich aber auf einer strikten Anonymisierung.
zuletzt bearbeitet am: 05.09.2016