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Tagebuch Walter Schenk (1943)

Der Tagebuch-Schreiber[1]

Der Schreiber dieses Tagebuchs (1926–2000)[2] wuchs als Sohn einer bürgerlichen Familie im XVI. Wiener Bezirk Ottakring auf. Als das Tagebuch verfasst wurde, war der Vater als ehemaliger Verwaltungssekretär bereits im Ruhestand, die Mutter arbeitete als Beamtin in der Gemeinde Wien. Die im Tagebuch mehrfach erwähnte Freundin beziehungsweise Angebetete des Schreibenden wohnte mit ihren Eltern im selben Mehrparteienhaus.[3]

Als Österreich im März 1938 Teil des „Dritten Reiches“ wurde, war der Schreibende 12 Jahre alt. Die Hitler-Jugend mit all ihren Gliederungen hatte in Österreich zwischen 1933 und 1938 als verbotene Organisation (ebenso wie die NSDAP) illegal operiert und wurde erst ab Frühjahr 1938 nach reichsdeutschem Vorbild und flächendeckendem Anspruch aufgebaut.[4] Wann der Schreibende genau zur NS-Jugendorganisation kam, konnte aufgrund der zu Kriegsende vernichteten Quellenbestände nicht festgestellt werden. In den überlieferten Beförderungslisten der Wiener Gebietsbefehle zwischen 1938 und 1944 scheint er nicht auf (weder seine im Tagebuch angesprochene Enthebung noch seine erneute Einsetzung als Führer des Fähnleins 2 bzw. später des Fähnleins 3 des (Jung-)Bannes 491 Ottakring).[5] Es kann aber davon ausgegangen werden, dass der Schreibende erst Ende der 1930er oder Anfang der 1940er Jahre zur Hitler-Jugend kam, da er zum einen noch recht jung war und zum anderen in seinem überlieferten Gauakt keine, während der NS-Zeit hoch angesehene, „Illegalität“ (d.h. Mitgliedschaft in NS-Organisationen in Österreich zwischen 1933 und 1938) vermerkt wurde.[6]

Vom Schuljahr 1936/37 bis 1943/44[7] war der Schreibende Schüler einer Oberschule im VIII. Wiener Bezirk, das vorliegende Tagebuch begann der damals 17jährige während seines vorletzten Schuljahres und führte es über seine letzten Sommerferien als Schüler fort. Im Sommersemester 1944 begann er ohne den Reichsarbeitsdienst oder seinen Wehrdienst abgeleistet zu haben ein Studium an der Universität Wien mit Schwerpunkt in Chemie und Physik.[8] Ab Sommer 1944 arbeitete er am II. Chemischen Labor der Wiener Universität in der Währingerstraße, weshalb er sein Studium im Wintersemester 1944/45 unterbrach.[9] Der Schreibende war zu diesem Zeitpunkt lediglich Mitglied der Hitler-Jugend, von deren Dienst er allerdings als „beurlaubt wegen Studienzwecke“[10] galt.

Der Schreibende beendete sein Studium 1954 mit einer Promotion in Chemie und wurde in der Folge in der Chemiewirtschaft tätig.[11] Bis 1952 blieb der Schreibende ledig, die Beziehung zur im Tagebuch so oft erwähnte Jugendliebe scheint abzubrechen.[12]

 

Die in Teilen des Tagebuchs verwendete Geheimschrift wurde von Rotraud Jaschke entziffert, die in ehrenamtlicher Arbeit dankenswerterweise auch die Transkription des gesamten Manuskripts übernahm. Dafür einen herzlichen Dank! Zur Enzifferung der Schrift teilt Frau Jaschlke mit:

"Die erste Buchstabenreihe geht bis zu einem ‚Komma’, die nächste endet an einem ‚Punkt’. Man muss also die einzelnen Buchstabenreihen so miteinander verschränken, dass der 1. Buchstabe vor dem Komma mit dem 1. Buchstaben nach dem Komma hintereinander gesetzt wird, der 2. vor dem Komma mit dem 2. hinter dem Komma usw. – so ergeben sich die einzelnen Worte. Am einfachsten setzt man die beiden Buchstabenreihen untereinander, so daß gut die einzelnen Worte erkennbar werden.

Schwierig und fehleranfällig wurde dieses System offenbar dann, wenn die Buchstabenreihen über mehrere Zeilen hinweggehen, wenn sich Walter Schenk in der Reihenfolge der Buchstaben vertat und entweder zu wenige, zu viele oder falsche Buchstaben niederschreibt. In solchen Fällen ist die Korrektur in einer Klammer eingefügt."

Fußnoten

[1] Diese Einleitung zur Person des Tagebuch-Schreibers stammt aus der Feder von Lisbeth Matzer, die augenblicklich im Rahmen des EUmanities-Programms der Universität zu Köln an ihrer Dissertation über die grenzüberschreitenden Aktivitäten der Hitlerjugend in Österreich und Slowenien arbeitet (Marie Skłodowska-Curie grant Nr. 713600). In diesem Rahmen stellte ihr das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln das Tagebuch zur Verfügung. Lisbeth Matzer zog das Tagebuch als eine von mehreren solcher Selbstzeugnisse zu einer Untersuchung heran, die mittlerweile veröffentlicht vorliegt: Aufwachsen als Teil der „Volksgemeinschaft“ – Jugendliche Handlungsspielräume im Nationalsozialismus zwischen Hitler-Jugend, Schule und Freizeitvergnügen; in: zeitgeschichte 47 (2020), S. 343-364.

[2] Vgl. Friedhöfe Wien, Verstorbenensuche.

[3] Vgl. Universitätsarchiv Wien (UAW), Philosophische Fakultät, Nationale, Sommersemester 1944; Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungs-Anzeiger 1942, Band 2, S. 677. Online unter: https://www.digital.wienbibliothek.at/wbr/nav/classification/2609 [6.8.2019].

[4] Zur Entwicklung der Hitler-Jugend mit all ihren Gliederungen in Österreich vor 1938 und in den ersten Monaten nach dem „Anschluss“ Österreichs an Deutschland siehe: GEHMACHER Johanna, Jugend ohne Zukunft. Hitler-Jugend und Bund Deutscher Mädel in Österreich vor 1938. Wien 1994; GEHMACHER Johanna, Biografie, Geschlecht und Organisation: der „Bund Deutscher Mädel“ in Österreich. In: REESE Dagmar (Hg.), Die BDM-Generation. Weibliche Jugendliche in Deutschland und Österreich im Nationalsozialismus. Berlin 2007, S. 159–213.

[5] Gebietsbefehle der NSDAP Hitler-Jugend Gebiet Wien (27), Ausgaben Juni 1938 bis März 1944.

[6] Vgl. Gauakt S. W., Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA), Archiv der Republik (AdR), Zivilakten der NS-Zeit (ZNsZ), Gauakt (GA) 305.759 S. W. *1926.

[7] Vgl. UAW, Philosophische Fakultät, Nationale, Sommersemester 1944.

[8] Vgl. UAW, Philosophische Fakultät, Nationale, Sommersemester 1944.

[9] Vgl. Politische Beurteilung, Gauleitung Wien, Personalamt, 17.7.1944. ÖStA, AdR, ZNsZ, GA 305.759 S. W. *1926; UAW, Philosophische Fakultät, Nationale, Sommersemester 1944.

[10] Politische Beurteilung, Gauleitung Wien, Personalamt, 17.7.1944. ÖStA, AdR, ZNsZ, GA 305.759 S. W. *1926.

[11] Vgl. UAW, Promotionsprotokoll der Philosophischen Fakultät, M 34.7, PN 3211.

[12] Vgl. UAW, Philosophische Fakultät, Nationale Sommersemester 1944–Sommersemester 1952.

 

 

Dieses Tagebuch wurde am 1. Mai 1943 von mir begonnen.

                                                                         Walter Schenk

1.Tag am 1. Mai 1943

Um 9h vorm. Aufgestanden. Angezogen u.s.w. Zu Trude gegangen, kam zu mir. Da Mama noch im Spital ist, kochte Papa mit Hilfe von Frau Trillsam und Frl. Resi! Mit Trude vormittags über allerlei gesprochen! Mittagessen bekam ich von Frau Trillsam (Suppe, Wurstknödel mit Kraut). Trude half mir Geschirr abwaschen, auch Fredy. Kamen erst um ¾ 3h zu Mama ins Spital. Tante Franzi erreichte bei Mama, daß ich morgen einen ganztägigen Ausflug machen darf. Fredy ging nach Hause. Trude kam zu mir. Schauten beide allein beim Fenster im Schlafzimmer hinaus. TLGT, OLU. [Toll gut?]. Trude blieb auch noch etwas bei mir als Papa schon im Bett lag. WRCMSEAFEBTBN; ishutnudretak. IHAAFRD; CLGUTUE. SESISWNEBREE, IOTESUDRAGGN. Mama bon Le [= Trude wahrscheinlich Kurzschrift] holte sie. SSHNIHUSMSTSLIE, OCÖWEETOÜSEBEBN. USRGOI, NEELRA! [Wir schmusten auf der Bettbank. Ich lag auf Trude. Sie ist so wunderbar gewesen] [So schön wie heute so müssts bleiben. Unsere Gloria!]

Ich habe Trude’s vollstes Vertrauen. Fr. Trillsam half mir noch Kuchen backen! (3. Tag).                                                   Walter.

2. Tag am 2. Mai 1943

Um 4h früh munter geworden, um ¼ 5 von Trude geweckt worden. Gut! xxx Wollte nicht gehen wegen diesigen Wetters! Ich ging zu Fredy und mittels dessen Hilfe gelang es uns Trude zum Mitgehen zu bewegen. Zu Fuß zu Herta. Noch im Bett. Raus! Mit 5a am Franz-Josef-Bahnhof! Karten besorgt! Gesessen teilweise. Schöne Fahrt in Aggsbach (Dorf)! Frühstück (ab FJBhf. 6 35)!] (Ja) im Gasthaus! Nachher mit Trude allein auf die Ruine Aggstein aufgestiegen. Oben mit Trude gestritten! Schade Fredy kam mit Herta, die im Dorfe Mittag gegessen hatte um ½ 2h herauf! Wir gingen nun, ich einen riesige Wut in mir tragend, auf die Ruine und be-

sichtigten dann dieselbe! Trude hat mir mit ihrem letzten Benehmen sehr weh getan. Am Rosengärtlein auf der Burg bat KST,ÜSE [küsste] mich Trude um Verzeihung! Na, ja werden ja noch sehen. Burg selbst sehr sehr schön. Mit Fredy und Herta gingen wir beide dann auf einen kleinen Lagerplatz, aßen dort

und ‚schliefen’ dann etwas. Le [Trude] TNIREPNS, AGET-EI! [tangierte Penis] (4. Tag) SHGRN, EREIG.[sehr gering]

Sehr schön! Rasch zur Überfuhr um 6h abends um ¾ 12h zu Hause! Im Zug geschlafen! Fredy’s Lage mit Herta bessert sich!
Sehr xsehrx schöner Tag!
!Gloria!   Walter

3. Tag am 3. Mai 1943

Heute das erste Mal in der Schule. Neuer Stundenplan. Furchtbar langweilig. Karli und Herbert Stunden gegeben. Lustig! Einkaufen! Schlafzimmerteppich zusammen gekehrt! Angezogen für die Tanzschule. Mit Trude zum Ehmayer gefahren. Herta bei der Reinhartsgasse zugestiegen. Durch Volksgarten zum Ehmayer. Herrenwahl: Trude. Damenwahl Trude, Schluß mit Herta getanzt. Fredy holte uns ab. Wir gingen ins Ohne-Pause Kino. Gute Wochen-

schau. Fredys Lage gegenüber Herta bessert sich von Tag zu Tag. Um ¼ 10 zu Hause.

Gute Nacht                     Walter

4. Tag am 4. Mai 1943

Heute nicht in der Schule. Um 7h früh mit Papa und Onkel Toni auf den Westbahnhof, wo Onkel Toni Polizeioffizier ist. Er trieb uns ein Auto für Mama auf. Ich fuhr mit der Straßenbahn zum Spital, während Papa mit dem Taxi nachkam. Mit Mama nach Hause gefahren. Habe ihr ein warmes Gabelfrühstück und zu Mittag auch für Papa eines gemacht. 16 Palatschinken gemacht. Geschirr abgewaschen. Schwarzen und grauen Anzug gebügelt. Pimpf Tesar Kurt bei mir auf Besuch. Karli und Hubert Stunde gegeben. Einkaufen.

Eierspeis für Mama und Papa gemacht. Abends Herr Doktor und Frl. Mitzi bei Mama auf Besuch. Ich ging mit Fredy, der mittlerweile gekommen war, zu Trude, etwas gestritten, mit Frau Trillsam über ihr seltsamen Verhalten mir gegenüber ausgesprochen. NCTDEHNE, IHSAITR. [nichts dahinter] Herta kam. Wir gingen etwas spazieren. Ging bald mit Trude nach Hause. Versöhnt.

Gute Nacht, LELN, IBIG [Liebling]                         Walterle.

