geb. in Essen 1921
Hans Mertens wird am 14. Dezember 1921 in Essen-Borbeck geboren und wächst dort mit einer Schwester auf. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage erleben beide eine schöne Kindheit im Kreise ihrer Familie. Das tief religiöse Elternhaus prägt die Kinder von klein auf, und Hans wird nach seiner Kommunion nicht nur als Messdiener an seiner Pfarre tätig, sondern auch Mitglied der Jungschar.
Ein Freund macht ihn eines Tages auf die katholische Pfadfindergruppe in der Gemeinde aufmerksam. Vor allem die schicke Uniform und die Fahrten der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) sind für den Jungen von großem Reiz.
Die NS-Machtübernahme nimmt der damals Zwölfjährige durchaus als negativen Einschnitt wahr. Nicht nur seine katholischen, der Zentrumspartei zugeneigten Eltern fürchten nun Eingriffe des neuen Regimes, sondern auch im Bereich der katholischen Jugendarbeit wird dessen Totalitätsanspruch immer drückender spürbar. Bis zum endgültigen Verbot können Hans und seine Pfadfinderkameraden ihre Arbeit bald nur noch stark eingeschränkt fortführen.
Für kurze Zeit ist Hans auch Mitglied in Jungvolk und HJ. Da er dort seine Vorstellung von wirklichem Jungenleben jedoch nicht wiederfindet und das ständige Exerzieren ihm kein Vergnügen bereitet, tritt er recht bald wieder aus. Er zieht es vor, sich bis in die Kriegszeit hinein weiterhin mit seinen alten Freunden in Pfarrjugendgruppe und Singschar zu treffen.
Aufgrund seiner Tätigkeit beim Rüstungsbetrieb Krupp wird Hans erst 1941 zur Wehrmacht eingezogen. Ein Jahr später wird er schwer verwundet und verliert einen Unterschenkel. Das Kriegende erlebt er daher in Essen, wo er in der Zwischenzeit eine Umschulung im Verwaltungsbereich absolviert hat.
Als die Amerikaner in Essen eintreffen, empfindet Hans Mertens dies als Erlösung. Das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft entspricht nicht nur seinen politischen Hoffnungen, sondern ermöglicht ihm nun endlich auch die freie und ungestörte Ausübung seines Glaubens.
zuletzt bearbeitet am: 21.04.2016