Elisabeth Schütte wird am 9. Juni 1934 in Steinsdorf in Oberschlesien geboren.[1]
Die glückliche Kindheit wird durch das Kriegsende, die Besetzung Schlesiens und das anschließende Leben unter polnischer Verwaltung jäh unterbrochen. Angst und Willkür bestimmen nun das Leben von Familie Müller, die durch die Verhaftung des Vaters nochmals eskalieren. Es folgt die Vertreibung, die zunächst in die Sowjetische Besatzungszone führt und mit extremem Hunger verbunden ist.
Mitte 1946 führt der Weg dann ins Rheinland, wo die Familie nach ihrer Ankunft in Jüchen zunächst in Garzweiler eine mehr als bescheidene Unterkunft findet. Erst jetzt können die Müllers damit beginnen, sich mit viel Ehrgeiz und Energie ein neues Leben aufzubauen.
[1] Der Lebensgeschichte von Elisabeth Schütte liegt ein langes lebensgeschichtliches Interview zugrunde, das am 22. April 2016 mit ihr geführt wurde. Ergänzt wird die folgende Darstellung an einigen Punkten durch einen schriftlichen Bericht, den Frau Schütte zuvor über ihre Flucht und die anschließende Vertreibung verfasste. Außerdem steht als weitere Quelle ein schriftlicher Bericht von Alfred Müller vor, dem 1936 geborenen, zwischenzeitlich aber verstobenen Bruder von Frau Schütte.