5. Tag am 5. Mai 1943

Heute wieder in der Schule. Von Hofbauer eine Verständigung bekommen, daß ich heute um 7h abends beim neuen D.V. Sachbearbeiter Karli Schwarzer sein muß. Wir, die ganze Klasse gingen geschloßen um 1225 Uhr nach Hause. Wir hätten noch eine Stunde (Physik). Das Wetter ist aber so schön. (Nachtrag: Am Morgen vor der Schule bei Trudexx). [Gut].

Englisch-Schularbeit verbessert. (Die Arbeit vom 17. IV. mit ausreichend Gott sei Dank! bestanden). Schulzeug gerichtet. Einkaufen! Beim Friseur Haarschneiden. Trude vom Geschäft abgeholt. Kurz bei Trude. Papa von Frau Trillsam ein Kilo Schmalz für Tante Franzi bekommen. Mit Fredy abends in den Bann hinaus gefahren. Mit Schwarzer (hin aus gefahren) gesprochen. Soll wieder das Fähnlein 2 übernehmen. Bin mir noch nicht ganz im Klaren. Bis 9h im Bann. Nachher noch kurz bei Trude. mittel!

Hoffentlich bekomme ich das Fähnlein 2.                                   Walter.

Mitteilung NSDAP Deutsches Jungvolk vom 4. V. 1943

6. Tag am 6. Mai 1943

½ 7h früh aufgestanden /wie immer). Anstatt SHL,CUE. IM. BN,AN. [Schule im Bann]. Mit DJ. Sachbearbeiter gesprochen, geht alles in Ordnung ETCUDGN, NSHLIUG. BKME, EOMN. [Entschuldigung bekommen?]. Kartei geschrieben. Um ¾ 2 zu Hause. Karli und Herbert Stunde gegeben. Um 4h beim Zahnarzt Schiebel mit Fredy. link. Eckzahn anblombiert. Abends mit Mama Papa und Fredy zusammengeräumt. Um 8h mit Rad (auch Fredy) zum Volkstheater gefahren, wollten Trude und Herta abholen, Theater aber zu spät aus. Beim nach Hause-fahren riß Fredy die Radkette und beim Vorderrad platzte der Mantel und der Schlauch Zog ihn nach Hause. Kurz noch bei mir. Ich noch einen Augen blick noch bei Trude, noch im Theater, mit Frau Trillsam gesprochen.

Scheinbar schaut so Trude’s LEE,IB [Liebe] aus, indem sie allein Vergnügungen nachgeht.                                       Walter.

7. Tag am 7. Mai 1943

Heute vormittags in der Schule. Stecker-episode! Mit Stanzl! Geografie gelernt Schulzeug gerichtet; gelernt. Um ¾ 5h im Kreis. Wollte mit dem Gebietsführer sprechen, nicht da. Ging zu Trude in’s Geschäft. auch Herta da. Fredy kam auch. Sagte: er hätte 3 Karten für’s Kino. NCTÜMC,IHFRIH. [nicht für mich]. Riesige Wuder Wut!! Genau so wie gestern. Le [Trude] in meinen Jähzorn fest AGRMET,NEEPL. [angerempelt]. Wir beiden entschließen sich für immer Schluß zu machen! Toll! Ging mit Trude nach Hause. Kurz bei Le [Trude]! Mama kam auch zu Frau Trillsam, um sich für all das zu bedanken, was sie für mich während Mama’s Abwesenheit getan hatte. Sie sprach unter anderem nicht besonders über mich! Streit! Trude Streit mit ihren Eltern! Verbot für Trude ins Kino! Mama furchtbar! Schrecklich!

Ich denke es ist besser, wir machen Schluß                      Walter!

8. Tag am 8. Mai 1943

Vorm. Vor 8h 2 Apparate, die ich für Studienrat Stanzl repariert hatte in die Schule befördert. Gute Physikstunden! Als ich nach Hause kam saß Le [Trude] bei Mama die noch auf der Bettbank lag und weinte! Sie hatte anfangs zu Mama gesagt: „Fr. Schenk, Walter und ich, wir beide machen Schluß!“ Frau Trillsam kam auch herüber. Mama scheint es sich überlegt zu haben! Alles in Ordnung! Gott sei Dank! Für Mama alles gemacht! Abends bei Trude! Es kam von Trude verschiede Bekannte auf Besuch! Wir jausten bei Trude!

Ein bekannter Soldat der auf Urlaub war erzählte Fronterlebnisse! bis ¾ 11h.        

Rupp Herbert   Wien 16/107,   Ottakringerstr. 189/91.

9. Tag am 9. Mai 1943

Vormittags für Mama gekocht und zusammen geräumt. Gutes Mittagessen. Um 2h mit Trude Herta und Fredy nach Mödling auf den schwarzen Turm gefahren. Recht lustig. Photo-

graphiert. Trude gefangen. TETNIR, IFAGET. HMNOHOHNE, YENC VRADN. GT!VRADN, OTOHNE. BNCFO, IIHRH. [Tief tangiert. Hymen noch vorhanden. Gott! Vorhanden. Bin ich froh] Um ½ 10 Uhr zu Hause.

Sehr lustig, toller, angenehmer Tag.                                 Walter

10. Tag am 10. Mai 1943

Sehr wenig Schule. Karli, Herbert Stunde gegeben. Für Mama Geschirr abgewaschen, Einkaufen! Trude kam um 1725 zu mir, und fragte ob ich zum Ellmayer tanzen ginge. Ich wußte noch nicht bestimmtes! Um 1730 war ich fertig angezogen und ging mit Trude tanzen. Bei der Reinhartsgasse stieg Herta ein. Promenade Trude! Herrenwahl > Trude, ganz gut. 2. Teil beim Wiener Walzer mit Herta getanzt. Damenwahl < Herta! Gut. Mit einer B.D.M. Führerin unter andern getanzt. Mit Trude und mit Herta Schluß getanzt!

Fredy holte uns ab. Er war vorerst bei meinen Eltern und organisierte die Erlaubnis zum Kinobesuch. Wir 4 gingen nun ins Kino. Sehr guter Film über ein Varitee! Um ½ 10 Uhr zu Hause. Mama und Papa etwas genörgelt! Macht nichts!

Heute sehr gut mit Trude und Herta getanzt.                           Walter.

11. Tag am 11. Mai 1943

Ersten 3 Stunden in der Schule! Vielmehr nur 2 Stunden, denn 1. Stunde frei. Nachher fuhr ich im Bann hinaus! Es war aber leider niemand draußen. Ich fuhr nun mit dem 46er Wagen ins „Non stop“ Kino auf der Mariahilferstraße!

Genau dasselbe gesehen wie gestern im „Ohne Pause“ Kino. Nachher nach Hause gefahren. Karli Stunde gegeben! Einkaufen! Abends beim Gebietsführer Hauptbannführer Kowarik persönlich wegen meiner Enthebung vorgesprochen. Er gab mir folg. Schreiben für meinen Bannführer:

Betr.: Oberjungenschaftsführer Walter Schenk Wien 16/107, Ottakringerstr.158/I/15.

Genannter sprach bei mir vor und brachte mir zur Kenntnis, daß er seinerzeit von Stracke von der Führung des Fähnleins 2 enthoben wurde und z.p.V. gestellt wurde.

Trotz vergeblicher Bemühungen ist es bis jetzt nicht gelungen, die Ursache der Enthebung festzustellen.

Ich ersuche Dich, mir sofort bekanntzugeben was da vorliegt, bezw. eine sofortige Einstellung oder Beauftragung des Genannten

Ich ersuche um Vollzugsmeldung.

Heil Hitler!
Der Führer des Gebietes Wien 27
[Unterschrift] (Kowarik) Hauptbannführer

Toll! Nachher bei Trude! Fredy gute Blo Platten! Jazz! Gut!

Bin neugierig wie es werden wird!                                           Walter

12. Tag am 12. Mai 1943

Nachmittags mit Fredy im Bann. Schwarzer Karli den Brief vom Gebietsführer gegeben. Telefonierte ihm abends auf; währenddessen hatte er mit dem Bannführer gesprochen! Baf. willigt nicht ein. Mit ihm abends beim Kreis gesprochen. Gar nicht so schlechtes Ergebnis. Um 8h am Spitzpark Trude Herta und Fredy getroffen! Nachtweg. Trude und Herta vom Geschäft abgeholt. Trude nach Hause begleitet. Sie gab mir zu Hause einen Brief (Siehe beiliegend) den sie gestern abends im Bett geschrieben hatte, als sie mein Buch das ich ihr am Montag geschenkt, las.

Als wir nach Hause gingen, stritt ich mit Trude durch ein Missverständnis. Trude schreibt den Brief. Aber trotzdem ging alles in Ordnung!

Etwas betrübt.                                   Walter

Liebster Walter.

Komisch, noch nie hatte ich den Einfall, dir um ¾ 10h abends im Bette zu schreiben. Was mich dazu trieb ist mir noch nicht ganz klar, vielleicht die große Sehnsucht die ich jetzt nach dir habe oder weil ich in Gedanken mir vorstellte wie schön müßte es sein wenn Du jetzt bei mir sein könntest. Wenn das auch nicht das richtige ist, dann ist vielleicht daran schuld, daß ich auf Deinem Buche schreibe wo Dein Name steht. Oder kann es nur das letzte sein, meine große Liebe zu Dir! Glaubst Du mir? Ich habe noch nie einen Menschen so geliebt wie Dich. Ich liebe Dich mehr als mein Leben. Glücklichsein kann ich nur dann wenn Du bei mir bist. Verzeih mir wenn ich manchmal trübsinnig oder nicht nett war, es kommt vor. Das wirst du ja selbst wissen, Als ich heute abend Dein trauriges Gesicht sah, ich weiß nicht was ich gegeben hätte, wenn Du gelacht hättest. Dein lachendes Gesicht liebe ich besonders. Es sieht immer aus, wenn Du überhaupt noch nicht schweres erlebt hättest. Es ist gut so.

Walter, kannst Du Dich erinnern als wir am 26. Januar 1941 im O. P. waren. Damals waren wir 15 Jahre heute sind wir 17 vorbei. Wieviel hat sich inzwischen geändert

wir sind reifer und glücklicher geworden, und lieben uns noch viel mehr als damals. Was wird in 2 weitern Jahren sein? Vielleicht sind wir dann noch glücklicher als heute. Ich denke es mir so herrlich vor, mit Dir durch ein ganzes Leben zu gehen. Mit Dir Glück und Leid teilen. Wie lange wir es noch dauern? Ich verliere nicht den Mut. Ich warte gerne und ich glaube Du auch. Weißt Du ich finde trotz alldem unser jetziges Beisammensein schön weil schwer erkämpft ist, und weil wir noch so jung sind. Seit letzter Zeit ist es ganz besonders schön. Vielleicht erräst Du es selbst. Aggstein Mödling Klausen.

Ich liebe Dich noch mehr denn je!!

Das möchte ich Dir heute mitteilen sonst zerspringt mir mein Herz.

Ich freue mich schon heute auf unseren Endsieg.

                                                 In Liebe Deine Trude

13. Tag am 13. Mai 1943

Heute um ¼ 10h weg und um ½ 11 Uhr wieder in der Schule. In der Theresiengasse am Gesundheitsamt. Wollte mich weiter von der Heimatflak zuruckstellen lassen. Leider nicht zuständige Stelle. Um ½ 1h ging ich für den Darstellende Geometrie und Mathematik Professor Studienrat Koncill zu seiner Frau. Er wohnt 9. Bez., Gussenbanerg. 2/26. Er hatte die Wohnungsschlüßel mitgenommen und so konnte seine Frau als auch sein kleiner Sohn nicht in die Wohnung. Heute machte sich die ganze Klasse aus, daß sie morgen nicht in die Schule geht! Nachmittags mit Mama zusammengerannt. Abends beim Ellmeier! Furchbar! Die erste Dame war fruchtbar! Der ganze Abend war verpatzt! Mit Elfi, Doris u.s.w. getanzt! Nachher nach Hause gefahren. Abendmahl gegessen! Noch mit Trude, Herta und Fredy spazieren gegangen. Kleines Missverständnis > Streit.

Gab Trude meinen Brief, den ich heute in der Geschichtestunde wegen den gestrigen zerrissenen Brief geschrieben hatte. Streit wieder geschlichtet. Trude kurz bei meinen Eltern! Buch: „Quo vadis“ von Trude ausgeborgt! xxxx IHANUMTRDGÜKIMEN; CHNNRITUELCLCSI. [Ich kann nur mit Trude glücklic[k fehlt] sein] Von Onkel Toni Buch: Die Urvälasage!

Heimatflak!?

Hoffentlich nicht.                                       Walter

14. Tag am 14. Mai 1943

HEUTE GING DEAZKASNCTNISML; IGNELSEIHIDECUE: IHIGTAIDRNEESATPZEE; CGNEWSNEINRNTDSAIRN. KMOABSNEPAE; ASGRIIDNRTR: [die ganze Klasse nicht in die Schule. Ich ging etwas in der Innenstadt spazieren. Kam sogar bis in den Prater]. Von hier zur Badner-bahn gefahren! Nach Baden und sofort wieder zurück! Um ZE,WI URUAS, MZ MUE. [Um zwei, um zur M(anstelle P)ause?….] Mama bekam einen

neuen Küchenkasten! Einkaufen gegangen! Wollte mich anmelden gehen für den Arbeitsdienst. Entfallen. Abends bei Trude getanzt. Fredy fehlte heute. Er ist in einer Bar. Um 9h mußte ich schon wieder zu Hause sein. Furchtbar! Engherzig! Schade!

Erfahren, daß ich von der Heimatflak zurückgestellt bin. Gott sei Dank               Walter.

15. Tag am 15. Mai 1943

NCDRWIESUDA, AHEZETNTNEB. IDNPUEIOEEE: MHEASKNGWSN. GTFLE; UEIM! [Nach der zweit[e fehlt]n Stunde ab im ohne Pause Kino gewesen, gute Filme]!

Dann etwas spazieren gegangen. Normal zu Hause! Karten unterwegs über Schneeberg, nördl. + ostl. Wienerwald gekauft (2.20)! Varieteszene   Bergbau, Wochenschau u.s.w.

NRAZHUE, OMLUAS [normal zu Hause?] Für Mama zusammengeräumt. Einkaufen! Abends bei Trude! x- Well! Trude half mir noch Geschirr abwaschen. Mit Fredy und Herta für morgen alles ausgemacht.

Ansonsten ganz guter Tag                                              Walter

16. Tag am 16. Mai 1943

Wir wollten heute anfangs nach Rekawinkel fahren, kamen aber samt Fr. Trillsam und Fr. Schwartling am Westbahnhof zu spät zum Zug. Wir, das heißt, Hexerl (Trude), Zwergerl (Herta) Fredy und ich fuhren daher sofort mit der Stadtbahn nach Hütteldorf und von hier mit dem Pendler nach Unterpurkersdorf. Von hier gingen wir dann auf die Hochsamalpe. Lustig. Vormittags Wetter nicht besonders! Nachmittag sehr schön! Wir lagen auf einer Wiese! Gut! IHAMTRD; CLGITUE. EOETUELTRSEETT, GBIRGDIOIGRZ. TUEEROEZÄI, RDSGOTBFHG; WRAEUSHUGN, ILGNMSCLNE. WRAEBIELCLC, IWRNEDGÜKIH. SCSTNEGÜKIH, EHSUDNLCLC. [Ich lag mit Trude. Ego bei Trude Clitoris gereizt. Wir lagen umschlungen, wir waren beide glücklich. Sechs Stunden glücklich.] Fredy auch mit Herta TLGSHUT / OLECMS. [Toll geschmust] Rasch zur Bahn! Um 10h zu Hause!

Heute war es sehr schön!                                                   Walter.

Nachtrag: von Trude erfahren: sehr angegriffen!

17. Tag am 17. Mai 1943

Wollte heute vormittags in DECUEEE, ISHLGHN. [die Schule gehen]. Trude ging zur Musterung für den Arbeitsdienst. IHIGIIR, CGNMTH. WREEOLZESUDN, ATTVLEWITNE. NCHRIGCMTRDISHEASKN. AHEGNIHITUENONDUEIO. [Ich ging mit ihr. Wartete volle zwei Stunden. Nachher ging ich mit Trude ins Odeon Kino]   Gute Filme.

NRMAZHUE, OMLUAS. [Normal zu Hause]. Herbert Stunde gegeben! Einkaufen abends mit Trude beim Ellmayer! Walzer schlecht anfangs. Ansonsten ganz gut! Mit Trude allein noch etwas auf einer Bank gesessen! Dann nach Hause gefahren! Etwas Radio! Dann                   Gute Nacht.                 Well!                       Walter

18. Tag am 18. Mai 1942              entfallen WH. Vortag + Eis!

Vorm. Schule. 2 Stunden Tanzen! Gut! Lustig. Sehr wenig Schule. Nachmittags in der Tannengasse am Polizeiamt Schmelz für den Arbeitsdienst angemeldet! Karli’s Stunde entfallen! Mußte 2 mal hinübergefahren, da ich das erste Mal einige Dokumente vergessen hatte. Obwohl ich mich verspätet meldete, hatte ich keinen Schwierigkeiten! Abends ging Fredy, Trude, Herta und ich spazieren. Stierten (da wir beide, Fredy und ich, uns es so zurechtgelegt hatten) auf Fredy. Nachmittags bei Herrn Doktor Bücherkasten im Kammerl durchgestöbert. ENGSXELBCEGFNE, IIEEULEÜHREUDN. „DRESHNSIGSHEH, EMNCUDENECLCT“. UDESHEEE, NYRCIDNS. [Einige sexuelle Bücher gefunden. „Der Mensch und sein Geschlecht“. Und verschiedenes.] Den Mädel dieses gezeigt! Ging mit Trude allein vom Liebhartstal nach Hause! Recht nett!

Gute Nacht                               Walter

19. Tag am 19. Mai 1943

Vorm. Schule. Karli und Herbert Stunde gegeben! Vorher Eis gegessen! 1.60 Rm. Recht lustig in der Stunde! Fredy kam um ½ 4 zu mir. Zeige ihm eine biolog. Bücher! Gingen zum Zahnarzt! Mein Eckzahn fertig blombiert! Gut! Fredy und ich polierten Mama’s Speisezimmerboden! Nachher zu Fredy mit meiner Harmonika! Musiziert! Gut! Abends kurz mit Trude und Herta getanzt! Nachher alle 4 spazieren Anfangs Streit, nachher ging alles wieder in Ordnung. Hexerl gut! Um ½ 9h zu Hause gut! xxx bei Le [Trude]! Um 9h zu Hause. Nachher noch kurz bei Trude >

Trude nett zu mir           Gloria!                                  Walter.

20. Tag am 20. Mai 1943

Vorm. Unterricht! Im Hof Unterricht! Darstellende Geometrie aber in der Klasse! Karli Stunde gegeben! Wollte anfangs zum Ellmayer gehen. Blieb aber Trude zu Liebe zu Hause! Ging in das Thaliabad (Wannenbad). Kam erst um ¼ 8h nach Hause! Fredy war schon bei mir! Herr Trillsam legte in der Küche einige Leitungen für neue Wandlampen! Wollten (Fredy und ich) mit Trude Herta abholen und dann spazieren gehen! Trude hatte aber schon „wieder“ keine Zeit für mich! Schade! Ging mit Fredy etwas alleine spazieren! Nachher noch etwas bei Trude! Gestritten furchtbar ekelhaft!

WNESWIEGHITSESRIMCESHUS, ENSOETRETSEBSEWRAHNCLS. [Wenn es so weiter geht ist es besser wir machen Schluss].                          Walter.

21. Tag am 21. Mai 1943

Vormittags im Hof Unterricht. Sonnenschein! Nachher im Eissalon! Karli Stunde gegeben! Nachher mit Fredy am Friedhof. Fredy’s Großeltern Grab und das Grab meiner mütterl. Großeltern gegossen und ausgerupft. Nachher kurz im Bann! Na ja! Bei Trude im Geschäft gestritten! Beide Mädels nahmen keine Kinokarten für uns Schade! Streit! Ging mit Fredy ins Odeon Kino „Wiener Blut“ Moser – Lingen Selm lustig! Um 1/2 12h Nachts zu Bett! Sehr lustig!

TUEA, RDFO. [Trude Afo].                      Walter.

22. Tag am 22. Mai 1943

Vorm Schule GSAET, ETGL. [Gestagelt [??]. Fredy begleitet. Im TZ. Gut! Nachher im Ostmark Kino „Liebe geht wohin sie will!“ Ein Film zum Einschlafen! Fad! Nicht lustig! Um 12h bei der Gaustenographenschaft erwartet! Nach hause! Nachmittags ging Trude, Herta Fredy und ich auf ein Eis auf der Thaliastraße. Nachher fuhren wir auf die Baumgartenhöhe, wo wir auf einer kleinen Wiese lagerten. Ich schrieb mein Tagebuch nach! Trude stopfte Strumpfe! Fredy lernte Herta stopfte! Abends noch etwas fort!

Trude mit mir nicht zufrieden.                                     Walter.

23. Tag am 23. Mai 1943

Um 8h am K Johann Nepomuk-Berger Platz (jetzt: Lerchfeldplatz) getroffen Zum Pendler nach Hütteldorf gefahren bis nach Unter Purkersdorf über den Hohenkamm rechter Hand über Manerbach in den Hirschengarten gegangen. Hier etwas Mittag gegessen! Nachher auf einer Wiese gesonnt! TNIR,AGET. TNIRNEDREIAIN, AGEEBIEGNTLE. IHASHGÜCLC, CWRERLEKIH: [Tangiert. Tangieren bei den Genitalien. Ich war sehr glücklich]. Bis 7h auf der Wiese, dann in einem Gewaltmarsch nach Hause!                   Guter Tag!                               Walter.

24. Tag am 24. Mai 1943

Vorm. Unterricht! Schule! Anfangs schlechtes Wetter, heiterte sich jedoch aus! 6 Stunden! Fad! 2 Stunden Zeichnen! Nachmittags Herbert Stunde gegeben! Eis gegessen! Karli bei mir! Einkaufen mit Mama in der Stadt. Nach Hause beeilt um zum Ellmayer zu kommen! Mit Trude und Herta zum Ellmayer gefahren. Nichts neues gelernt. Mit Trude, Herta, Elfriede (Nr. 2) und mit der HBCETNAE, ÜSHSEDM. [hübschesten Dame] Dame des Kurses getanzt. Guter Abend. Le [Trude] EFRÜHI, IESCTG. [eifersüchtig]. Wollten abends in der Urania Karten für Samstag besorgen. Kasse war schon gesperrt. Fuhren nach Hause. Etwas nachher mit Trude spazieren. TUEIBMC, RDLETIH. [Trude liebt mich].

Gute Nacht, guter Tag.                                      Walter.

25. Tag am 25. Mai 1943

Vorm. Unterricht. 2 Stunden Turnen. Herbert Stunde gegeben. Eis gegessen. Nachmittag Einkaufen! Abends Trude getroffen, nachher mit den Pimpfen Rupp, Gänsthaler, Binder, Tear, Gromek, Biebl im Heim Demelgasse bei Fredy im Fähnlein. Seine Führerschaft ins Fähnlein 2 geführt. Gut! Walter! Sieg! Nachher bei Trude. Fredy ging bald. Herta kam! Herta hatte heute alles im Geschäft erzählt wegen gestern beim Elmeier! Heiße „Don Juan“! Recht Nett

Gute Nachtxxx!                     Walter

ASELDSNERCTS. NWIIO,NTLEEUTRIHEIZEKN. ZESIOENIO, URTMPRKN.[Anstelle des Unterrichts um (irrtümlich ‚m’ statt ‚n’ durchgestrichen) zwei Kino. Zuerst im Opernkino] „Karneval der Liebe“ Dann ging ich IDSÄUNNRIO, NAKRTEKN. [in das Kärntner Kino] Sehr guter Film „Frauen sind keine Engel“

Durch Dich wird diese Welt erst schön

Das Karussel

Hokuspokus

Frauen sind keine Engel!

Feiner Vormittag. Tante Franzi bei uns (2 Rm). Bei Friseur. Abends bei Trude! Es kam das Gespräch über Ellmayer auf. Mein „Don Juan“

Benehmen. HXRWIT,EELENE. SELUTSEUDMCVRIRN, IGABEIWREIHELEE. MILELNITRDGNALI,ENIBIGSTUEAZLEN MILEEHXR, ENIBSEEL. [Hexerl weinte. Sie glaubt sie wuerde mich verlieren] Le [Trude] UWH,NOL [unwohl]. Schon seit Montag. 3. Tag! Gott sei Dank Abends Radio gehört. Nachher noch etwas spazieren. GTRCLSZMBCLS; ueshusuashus. [guter Schluss zum Abschluss]. KSEOLRENUH, ÜSVLESHSCT. [Küsse voller Sehnsucht.] Durch Dich wird diese Welt erst schön                     Walter.

27. Tag am 27. Mai 1943

Vorm. Schule. Latein Schularbeit. Hoffentlich fällt sie gut aus. Hektogramm bereits bekannt gewesen. .2 Stunden Darstellende. Karli 2 Stunden gegeben. Darstellende Geometrie Grund begriffe beigebracht! Kapiert ganz gut! Mama bei der

Doktorin. Schulzeug gerichtet. Heute nicht bei Elmayer. Abends bei Trude. Ganz lustig! Fredy bei mir! Ich schon mit meinen Jungenschaftsführern im Heim. Hj. 3 Landsknechte, ganz gut! Fredy ging früher weg. Ging mit Herta in das Kino. Trude bei ihrer Tante Karten für Samstag, Uromia holen! Suchte Trude, nicht zu Finden.

Mama zu Hause gekepelt. Furchtbar! Trude kurz bei mir. Brief Trude geschrieben, Ich bin unglücklich!                                             Walter!

28. Tag am 28. Mai 1943

Vorm. Ging ich nicht in die Schule, da ich Mama zusammenräumen half. Na ja Wollten abends ins Kino gehen, Trude keine Karten, gingen spazieren. Ganz lustig! Ansonsten ganz guter Tag! MTM MTRDGSHUT, ITUEECMS. TNIRAENCT, AGETBRIH. HUERHIDMNOLENETG, ETFÜMTEUWHSIFRK. [Mit Trude geschmust. Tangiert aber nicht. Heute früh mit dem Unwohlsein fertig.] (i fehlt, k zu viel). Gut! Bin ich froh! Ab morgen!

[2 Stempel]

                   N S D A P
                   Deutsches Jungvolk i.d.HJ).
                   Fähnlein 3/491                   )
                   Schmelz                             )               ich arbeite jetzt hier

N S D A P
Hitlerjugend
2/491
107, Arnethgasse 28                           nicht mehr da                           Walter S.

Für eine Nacht voller Seligkeit
da gib ich alles Hin                                                 Walter.

Postkarten für morgen ausgehangen! H.J.!

29. Tag am 29. Mai 1943

Heute                 Reichssportwettkampf.

½ 7h früh traf sich mein neuer dreijähr. Jungzug M Schuckmeierpark: Gut! Vorm. Wettkampf. Fähnlein 3 das Beste des Bannes!

Nachmittags wieder am Platz! Abends mit Fr. Trillsam, Trude, Herta und Fredy in der Urania „Nippon, das Land der aufgehenden Sonne!“ Mittelmäßig. Abends noch Radio gehört! Kleiner Streit! Ohne diesem geht es nicht! Na ja!                           Walter

30. Tag am 30. Mai 1943

Vorm. Am Sportplatz. Reichssportwettkampf der H.J. (Hitler Jugend) und BDM (Bund deutscher Mädel). Vorderrad Panne Zu Hause sofort geklebt! Nachmittags auf ein Eis! nachher mit Trude und Fredy wollten wir Herta abpassen, die sich mit einem Herrn vom Elmayer traf Nicht mehr angetroffen. Gingen ins „Ohne Pause“. Ganz gut

Um ½ 5h warteten wir bei der Oper auf Herta; um 5h beim Gauhaus. Beide male umsonst! Nach Hause gefahren. Radio gehört. Als Fredy nach Hause ging TNIRECTUE, AGETIHRD. HXRLGNENNRE, EELAIMIEAMN. RSNEIBVRIDTNBIE, AEDLEEEBNEUSED. [Tangierte ich Trude. Hexerl lag in meinen Armen. Rasende Liebe verbindet uns beide.] Sehr, sehr schön! Mama und Papa waren im Kino! Gute Nacht!

Und wieder geht ein schöner Tag zu Ende.                        Walter.

31. Tag am 31. Mai 1943

Heute sprach Vormittag Troodt ein Offizier des Heeres zu uns! Kriegsoffiziersbewerber! u.s.w. KOB. Bin mir noch nicht im Klaren!

Karli und Herbert Stunde gegeben! Heute morgen gab mir Mama eine Fullfeder, die ich ihr vor 3 Jahren gegeben. Heute Tagebuch nachgeschrieben! Entwickeln gegeben!

Für Elmayer hergerichtet. Mama auch mit. Auch Frau Trillsam. Heute letztes Mal. Ganz gut!

Meine Kurskarte

Doris, Elfi, Elfriede, Trude, Herta, Christel u.s.w.

Es war sehr fein!

Wiener Walzer, langsamer Walzer, Tango, Slow-Fox, Foxtrott, u.s.w.

Nach Hause ein Stuck gegangen Fredy von Herta enttäuscht!                 Walter!

32. .Tag am 1. Juni 1943

Vor der Schule (Beginn um 850) etwas für die heutige Englisch Schularbeit gelernt! Hoffentlich gut ausgegangen! ASATUNNMSMRKIN, NTTREIOTAKIO. [Anstatt (fehlt t) turnen im Ostm(ar fehlen)kki(i= zuviel)no] „Sophienland“ Heiter! Karli Stunde gegeben. Mit Mama Streit! Tagebuch nachgeschrieben. Radio gelernt! gehört. Karli Stunde gegeben! Fredy bei mir! Einkaufen! Mama bei Frau Trillsam wegen Vorhängen! Darf heute abends in das Apollo-Kino gehen: „Gefährtin meines Sommers“ um 3/4h zu Hause! Guter Film mit Paul Hartmann Gut.                             Walter.

33. Tag am 2. Juni 1943

Um ¼ 9h traf sich unsere Klasse vor dem Deutschen Volkstheater. Wir fuhren in die Rennwegkaserne, wo wir Ltn. Wilczek sprechen sollten. Werbeoffizier. Vorgesprochen. Ltn. Der Leutnant war nicht anwesend, sondern nur ein Unteroffizier und ein Obergefreiter! Ich melde mich erst Samstag und zwar zu den Panzer-Nachrichten oder zu den Nachrichten! Nachher in das Kärntner Kino gefahren „Fanny Eßler“ die berühmte Tänzerin mit Lilian Harvey und Willi Birgel um 13h zu Hause! Heute Vorladung zur Musterung bekommen! Am 21. Juni 1943 um 730 16., Bayergasse 18 (Schule). Um 1h zu Hause. Karli und Herbert bei mir wegen D.V. halfen mir Listen schreiben. Abends bei Trude, auch Herta und Fredy! < GSHUT,ECMS. [Geschmust]. Guter Abend! Auch Fredy glücklich!     <Schauch!                       Walter.

34.. Tag am 3.. Juni 1943

Vorm in der Schule. Gerücht: Am 12. Juni 1943 ist Schulschluß wegen Scharlachepedimie in Wien. In Darstellender Geometrie geprüft worden, wahrscheinlich bekomme ich ein befriedigend. Nachmittags Karli Stunde gegeben in seiner Wohnung. Auch Stoklasa Hansi mit. Er zeigte mir den Film, den wir auf unserem Sommerlager in Nussendorf, das ich führte, gedreht haben. Nach der Stunde bei Karli im Hof fangen mit dem Rad gespielt. Dann ging ich mit Hansi zu seiner Mutter und borgte mir diesen Film aus! Für Mama einkaufen! Mit Mama abends Streit! Furchtbar! Meine Mutter! Es gab einen furchtbaren Auftritt. Ich gabe nicht nach! Wollte mit Trude, Herta, Fredy und Frau Trillsam in das Kino gehen! Für mich allein verboten! Nur mir verboten von Mama! UGÜKIH,NLCLC! [Unglücklich!]               Walter.

35. Tag am 4. Juni 1943

HUEIHIDRCUE, ETNCTNESHL. [heute nicht in der Schule]. Im OENIO,PRKN [Opern-Kino] traf IHE,CDN [ich den] Mitschüler Scharnitzel aus der 6.a 1.) Film mit Willy Birgel, Martha Harell und Ewald Balsam „Der dunkle Tag“ WB WREDGNEDNIDS, IBIEIGNANNA [wir beide gingen dann ins (a zuviel)] Kärntner Kino! Ganz guter Film! Um 2h zu Hause! Heute ist Frau Anna bei uns zusammenräumen (in der Kuchl) Alle Möbel werden gewaschen und dann auf den Gang gestellt, denn morgen kommt der Maler in de Küche! Abends bei Trude, etwas Streit aber Schluß GÜKIH,LCLC! [glücklich!]                               Walter.

36. Tag am 5. Juni 1943

Am Morgen Schulkamerad Zumek aufgerufen, wegen Meldung als KOB (Kriegsoffizierbewerber). Erste Stunde Mathematik in DRCUE;ESHL.[der Schule]. DNGNIHE, ANIGCWG. [dann ging ich weg]. Saß etwas IHMRIGAK, MAELNPR. [im Hamerlingpark] Schreibe Tagebuch nach. NCHRURCZTUE, AHEFHIHVRD. WRAEGÜKIH, IWRNLCLC. HIRDTTUEAGET, CPUE   IHETUENTUEEMRAGET; CBIRPUDRDBIITNIR. TUEASCMRI; RDGBIHIHN: [Nachher fuhr ich zu Trude. Wir waren glücklich. Ich bei Trude und Tru[p statt d]de bei mir tangiert. Trude gab sich mir hin.] F Zu Mittag zu Hause. GNVNRDSFRZUSIÜE, IGOTUEOOTUNHNBR. [Ging von Trude sofort zu uns hinüber]. Aß Mittag. Nachher breitete ich in alle Kästen und Laden frisches Papier ein, ging einige Lebensmittel für Mama holen. Dann durfte ich zu Trude gehen. TUEASUMIEGSRIZEPDSNIHOCIREIF; rdssafennerettneeudctuhette. [Trude sass auf meinen ger(r zuviel)eizten Penis und ich touchierte tief.]

[Zeichnung]: 1.) CIOI,LTRS. VGN,AIA. [Clitoris, Vagina] 2.)   Fundus

Fredy und Herta kamen gegen abends

zu Trude. Getanzt! Beide gingen dann Nachtmahlessen. Ich hatte im Kabinett vorher Klavier geplempert. DKMRDZMRIEN, AATUEVIHNI. [Da kam Trude zu mir hinein.].SEETSCAFENSHSNITSCZRCUDCTNIREIF.
           ISTZEIHUMIECOSEGEIHUÜKNIHAETTE.
[Sie setzte sich auf meinen Schoss und neigte sich zurück und ich tan(g fehlt)ierte tief.] DNGNEWRNASESZME, ANIGNIIDSPIEIMR. WRAEDNSHGÜKIH, IWRNANERLCLC. [Dann gingen wir in das Esszimmer. Wir waren dann sehr glücklich.] Später kamen dann auch Herta und Fredy wieder zu Trude. Wir saßen auf der Eckbank im Speisezimmer. UDMSEZVET,NSHUTNUIR [und schmusten zu viert]. FRIEAHVLESLGETAIIHLEHN, ÜENNCTOLREIKIDGBCALSI. 2GTKSEOHRA, UEÜSVOET. [Für eine Nacht voller Seligkeit da gib ich alles hin. 2 gute Küsse …[Rest nicht auflösbar!] Um 10h zu Hause. „So schön wie heut so müßt es bleiben“

Zeichnung: Das Kleeblatt! Fredy – Herta Trude – Walter.                       Walter

37. Tag am 6. Juni 1943

Der Maler arbeitete heute schon um ½ 7h früh. Ich stand um 8h auf. Lernte Mathematik! für die morgige Arbeit! Nach dem Mittagessen mit den Möbeleinräumen in der Küche begonnen. Trude ging mit Herta allein in das Steinhoferbad! Fredy kam zu mir und half mir Küche einräumen Herd streichen u.s.w. Aß bei uns ein Jause. Er ging umziehen! Ich kam um ½ 5 zu ihm! Wollte gerade zu ihm gehen, da kam Le [Trude] + Herta [= Kurzschrift] mir entgegen. Ich ging jedoch weiter zu Fredy. Le [Trude] und Herta [Kurzschrift] kamen nach. Ich ging nun zu Trude in die Wohnung. TUEOSCU, RDZGIHM. [Trude zog sich um] DNSTTSCTUEUIUD, ANEZEIHRDZMRN. [Dann setzte sich Trude zu mir und]. Fredy begleitete Herta. Um ½ 7h fuhren wir ins Ronacher Auf der Hinfahrt Herta’s Eltern getroffen. Einige Minuten zu spät gekommen. Nr. 6, 10, 11 sehr gut!!!!

Ein Stück gegangen [Zeichnung: Trude Walter Herta] Streit mit Le [Trude]! Schade. Am Ende doch WEEASEÖN, IDRUGSHT. [wieder ausgesöhnt]. Mir kam jedoch [Teil durchgestrichen, nicht lesbar] ein furchtbarer Gedanke, daß das ewige Streiten zwischen Trude und mir unser Ende sein wird! Trude ARERÄTIHUI, ASHZRLCZMR. [war sehr zärtlich zu mir].

Walterle Trude   Haserl Hexerl                       Gute Nacht         Walter

Sehr schöner, als auch anderseits furchtbarer Tag.

38. Tag am 7. Juni 1943

Um ½ 5h früh aufgestanden. Für die Mathematik Schularbeit gelernt! Um ½ 7h GNIHURDDEOHMETA, IGCZTUEINCIBTLG. [ging ich zu Trude die noch im Bett lag.] IHUCETMCZIRNWRUHSHZRLC, CKSHLEIHUHUDAS.. ERÄTIH. [Ich kuschelte mich zu ihr und war (Buchstaben uh + s überzählig) sehr zärtlich]. TUEOMIEOELIUTRHEEK, RDZGENNBREBNEIRDCE. [Trude zog meinen Oberleib unter ihre Decke]. WHIWR, OLGAM. [wohlig warm.] TUHET, OCIR. [touchiert.] Um ¾ 7h wieder BIIZHUE, EMRUAS. [bei mir zu Hause]. Guter Anfang. Weiter für Mathematik gelernt. Ersten zwei Stunden Mathe. Arbeit! Etwas gemogelt? Nachmittags für Papa Bücher geschrieben. Mit Karli und Herbert Rad gefahren. Eis gegessen! Bei Trude. Mama holte mich, mußte Luster putzen, Silbersachen polieren, Wmf kamieren (?) aufhangen u.s.w. Nachher mit Fredy bei Trude wo bereits Herta war! AFEBTBNSHUTNIVEUDAEGÜKIH, UDBRETAKCMSEWRIRNWRNLCLC. [Auf der Bettbank schmusten wir vier und waren glücklich.] Le [Trude] liebt MCRSN, IHAED. ZRLC,ÄTIH. [mich rasend. Zärtlich.] Radio gehört! Um ¾ 10 nach Hause gegangen.

Heute war ein sehr schöner Tag!                                  Walter

39. Tag am 8. Juni 1943

Um ½ 6h aufgestanden.
WLTZTUEEEAEIRAEWROHUAS, OLEURDGHNBRHVTRANCZHUE. [Wollte zu Trude gehen aber ihr Vater war noch zu Hause].

Lerne Physik. Nur kurz BIRD,ETUE. [bei Trude]. Radio gehört. Physik gelernt! (Nicht viel Nutzen). Nachmittags Karli und Herbert Stunde gegeben. Bei Karli im Garten. Etwas Fangen gespielt! Sehr lustig. Abends mit Trude Herta und Fredy im Odeon-Kino italienischer Film „Vorbestraft“ ging. TUEERÜLUI, RDSMKHZMR. [Trude sem (anstelle von h)r kühl zu mir] Nachher etwas spazieren.

Gute Nacht!                             Walter

40. Tag am 9. Juni 1943

Um ½ 6h aufgestanden. BIRD,ETUE. [Bei Trude]. LGUZZIDIHIBT, AKREETEHIRMET. [Lag kurze Zeit bei (d anstatt b, h zu viel) ihr im Bett]. GKSKSTNIRGSIL, EOTEUSTAGETEPET. [Gekost gekost tangiert gespielt.] MTEMSI, ITL,ÄSG. [mittelmässig]. Mathe-Arbeit gut U, Um 2h zu Hause. Fredy bei mir! Mit ihm beim Zahnarzt! Nicht behandelt worden!

Darstellende Geometrie Aufgabe für Morgen gemacht! Abends im F. D des Fähnlein 3/491. Nachher kurz bei Trude! Nachher Machtmahl. Dann wollte Fredy und ich zu Trude gehen, hat keine Zeit für mich! Schade! Etwas mit dem Rad und Fredy zu Fuß spazieren gegangen. Als wir nach Hause kamen, erklärte mir Trude ihr voriges Verhalten. Sie hatte nämlich Besuch von einer Bekannten. Etwas bei Trude! Streit Le [Trude] WLNCTTASCMREZIROMAMREUMTHZKSN, OL ilihdsihognuhkmemognmiiruoe. [Will nicht dass ich morgen zu ihr komme am morgen um mit ihr zu kosen.]

Ihr letztes WRISRIWR, OTMTETA: [Wort im Streit war]: Mach was Du willst!

Das werde ich auch tun!                                     Walter

41. Tag am 10. Juni 1943

Um 6h aufgestanden. Um h 7 EWSETUE, TABIRD. [etwas bei Trude]. SECLENC, ISHIFOH. [Sie schlief noch]. ZRLCUDOLRIB, ATIHNVLELEE. [Zartlich und voller Liebe]. TNIR, AGET. [Tangiert]. SHNBÜT, COERSE. [Schöne Brüste]. TUEKREITIHII, RDÖPRSMRELG IHIGÜKIH, CBNLCLC. [Trudes Körper ist mir heilig, ich bin glücklich]. Ersten VESUDN, IRTNE [vier Stunden] im

Ohne Pause. Gut. Nachher im [Naturhistor. Museum] sehr interessant. Gut! dann im [Kunsthist. Museum] sehr wenig Schaustücke. minus!

Dann zu Hause Karli Stunde gegeben.

Topfenstrudel gut! Erfahren, daß Trude ins Theater geht! Fredy machte den Vorschlag auch in das Theater zu gehen. Er besorgte Karten. Wir gingen in das Stadttheater Uraufführung: „Franziska wird energisch“. Sehr lustig Zu Fuß nach Hause! Trude und

Herta auch in diesem Theater! In der Pause beide überrascht. Zu Fuß nach Hause gegangen! xx! Gute Nacht                                             Walter

42. Tag am 11. Juni 1943

½ 6h aufgestanden. BIRDTNIRIHOLEEAEEEASAAA, ETUEAGETCWLTGRDGHNLMMKM. [Bei Trude tangiert ich wollte gerade gehen als Mama kam.] FRHBRRTET, UCTAESRI. [Furchtbarer Streit.] 1. VESUDNIHIDRCUE, IRTNENCTNESHL. [vier Stunden nicht in der Schule.] IKRTEKN, MÄTNRIO. [Im Kärntner Kino] „Dr. Krippen an Bord…!“ toller Film aufregend, spannend! sehr gut!

Zur 4. Stunde IDRCUE, NESHL [in der Schule]. Darstellende Geometrie. Vor dem KN,IO [Kino]. BTUEUTLFNETASIMTISRCEWREIVRTNE, RDAFEEOIRDSSEIMRPEHNÜDENESADN. [Trude auf telefoniert dass sie mit mir sprechen würde einverstanden.] MTHGSRCEVGÜKIH, IIREPOHNNLCLC. [mit ihr gesprochen unglücklich. ALSAU, LEKPT [Alles kaput]. Normal ZHUE,AUS [zu Haus]. Wollte alles in Ordnung bringen. Furchtbarer Krach bei Frau Trillsam. Ich mit Mama bei

Fr. Trillsam. Mama verdreht alle Reden. Fr. Trillsam hilft uns. Mama denkt sehr schlecht von Trude und mir! Streit! Ich bin unglücklich, daß meine Mutter so von mir denkt. Abends mit Rad spazieren. TR TUERURLLSMATUDETZMIOELIE, RDFATINAHTNENHRAUKNBGETT. [Trude Frau Trillsam Tante und Herta zum Kino begleitet. 9h zu Hause. Ich werde nie nachgeben. Denn nur Schlechtes kann man mir verbieten!

Unglücklich

Hergott, hilf mir!                                      Walter.

43. Tag am 12. Juni 1943

Heute letzter Schultag ab morgen Schule gesperrt, wegen großen Scharlachkrankheiten (in ganz Wien). 1-2 Stunden IDRCUE, NESCHL. [in der Schule]. DNGNIHNAOTAKIO, ANIGCIDSSMRKN. [Dann ging ich in das Ostmarkkino.] Sehr feiner Film!

„Altes Herz wird wieder jung!“ mit Emil Jannings. sehr gut! Vorführung 4mal durch technischen Fehler unterbrochen. Sehr schön. Um 1h zu Hause! Tagebuch nachgeschrieben! Fredy kam zu mir! Ich erzählte ihm alles! Furchtbar! Mit Mama darüber debatiert! Hoffnungslos! Mit Frau Trillsam, Trude, Hector und Fredy im Odeon Kino „Dr. Crippen an Bord“ sehr guter Film. Zum zweiten Mal.

Währenddessen sprach Papa mit Mama. Mama wieder in Ordnung! Nachtmahl! Nachher bei Trude. Auch Fredy und Herta da!

Gott sei Dank alles in Ordnung!

Mama ließ Trude rufen: Trude sagte: Ich werde nie von Walter lassen! Bei Mama gewirkt. Bis ½ 10h bei Trude Gott sei Dank, der Herrgott hat mir geholfen! Abends noch Mama Vorhänge gemacht! geholfen! Radio gehört

Ich wußte, es würde ein Wunder gescheh’n Gute Nacht

LELN, IBIG [Liebling]                     Walter.

44. Tag am 13. Juni 1943

Vorm. Harmonika! Etwas bei Trude! Nachmittags bei Trude getanzt! Fredy und Herta anwesend. Trude’s Großmama (Mutter) auf Besuch Lustig! ansonsten normal! Ereignislos! Ohne besonderen Vorfall!

Gute Nacht!                                   Walter

45. Tag am 14. Juni 1943

Zeitlich aufgestanden. Um ½ 8 Uhr von zu Hause weg. Quer durch den Wald nach Scheiblingstein zum Gänsthaler Karli Wollte ihn besuchen war schon zu seinen Vater nach St. Pölten gefahren. Nah Hause über den Rieder-Berg und über die Sophienalpe Sehr schöne Fahrt um ¼ 11h zu Hause Bei Trude Plattenspieler repariert. Herta kam um 1h zu uns. Wir hatten schon lange ausgemacht, dass wir heute einen Ausflug machen werden! Nein Herta kam wollte unbedingt ins Bad gehen! und schon war

ein Streit zustande gekommen. Ich gab nicht nach Trude ging mit Herta um uns zu argern in das Steinhofer Bad! Ging mit Fredy in seine Wohnung! Er kam zu mir! Fredy überredete mich in das Bad zu gehen. Wir gingen! Lagen auf der Wiese und dösten von uns hin! Da kam Trude und Herta zu uns! „Wir haben daher gewonnen! Vogler Grete auch draußen mit den Eltern Trudes! Normal zu Hause, noch kleiner Streit! Suppe bei Trude.               Durchschnitt                                  Walter.

46. Tag am 15. Juni 1943

Wollte mit Karli und Herbert in das Bad gehen. mieses Wetter. Bei Karli in der Wohnung Stunden gegeben Blieb zu Hause. Harmonika gespielt. Dachboden zusammen geraumt! Alte Holz-

verkleidungen müssen herunter! Abends bei Trude! Na, ja Besuch! Um 10h abends fing ich an meine Negative zu vervielfältigen. Trude sah mir anfangs etwas zu! Blieb bis ¾ 1h auf!

Trude nicht mehr ganz in Ordnung                                 Walter.

47. 16. Juni 1943

Wollte mit Karli und Herbert in das Bad gehen. Wegen schlechten Wetter entfiel das Bad. Bei Karli mit beiden Stunde durchgemacht! Mit Karli nach Mariahilf vor den Mittagessen gefahren. Photopapier gekauft! Nachmittags mit Mama zusammengeräumt. Abends bei Trude mit ihr im Arneth-Kino mit Hesters. Wenn Frauen schweigen Mittel

                                                     Walter

48. Tag am 17. Juni 1943

Vorm. Mit Karli im Steinhoferbad. Bekannte Führer von mir getroffen. Lustig. Um 12h zu Hause Seefische! Nachmittags für Mama in der Waschküche eingeheizt. Den von Onkel Toni geschenkt bekommenen Notenständer lackiert! Herrn Simmerer geholfen Holz vom Dachboden abzutransportieren. Bei Trude Nachtmahl! Fredy’s Dienst fiel ins Wasser! Nachher mit Trude, Herta, Fredy spazieren. Streit: Wir 4 halten nicht mehr zusammen! Paulinensteig nach Hause. MTRDVRÖNBNCFO, ITUEESHTIIHMRH. [Mit Trude wieder versöhnt. Bin ich froh.] ENUSNALSAWEEIODUG, IKSUDLEWRIDRNRNN. [Ein Kuss und alles war wieder in Ordnung.] Hoffentlich bleibt es so. Um ¾ 10h zu Hause. Es scheint sich zu bessern!         Hoffentlich                                          Walter.

49. Tag am 18. Juni 1943

7h früh aufgestanden. Mama zusammengeräumt. Ich unser Radio ganz zerlegt, gereinigt und neues Lichtkabel eingezogen. Herbert Stunde gegeben! Frau Anna bei uns Fenster geputzt. Mit Mama Streit! Mikrophon aufgebaut. Noch nicht arbeitsfähig! Mama ihren Kessel in der Waschküche wie gestern angeheizt. Wollte zu Herbert! Nicht zu Hause. Bei Trude im Geschäft! Ganz gut! Mit ihr nach Hause gegangen. Mit Mama einkaufen! Dann bei Trude! Radio und Plattenspieler repariert! Fredy schleift einen Bart? Trude, Herta und Fr. Trillsam gingen abends ins Schweden-Kino „Der dunkle Tag“ (bereits am 4 Juni im Open Kino“ gesehen) Mit Papa wegen Radio gestritten. Um ½ 8h im                   Bett!

Hoffentlich wird der Samstag und Sonntag schön!                         Walter.

50. Tag am 19. Juni 1943

                                   Anfangszeiten für

Opern Kino                     Kärntner Kino                         Ostmark Kino

    830h                                    9h                                          10h
   
1045h                                 1115h                                       1230h
  
14 13h                                 1330h                                      14h

Vorm. Rad geputzt! Um 10h bei Trude aufgeweckt. Sie geht mit mir in das Steinhoferbad! Um ¼ 12h ab ins Bad! Zu Fuß hinaus! Nicht im Wasser Le [Trude] AHUERÜNOL, BETFÜVWH. [ab heute frü(fehlt h, u zu viel) unwohl. In der Sonne gelegen! Mein Rucken schön schön braum! Abends bei Trude, auch Fredy und Herta anwesend. Fredy mit Herta ausgesöhnt! Von Le [Trude] allerlei Gutes ZESNEOMN, USEBKME. [zu essen bekommen.] Getanzt.

Guter x Abend!                       Walter

Walter!

Dieses Photo habe ich heute, Samstag, den 19. Juni 1943 vom Photoatelier geholt (12 Stück bestellt) für meinen Wehrpass!

1        Papa                     3 Trude                     5 Herta
2        Mama                   4   „                           6 hier

Herta!                   [Photo fehlt]

51. Tag am 20. Juni 1943

Vorm. Etwas bei Trude xx gut! Nachdem Mittagessen für Hrn Doktor auf dem Krimhildplatz gefahren. Etwas Harmonika geübt. Dann bei Trude. Schöner Nachmittag! Kein Badewetter! Um ½ 4h im Zentralkino!

„Herz in Gefahr“             Jugendverbot

!ungarischer Film!             Blödsinn.

Nachher bei Trude getanzt! xxxx - - -

Fredy heute den ganzen Tag nicht bei uns. Jause bei Trude! Um ¾ 9h abends bis ¾ 10 mit Trude und Herta spazieren.

Trude kam noch um 10h abends zu Papa und gratulierte ihm, da er   heute seinen 74. Geburtstag feiert. Gute Nacht!             Schöner Tag                       Walter.

52. Tag am 21. Juni 1943

Vorm. Bei der Musterung Wegen meiner Schule (Carig) bis Juni 1944 zurückgestellt! Ganz untersucht! Harnprobe! Nicht das Schlechteste! Von bekannten H. V. Führer Platten aufgetrieben. Mittag gegessen. Ab heute Mama wieder

im Geschäft (Kartenstelle). Nachmitags im 3-Mäderlhaus (Schallplattengeschäft) Schallplatten gekauft! Na ja! Abends bei Trude! Streit mit Mama!

Gute Nacht!                           Walter.

53. Tag am 22. Juni 1943

Heute ab ½ 10h früh bis ½ 5h im Steinhoferbad. Sehr fein! Gut! Gesonnt, im Wasser! Abends bei Trude! Streit mit Mama! Mama furchtbar!

Furchtbare Mama                             Walter.

54. Tag am 23. .Juni 1943

Heute nur Vormittags im Steinhoferbad Lustig! 10- RM gefunden.

Um 1h zu Hause! Nachmittags Tante Franzi bei uns auf Besuch. Wollte ins Theater gehen mit Trude und Herta und Fr. Trillsam. Mama verbot es mir! Schade Meine Mutter! Abends mit Fredy am Sportplatz! Um ¾ 10h zu Hause.

Mama furchtbar!                             Walter

55. Tag am 24. Juni 1943

Um 9h früh mit Karli + Herbert im Bad! Lustig! Sonne, Wasser! Sehr lustig. Abends kurz bei Trude! Nichts besonderes! Nachmittags mieses Wetter!   Na ja!

Papa Namenstag                                   Walter.

56. Tag am 25. Juni 1943

Vorm im Bad! Lustig! Sehr gut unterhalten! Trude vom Geschäft abgeholt! NTZMR,ETUI.[Nett zu mir.] Ging abends (7h) mit Herta ins Theater! Kam um 9h nach Hause. Holte mich noch (ich lag schon halb

im Bett) und wir gingen etwas spazieren. 2 Platten besorgt!     Schöner Abschluß

57. Tag am 26.Juni 1943

Vorm. wollten wir ins Bad gehen (mit Trude) Wegen schlechten Wetters nicht möglich! Bei Trude! SHN,CÖ. xx GÜK,LC. [schön, Glück]. Zu Mittag kam Mama Streit wie gewöhnlich Bei Frau Trillsam Mittag gegessen! Mama ruhiger. Nachmittags und abends bei Trude!Getanzt! Lustig! xxx         Gutex Nachtxx           Walter.

58. Tag am 27. Juni 1943

Vorm mit Trude im Bad! Ego hatte ENKBN, IEAIE. Le BII,EMR. GNKH,AZÜL. SHD,CAE. [eine Kabine. Trude bei mir. Ganz kühl. Schade.] Zu Mittag gingen wir beide nach Hause! Tante Franzi bei uns zum Mittagessen. 2 Rm be-

kommen. Um 1h ab mit Trude ins Bad Am Heimweg geregnet. Dann aber sehr schönes Wetter. MTIENRAIEUAMN, ILeNIEKBNZSME. [Mit Trude in einer Kabine zusammen.] Sehr, sehr schöner Nachmittag. Mit Trude auf der Wiese gesonnt! Um 5h gingen wir uns ankleiden! Ich wartete vor der Kabine bis sich Trude angezogen hatte. DNGNIHUIDEAIEOCIREIFNFSBSUEGSU, ANIGCZLeNIKBNTUHETTEUDETIZRRAMS, [Dann ging ich zu Trude in die Kabine touchierte tief und fest bis zur Ergasmus,] Le WRANERÜE, ADNSHMD. [Trude war dann sehr müde.] Beim „NachHauseWeg“ regnete es wieder. Abends Trude bei mir. Beim Fenster hinuntergeschaut! Nachher bei Le [Trude] Platten gespielt! Über unsere Zukunft gesprochen! Fredi und Herta kamen! um ½ 10h Schluß!

Hexerl war heute wunderbar!                             Walter.

So schön wie heut’ so müsst es bleiben!

59. Tag am 28. Juni 1943

Heute vorm. Im Bad“ Saukalt! Wasser sehr warm! Nachmittags Karli, Hubert, Rudi Biebl, bei mir. Rudi Bro brachte mir einige Schallplatten! Gut. Abends bei Trude! Nachmittags kurz bei Trude! Übte für ihre Klavierstunde! Abends Trude die Platten vorgeführt. BDNESIESRUFRLSMASRDFRIHULSI, EEKNETNFATILADSTUEÜMCZATE. WGNETRACIDRAIE. EEGSENUHNEKBN. [Bedenken seitens Frau Trillsam dass Trude für mich zu alt sei.] [WGNETRACICRAIE. EEGSEBUHNEKBN. [Wegen gestern auch in der Kabine.] Geht alles wieder in Ordnung.                                 Walter.

60. Tag am 29. Juni 1943

Vorm im Bett. Möbel gestrichen nachher! Bei Frau Biehl alle ihre Schlo Schallplatten ausgeborgt! Nachmittags bei Trude allein, Platten ausprobiert! Abends Trude abgeholt! Auch Günther!! Da! Wollte unbedingt mit Trude und Herta ein Theaterstuck proben! Trude versprach sofort nach

Hause zu kommen. Ich wartete bei ihr in der Wohnung volle 2 ½ Stunden. Dann kam sie. Ich war sehr böse! Bat, flehte! Am Ende gab ich nach, konnte nicht nein sagen!

Gute Nacht                 Walter.

61. Tag am 30. Juni 1943

Vorm. Karli Stunde gegeben! Entfallen!

Fuhr in das Opern-Kino! „Die goldene Stadt“ „Maske in Blausehr guter Film mit Hans Moser sehr fein! Normal zu Hause! Nachmittags mit Karli bei mir! Gingen dann weg! Abends Trude kurz gesprochen Sie ging mit ihrer Mutter weg! Als sie kam, lag ich schon im Bett!                   Walter.

62. Tag am 1. Juli 1943

Vorm. Im Bad mit Herbert Karli sehr lustig Mittags zu Hause! Nachmittags, bi mit Rad spazieren gefahren Vor Trude’s Geschäft. Trude und Herta kamen heraus und sprachen etwas mit mir! Zu Hause Radio gehört! (ASAD, ULN) [Ausland] Guter Empfang! Jause gemacht! Herbert kurz bei mir! Gesprochen! Ganz nett Um 5h abends holte ich Trude und Herta ab! Trude ging in’s Brausebad! Ich ging mit Herta etwas spazieren“ Da Fredy heute bis auf weiteres weggefahren ist! Sonntags kommt er auf einen Tag nach Hause. Eis gegessen! Mit Herta! Gingen dann langsam ins Kino! Trude wartete schon! „Altes Herz wird wieder jung“ Zum 2. Mal gut! Lustig noch etwas spazieren x Walter

63. Tag am 2. Juli 1943

Vorm Karl Stunde! Mama zusammengeräumt wie gewöhnlich! Vorm kurz vor Trudes Geschäft zu Mittag mit ihr bis zu ihrer Großmutter gegangen. Wohnungsschlüßel ausgeborgt! Im Kino Vor unsern Hause Trude Leichtfried’s Freundin Lizi getroffen. EZHTMROTUELEEUI, RÄLEINRDSIBZMR. [Erzählte mir von Trudes Liebe zu mir.] Toll, bin sprachlos! auf was hin auch! ein Brief von Lu Trude L. durch Lizi übermittelt bekommen! Na! Ja! Sofort bei Trude, schleift einen Bart! Abends abgeholt! Mit ihrer Mutter ging sie abends fort! Als ich kam, ging sie mit mir spazieren. Für Morgen früh bei Herta „Schwammerlsuchen“

Nachtrag   Um ½ 2h    im Kärntner Kino Die goldene Stadt sehr gut!

xxx Gute Nacht               Walter

64. Tag am 3. Juli 1943

Zeitlich auf. Betten gesaubert Um ½ 8h bei Trude (im Dirndl). Holten Herta ab! Ab Westbahnhof ¼ 10h Sitzplätze Zu Mittag in Neulengbach Markt im Gasthof Schedl gutes Mittagessen! Gingen x dann x x durch den x Wald x! MWaren in einer Kapelle! Fanden 2 Steinpilze! Legten uns auf eine Wiese HRAIGUZIRBKNTNMAUDOAIHITUEAZLEN, ETGNUHEEANEITLNSWRCMTRDGNALIE. [Herta ging zu (u zu viel) ihre Bekannten im Tal uns und so   mit Trude ganz alleine.] GGNETGUIADRERET, EESIIZENNESHNT. [gegenseitig zu einander sehr nett.] Le [Trude] BGÜKELCT [beglückt]. KSTIRBUT, ÜSEHERS. [Küsste ihre Brust]. NCTAK. [Nackt.] WRAEBIEBRLCLS, IWRNEDÜEGÜKIH. [Wir waren beide überglücklich]. So schon wie heut so müßt es bleiben! (???) Nach Hause um 10h zu Hause! Heute war es sehr schön                                     Walter

65. Tag am 4. Juli 1943

Vorerst will ich das Bild von Trude Leichtfried nachtragen, das ich am 2. Juli 43 von ihrer Freundin bekommen habe.

[Bild fehlt]

Hier den Brief von Trude Leichtfried!

Sie ist auch in meinen Tagebuch vom         bis             auf Seite             eingeklebt!

Lieber Walter.

Bitte sei mir nicht böse, dass ich Dich belästige. Habe Dir schon einmal geschrieben, aber keine Antwort erhalten. Wir haben uns doch ausgemacht wir schreiben uns. Hast Du Dir’s überlegt? Du hast mir versprochen, ein Bild von Dir zu schicken, um das ich Dich sehr bitte. Bitte schicke mir eines, dann hast Du eine Ruh von mir, dass Dir bestimmt angenehm ist; oder

vielleicht nicht? Dann möchte ich Dich noch eines bitten. Verzeihe mir diesen Brief, den weißt so, welchen ich meine, Du hast mir genug bestraft.

Es grüsst Dich herzlichst                     Trude Leichtfried.

Lieber Walter alles Gute u. bitte erfülle mir meine Wünsche. Wenn Du mir schreibst, so schreibe bitte keinen Absender.

Nun der 4. Juli 1943

Vorm für Mama beide Zimmer zusammengeräumt! Nach dem Mittagessen sofort zu Trude nach ins Steinhoferbad! Sie war mit ihrer Mutter schon vorausgegangen. Mit Trude auf der Wiese gesonnt! Herta kam nach, zog sich aber nicht aus! Beim Nach Hauseweg bei Fredy eben holten ihn ab ich ging nach Nachtmahl essen. Währenddessen verbrühte sich Frau Trillsam ihre rechte Hand, ging dann aber bald wieder in Ordnung! Etwas spazieren! Trude nahm mir das Versprechen ab, daß ich in Zukunft immer nett zu allen Menschen sei! xxx

Um 10h zu Hause     Schön         xxx Walter. x

66. Tag am 5. Juli 1943

Heute vorm. In der Schule! Allerlei erledigt! Um 12h zu Hause! 2 Bücher gekauft! Eis gegessen. Nachmittags kurz bei Trude! Karli bei mir. Fuhr fuhr für mich zum Schulkollegen Janosch Peter Filme zurücktragen (Habeckstr 122/4). In Ordnung. Abends Trude abgeholt. Ging mit ihr allerlei besorgen. Mußte überall so lange auf Trude warten. Fuhr abends allein zu ihrer Schneiderin! Ich schlief währenddessen beim Lesen auf der Bettbank ein! Kam um ¾ 9 erst nach Hause! Bei Trude x Platten gespielt! Getanzt! x Na ja! Mittelmäßig! Komisch fad!

Auf Wiedersehen anstelle x                       Walter

67. Tag am 6. Juli 1943

Heute Zeugnisverteilung. Samst eine Feier! Zeugnis! befriedigender Gesamterfolg! Vorm. zu Hause Nach dem Mittagessen zu Tante Franzi gefahren. Lebensmittel gebracht! 2 Rm bekommen. Trude Leichtfried einen Brief geschrieben! sofort aufgegeben! Bin gespannt auf die Antwort! Nachmittags einkaufen! Abends bei Trude im Geschäft! Machte sich selbst eine Bluse! Abends Streit mit Mama! ging gut aus!

                                                                                           Walter

68. Tag am 7. Juli 1943

Vorm. Mama nicht zu Hause - - - Ruhe! Nachmittags mit Mama beim Schneider. Anzug geholt 70- Rm mit Papa’s Stoff. Mama nicht besonders! Abends etwas bei

Trude wir vertragen uns nicht mehr so gut! Schade!                             Walter.

69. Tag am 8. Juli 1943

vorm. für Mama einkaufen + dergleichen. Karli bei mir! Nachmittags allein im Odeon Kino. „Monika“ guter Film

wollte abends Trude erreichen ging mit Herta allein in’s Bad und nachher in das Kino abends kleiner Streit. Ich vertrage mich nicht mehr mit Trude

Schade                          Walter.

70. Tag am 9. Juli 1943

Vorm. für Mama eingekauft! Karli bei mir etwas spazieren. Aß allein Mittag! Ging dann in die Straßenbahndirektion um um eine neue Schülerkarte einzureichen Ging nachher in das Ostmark Kino „Liebe, Leidenschaft und Leid“ guter Film

Fuhr nach Hause. Traf Herbert Bauer unterwegs. Fuhr dann in das Alt-Wien-Kino „Kora Tery“ mit Maria Röck in einer Doppelrolle guter Film

Abends bei Trude im Geschäft, abgeholt! Abends Streit mit Mama wegen Lebensmittelmarken. Streit mit Trude: sie sagte: Ich bin besser als Du!“ Walter ich bin unglücklich … unglücklich!

Trude mein einziger Trost verstößt mich. 2 Briefe an Trude

Unglück!!!                           Walter

71. Tag am 10. Juli 1943

Vorm. bis ½ 9h gelegen. Vorm. Trude mit Fr. Trillsam zu Bekannten nach Grinzing gefahren. Begleitete bis zur Volksoper. Ging dann un zu Tante Franzi auf Besuch (2- Rm) Zeigte ihr meinen neuen Anzug. Nachmittags rief mich Trude. Brachte alles wieder in Ordnung. xx u.s.w. Gab nach! Getanzt! Herta da! Guter Schluß

Ende gut   -- alles Gut!                               Walter!

72. Tag am 11. Juli 1943

im Kino Ein Walzer mit Dir!

Vorm etwas Mama zusammenräumen geholfen. Dann ging ich zu Frau Oppolzer etwas holen. Herbert Rupp bei mir nach dem Mittagessen auf Besuch. Ging mit ihm Eis essen! Dann beim Herrn Doktor nebenan. Zeugnis vorgezeigt! 5- Rm. Dann bei Trude getanzt. Ganz gut! Abends Trude mit ihren Vater getollt und gerauft! Ich saß und sah zu! Recht nett! Fr. Trillsam schimpfte schon. Trude hörte nicht auf! Schade! Begleitete Herta zum Haustor! Traf dann zufällig auf Trude! Ich wollte Trude wieder zum Guten leiten! Unmöglich! Sie sagte mir glatt in’s Gesicht! „Walter, wir passen nicht zusammen“ Sing ein Lied, wenn Du mal taurig bist!                                 Walter

Schau Trude so lang wie möglich nicht an!                 !Walter!

73. Tag am 12. Juli 1943

Um 7h aufgestanden. Frau Anna kam und half Mama zusammenräumen! Karli kam morgens und ging mit mir in das „Ohne Pause“ Kino am Graben lustiger farbiger Trickfilm“ Beim Nach Hause Weg Herbert Rupp getroffen! Um 2h beide bei mir. Wir gingen nachdem wir Mama etwas geholfen hatten etwas spazieren. Auf ein Eis! Gut! Um ¼ 4h ging ich allein in das Titania Kino! „Ein Recht auf Liebe“! guter Film!

Auf dem Heimweg kam ich mit einen Mann zusammen der mich einlud Donnerstag um 3h beim Kaffee Herdy zu sein! Um ½ 7 zu Hause!

Namal. Nachtrag: vom Postamt einen postlagernden Brief von Trude Leichtfried geholt! Ging zu Trude und fragte sie ob sie mich noch gern hat! Sie antwortete nicht gleich, da kam Herta! Ich las nun jenen Brief vor! Trude verzweifelt! Auftritt! Gingen etwas spazieren. Herta überzeugte Trude von ihren Fehler, daß sie mir nicht geglaubt hat! So halbwegs in Ordnung! Unruhig legte ich mich nieder! Schrieb in der Finsternis Trude einen Brief um ihn ihr morgen zu geben.

Hoffentlich wird alles wieder gut                       Walter

Hier jener Brief   [fehlt]

74. Tag am 13. Juli 1943

Um ½ 8h aufgestanden. Frau Anna putzte schon Fenster! Bis 10h fuhr ich mit Karli und Herbert mit dem Rad spazieren. Zu Mittag selbst für alle gemacht: Palatschinken! Um 4h begann ich einen alten Grammophon zu reparieren! Trude im Kino Ich holte mit Mama abends 10 kg „Abgeraselte“ Trude mit ihren Eltern Streit! Mit uns beiden ist jedoch alles in Ordnung.

Gott sei Dank ich bin glücklich                     Walter.

75. Tag am 14. Juli 1943

Vorm. mit Karli + Herbert Spazieren! Zu Mittag zu Hause! Nachmittags ging ich mit Papa in das Odeon-Kino „Der Hochtourist“. ganz gut aber ohne besonderen Sinn. Abends mit Trude spazieren! auch Herta mit! Von Tanze Franzi ihren Radio geholt! und zu Hause repariert!               Na ja               Walter.

76. Tag 15. Juli 1943

Vorm. Mama geholfen. Gleich nach dem Mittagessen mit Karli und Herbert per Rad in das Steinhoferbad gefahren. Sehr fein sehr warmes Wetter! Gut! Abends Trude abgeholt! Im Bad mit offenen Augen lange unter Wasser getaucht!                                     Sehr fein im Bad!                                   Walter.

77. Tag am 16. Juli 1943

Wollte heute ins Bad gehen, ging aber nicht! Reparierte an meinen Grammophon! Hoffentlich funktioniert er bald! Abends holte ich Trude und Herta vom Geschäft ab xxx! Ganz gut! abends spazieren wollten aber nie. gingen in das Kino (Trude und Herta) und ich blieb zu Hause! Bald zu Bett! Schade! TUENOL RDUWH [Trude unwohl]. Schade!                                           Walter               (1.)

78. Tag am 17. Juli 1943

Am Morgen schlechtes Wetter! Ging aber trotzdem mit Trude in das Kino Bad! Gesamt gut!             (2.)

Sehr fein! Ahß Aß im Bad zu Mittag eine Suppe! Herta kam nach dem Mittagessen nach Hause in das Bad hinaus. Im Wasser! Auch Trede Trudes Cousin Vetter im Bad!

Abends zu Hause! Mama schimpfte da ich zum Mittagessen nicht zu Hause war! Aufruhr bei Trude! Zuletzt war alles gut!

Gott sei Dank                           Walter.

79. Tag am 18. Juli 1943                 (3.)

Im Bad mit Trude und Herta erst zu Mittag. vormittags bei Biebl Rudi auf Besuch! Bücher ausgeborgt! Mehlspeise bekommen. Nachmittags im Bad sehr lustig! Fam. Trillsam mit im Bad Abends mit Trude etwas spazieren.

Gute Nacht x   >entf!                           Walter

80. Tag am 19. Juli 1943                            (4)

Vorm. schlechtes Wetter! Spazieren! Nachmittags im Bad sehr sehr fein! Freue mich schon sehr auf nachsten Samstag und Sonntag! Abends bei Trude xx gut!

Fredy kam heute zu Abends mit Trude spazieren xxx                 Walter

81. Tag am 20. Juli 1943

Heute im Bad. Mit Karli sehr lustig auch Biebl mit wir haben uns sehr gut unterhalten! Wasser warm! Gut! Abends bei Trude! xxx Trude und Herta kam um 2h ganz unerwartet in das Bad                 Gute Nacht!               Walter

82. Tag am 21. Juli 1943

Vorm im Bad! lustig. Nachmittags ging ich mit Papa in das Kino wo wir uns köstlich unterhielten! Nachmittags Tante Franzi bei uns auf Besuch! Es regnete, abends ging ich mit Trude allein in das Odeon-Kino „Wenn die Sonne wieder scheint“.

netter Film

Abends kurz spazieren                         gute Nacht                       Walter

83. Tag am 22. Juli 1943

Heute vorm bei Tante Franzi. Nachher ging ich in das Opern Kino „Fahrt ins Abenteuer“ lustig!

Nachmittags im Bad abends bei Trude! xx! Gut Nacht             Walter

84. Tag am 23. Juli 1943

Nachmittags im Bad. Um ½ 4h ging ich in das Odeon Kino „Hallo Janine“ guter moderner Film gute Jazz Abends bei Trude x getanzt!     etwas Streit    Schön   Walter.

85. Tag am 24. .Juli 1943

Heute vorm. mit Trude im Bad nicht im Wasser. Um ½ 12 nach Hause gegangen! Mußte Mama die Kessel heizen in der Waschküche. Trude kam jedoch um 3 auch nach Hause etwas spazieren. Abends bei Trude! xx spazieren auch Herta mit! Gut!

Sag beim Schlafengeh’n nicht Servus sonder KSEIH,ÜSMC. [Küsse mich].       Walter

86. Tag am 25. Juli 1943

Vorm. Mama etwas geholfen. Trude half mir die Wäsche von Boden holenxx! Ab Mittag mit Herta im Bad auch ihre Schwester „Hedi“ mit im Bad! Auch Fam. Trillsam mit! Trude Cousein und Cousine mit Kurt Talla ganz gut. nur hängt er sich zu viel an Trude!

Abends getanzt und kurz weg.         Lustiger Tag.                   Walter

87. Tag am 26. Juli 1943

Ab Mittag im Steinhoferbad lustig warm! Abends wieder bei meiner Trude! Ich bin immer Froh wenn sie kommt. Denn dann

habe ich jemanden mit dem ich mich aussprechen kann. Dann bin ich immer froh

Fredy wieder in Wien.         Schön             Walter

88. Tag 27. Juli 1943

Ab heute Mittag mit Trude Herta (übrigens UWH,NOL) [unwohl] und Fredy im Steinhof. Frau Trillsam gab den beiden Mädeln wieder freien Nachmittag. Abends zu Hause. Etwas spazieren!

Fredy ist wasserscheu                   Walter.

89. Tag am 28. Juli 1943

Nachmittags im Bad lustig! gut unterhalten! Ich schäle im Gesicht! Früher nach Hause gegangen um mit Trude zusammen zukommen. Mama und Papa im Liebbachstal!

Trude kam jedoch erst sehr spät. So daß wir nur auf kurze Zeit weg konnten! Schade!

90. Tag am 29. Juli 1943

Ab Mittag im Bad mit Biebl und Binder! Ging früher nach Hause um mit Trude ins Bad Kino zu gehen kam nicht   ging alleine! Hübel Peters (Pimpf von Mir) Schwester mit Mutter getroffen. Gut               im Odeon Kino

„Nacht ohne Abschied“       guter Film

Abends rief mich Mama gab mir einen Brief von einer Arbeitskollegin, mit dem ich zu einer Bekannten an der alten Donau gehen kann, die

mir dann ein Boot kostenlos borgt! Machten uns gleich für morgen etwas aus.       Walter.

91. Tag am 30. Juli 1943

Heute Trude schon frei! Herta mußten wir zu Hause abholen! Vorher Trude im Bad und auf der Polizei wegen einer Ausreisebewilligung für eine Fahrt in das Protektorat während des Urlaubes! Vorher aber bei Trude gewesen >gut! xx! Um 2h auf der alten Donau bei der alten Frau die uns das Boot gab. Wasser sehr warm. Gut. Hedy um 5h nach Hause. Ich blieb mit Trude allein. Wir fuhren mitten auf den Wellen die alte Donau hinaus. MTEZNEETUEKIOIBIRDWLVTEÜLRET, IDRUGBIRDSLTRSETVEOLSGFHERG.[mit der Zunge bei Trudes Klitoris bei Trude Wollustgefühle erregt] Gut! Schön WRAEBIELCLC,

IWRNEDGUKIH. [wir waren beide glucklich]. um ½ 10h zu Hause! Sprachen von späteren Jahren! Toll!           Walter

92. Tag am 31. Juli 1943

Trude stopfte Strümpfe Vormittag > gut! Zu Mittag mit Trude ins Bad gegangen Binder (Pimpf) ging voraus und besorgte ob eine Kabine. Gut! Le MTAKEBUTEMR, INCTRRSBII. [mit nackter Brust bei mir] im Wasser lustig! Herta schon weggefahren! Fredy bei uns anfangs ging aber früher weg! Um 10h zu Hause bei Trude in der Wohnung.                                   Walter

Schön     Morgen letzter Tag wo Trude bei mir ist!

93. Tag am 1. Aug. 1943

Vorm im Bad wollte mir eine Kabine besorgen War aber schon zu spät! Sofort nach Hause. Nachdem Mittagessen ins Bad ich bekam durch Zufall ein Kästchen! Gut. Trude LEUDETUI, IBNNTZMR! [Trude lieb und nett zu mir]! Ich bin glückselig! Trude kann ich mein vollstes Vertrauen schenken! Um 8h zu Hause. Mama im Kino! Trude kurz bei mir xxxx> Etwas bei Trude! Schrieb ihr auf ihr Amulet in dem mein Bild sich befindet! DNAMCDNIHIBDC, EKNIHENCLEEIH. [Denk an mich denn ich liebe dich]. Unter andern: Verdrehte ihr ihren Ring mit dem Stein um uns sagte: ASÄEWRELBE, LWRNIVROT. [als wären wir Verlobte].

Abschied auf 14 Tage! Hoffentlich vergehen bald diese 14 Tage!

Ich SHEIHAHRDE. ENMCNCTUE [sehne mich nach Trude].             Walter

94. Tag am 2. Aug. 1943

Gleich nach dem Aufstehen. Telegramm für Fr. Trillsam aufgegeben, Päkchen und einen Postscheck. Mit Mama Streit! Ging zu Binder nicht zu Hause! Fuhr ins Opern Kino „Die Wirtin vom Weißen Rössl!“ Hübl Peter’s Schwester getroffen! Lustig! Nachmittags Radio gehört! Zeitlich ins Bett! Hoffentlich kommt Trude bald

Sehnsucht nach Dir Habe einen Brief an Dich geschrieben.                   Walter

95. Tag am 3. Aug. 1943

Vorm. Rad repariert und zusammengesetzt! Nach dem Mittagessen im Bad per Rad! alleine! An Trude Leichtfried einen Lockbrief abgesandt. Um 5h zu Hause! Im Bad als auch jetzt an mein Hexerl gedacht! Um 6h ging ich in das Odeon Kino: Im Schatten der Vergangenheit.Guter aufregender Film aber allein ohne Hexerl. Um 8h zu Hause. Im Bett um 9h Radio gehört und in meinen Tagebüchern nachgelesen. Ich denke um ½ 10h abends immer an mein liebes Hexerl … an mein Glück.                           Walter

96. Tag am 4. Aug. 1943

Zeitlich aufgestanden. Um 9h im Kärntner Kino „Ihr erstes Rendezvous“ franz. Film in deutscher Sprache. Guter Film. Als ich nach Hause kam, Ansichtskarte von Tante Franzi von ihrem Urlaub

Hier müßte es sehr schon sein wenn Hexerl mit mir wäre! Nicht!

Ich ging dann auf das Postamt und fragte,

 

Postkarte Vorderseite: Sommerfrische Ottenschlag N. D. Motiv vom Weyerteich

Rückseite: Herrn Walter Schenk Wien Ottakringerstr. 158 I H
Herzliche Grüße sendet Dir Deine Tante Franzi Schenk

ob für mich etwas postlagernd da sei. Ein Brief von meinen Hexerl:

Bin sehr froh ein Schreiben von ihr bekommen zu haben. Mit dem Rad spazieren gefahren. Nach dem Nachtmahl gingen Papa und Mama in das Odeon-Kino „Im Schatten der Vergangenheit“ von ½ 9 – ¾ 11h! Ich bin allein. Mein liebes Hexerl ist nun weit von mir. Ich habe große Sehnsucht nach ihr! Hoffentlich kommt mein Hexerl bald zurück ich warte jeden Tag.

 

Brief-Umschlag: An Walter Schenk Postlagernd Wien 103       17/8

Poststempel: Mährisch-Ostrau 2.VIII.43, Eingangsstempel: 4. Aug. 1943

Kunowitz-Wies 2. Aug. 43.

Liebster Walter!

Sind vor einer ¾ Stunde hier angekommen. Was soll ich Dir sagen, eine Fahrt wie in das reinste Negerdörfelchen mitten in einem Urwald. Am Bahnhof in Wien, war so eine Drängerei, einfach nicht zum schildern. Als wir endlich drinnen waren,

war der ganze Zug überfüllt. Wo die anderen Leute herein gekommen sind ist mir schleierhaft. Wir hatten nicht einmal einen Platz in der 2. Klasse so setzten wir uns halt in die 1. und zahlten drauf. Die Fahrt war so fad, nur Felder und Äcker also mit einem Wort lauter Ebene. So kamen wir nach Hullein. Dort hatten wir 1 ½ Stunden Aufenthalt, aßen dort Mittag und dann ging es weiter mit einer Lokalbahn bis Kunowitz. Und sitzen wir hier und du müßen

Stunden auf den Autobus warten. Jetzt ist es genau ¾ 5, 1 Stunde noch warten. Ein gottverlassenes jämmerliches Nest. Abgeholt wurden wir bis bis jetzt auch noch nicht. Vielleicht haben sie das Telegramm noch nicht bekommen. Jetzt kannst Du Dir ungefähr ein Bild machen von meiner Reise. Schreibe Dir jetzt im Warteraum.

Ich möchte gerne wissen was Du jetzt machst? Hast Du heute schon an mich gedacht? Geh’ fleißig baden, daß Dein

Gesicht wieder schön braun wird. Es tut mir so leid, daß Du mir nicht schreiben kannst. Aber ich habe noch keine ständige Adresse. Ich werde Dir dafür oft schreiben! Das wird Dir dann bestimmt über die paar Tage hinweg helfen, wo ich nicht bei Dir bin. Ist es wahr mein Haserl? Vielleicht liegst Du jetzt im Bad und denkst an mich und ich an Dich so sind wir uns ganz nahe ohne daß wir es wissen. Heute abend ½ 10h.

Viele Küße D. Trude

Nun setz ich mich hin und schreibe meinen lieben Hexerl einen Brief, den ich ihr nach ihrer Ankunft in Wien geben will.

Höre jetzt Radio, sie spielen jetzt: „Münchner G’schichten“ und nun: „Hexerl, herzliebstes Magdelein, denk an mich in der Ferne“.

Liebstes Hexerl!   Komm zurück!               Walter.

97. Tag am 5. Aug. 1943

Heute putzte schon Frau Anna in aller ‚Herrgott’s Früh’ die Fenster. Als sie fertig war fing es an zu regnen. Vorm. für Mama Geschirr abgewaschen. Heute Vormittag trübes Wetter. Werkzeugkistchen zusammengeräumt! Um ½ 10h kam der Briefträger und brachte mir von Herbert Rupp und von Herta einen Brief. Auch ein Verständigung zur Abholung von Lebensmittelmarken kam. Umseitig beide Briefe:

Herbert’s Brief: Schreibt ganz nett!

Herta’s Brief ist ganz schön lang. Dummes Ding versäumt den Zug. Sieht ihr wieder einmal ähnlich. Muß ihr noch Antwort geben. Es dürfte ihr ganz gut gehen!

Nun auf der folgenden Seite Hertas Brief! >

Ich ging nun auf das Postamt und fragte, ob für mich etwas gekommen sei: >

 

Briefumschlag [Poststempel unleserlich], Eingangsstempel: 5. Aug. 1943

An Walter Schenk   Wien 107   16 Bez. Ottakringerstr. 158/15

P. am 1. VIII. 43

Lieber Walter!

Vor allem bist Du recht herzlich gegrüßt und teile Dir mit daß es mir sehr gut geht. Wir haben auch sehr schönes Wetter hoffendlich bleibt es auch so. Ich werde vielleicht schon mitte August nach Wien kommen. Wenn Du mir schreiben willst so schreibe ich Dir meine Adresse:

An Herbert Rupp bei Familie Schuster in Prinzelndorf N./2 Post – Poggstall N.-D.

Also nun bist Du recht herzlich gegrüßt von Deinem Freund           Herbert.

Viele Gruße an Fr. u. Herrn Schenk u. Karle Gänstahler

Jawoll, ein großer Brief von meinem Hexerl! Ich habe ihn auf der nachsten Seite eingeheftet! Bin sehr glücklich. Ihren Schreiben zu entnehmen geht es ihr sehr gut, aber sie wird sich bemühen so bald als möglich wieder bei mir zu sein! Freue mich schon sehr wenn sie wieder kommt.

Herta’s Brief

Lieber Walter!

Bin soweit ganz gut angekommen bis auf ein paar Hindernisse und die muß ich Dir gleich schreiben. Vorallem habe ich mich ohne anzustellen einen Sitzplatz bekommen. Glück nicht wahr? Die Dummen immer. Also bis Adnang ist die Fahrt gut verlaufen. Ich durstige Seele muß natürlich aussteigen und was war das Ende, daß mir der Zug davon fuhr. Mein Durst ist vergangen. Das Gesicht von mir hättest Du sehen sollen. Ich hatte überhaupt nichts bei mir gehabt weder eine Fahrkarte noch etwas anderes. Pech! Mußte 3 Stunden auf den nächsten DZug warten u. der war pump voll. Es war ein Urlauberzug. Wie die Sardinen waren

wir. Glaubte schon ich halt es nicht mehr aus. Mußte stehen bis Salzburg In Salzburg bekam ich meine Sachen denn Christl war ausgestiegen und hat 4 Stunden auf mich gewartet. Die war schon ganz niedergedrückt. Um 12h Nachts waren wir endlich an Ort und Stelle. Um 1h kam ich ins Bett. Gestern auch. War nämlich baden und im Kino mit einer netten Gesellschaft. Mir geht es prima. Das Wetter ist wunderbar. Verzeihe meine Schrift aber ich habe keine Zeit das Wetter ist zu schön. Es grüßt Dich herzlichst                         Deine Freundin Herta!

Grüße an Deine Eltern.

Der Brief von meinem Hexerl!

Mein Liebling!

Nun bin ich schon 1 Tag hier, und schreibe Dir bereits zum 2.male, ist Deine Trude nicht brav? Liebes Haserl es sind hier so nette Leute, die man bald nicht wieder findet. Von meiner Großmama sind das die Brüder. Jeder davon hat sein eigenes Haus. Ich war bereits in 4 Bauernhöfe. Wo ich und Mama schlafen sind die größten Bauern von Alle. Kühe, Pferde, Kühner, Hund, Hasen, Enten, Ziegen, Katzen usw.

Ich sitze jetzt in der Küche, und schau der ältesten Tochter kochen zu. Sie sind alle furchtbar fleißig. Ist bei uns zu Hause auch noch schönes Wetter? Hier ist soo heiß, ich sehne nach einem Bad. Oder ich wäre zufrieden, wenn Du bei mir wärst. Was machst Du so allein? Glaube mir ich wäre gerne bei Dir geblieben, doch die höhere Gewalt wollte hierher. Aber ich werde schon schauen, daß Du nicht zu lange allein bist. Gestern am Abend ging ich noch mit den Mädchen spazieren, wir können uns sehr schwer verständigen

da ich kein Wort tschechisch kann. Ging gestern erst um ½ 11 schlafen. Ich dachte an Dich, und das war das schönste des Tages. Was wirst Du jetzt machen ¼ 12h vormittags, vielleicht bist Du schon im Bad. Aber bitte schön brav sein, so wie ich. Liebling, Du kannst wenn Du Lust und Liebe hast, eine Platenverzeichnis machen. Hier gibt es kein Radio. Also bin ich den ganzen Tag ohne Ro Musik. Dafür gibt es in tausende Fliegen. Sie geben Tag und Nacht keine Ruh. Es müßte jetzt schön bei Dir sein.

Ist Fredi noch in Wien, der Gauner. Ich bin neugierig auf das Gespräch von den beiden, was uns Fredi Samstag angedeutet hat. Jetzt will er auch auf einmal 21 Jahre alt sein. Wir wollen das schon lange. Aber es wird auch werden, ein kleinen Trost haben wir ja schon, es wartet ein 2. Paar genau so wie wir. Ich will nun schließen denn bald kommen die Leute vom Feld, und da will

ich nicht gestört werden. Ich denke jetzt Du bist bei mir und gebe Dir jetzt viele Küsse.

                             In Liebe                 deine Trude.

Nachher fuhr ich in die Wipplingerstraße um die Lebensmittelkarten. Nachmittags ordnete ich die Schallplatten von Trude! Ein neues Plattenverzeichnis hergestellt! Für Papa einige Akten geschrieben. Abends Radio gehört! Mama nett zu mir. Jetzt ist es ½ 10h abends und ich denke an mein Hexerl was wird es wohl jetzt machen? Wie schön es jetzt wohl wäre, wenn wir beide zusammen irgendo irgendwo GNALISIKNTN, AZLENENÖNE. [ganz alleine sein könnten] Es ist aber nicht so, leider! Herta Antwortschreiben geschickt! Mein neues Lieblingslied:   Wenn Du so zärtlich bist…...

Ich denke an Dich…           Hoffentlich morgens Post vom Hexerl               Walter.

98. Tag am 6. Aug. 1943

Vorm. um ½ 10h auf der Post: Ein Brief von Trude! für meine Eltern auch zu lesen. Mama ging um 9h vorm. in das Spital um sich nachuntersuchen zu lassen. Schlechtes Wetter ist heute, gestern auch schon kann leider nicht baden gehen. Mit der Post kam auch eine Postkarte von Trude an meine Eltern. Auf der nachsten Seite eingeheftet!

 

Briefumschlag [Poststempel Keltsch, Datum unleserlich] Eingangsstempel: 6.Aug. 1943  

An Fähnleinführer Walter Schenk   Postlagernd   Wien 103

Keltsch. 4. VII. 1943

Lieber Walter!

Aus lauter Langeweile kehrte ich jetzt Onkels Bauernhof auf. Es ist noch immer so heiß, und die Fliegen werden immer lästiger. Ich komme mir vor wie in Afrika. Sämtliche Familienmitglieder sind am Feld und Großmama auch. Nur Mama sitz nicht weit von mir. Gestern abend war ich mit weitschichtigen Cusine baden. Nun ich muß es ja baden nennen bißchen Wasser ist ja da, an manchen Stellen war es sogar 1 m tief. Zum ertrinken keine Gefahr. Wir mußten uns im Gebüsch umziehen, wie die Zigeuner. Aber vielleicht morgen wird es besser, da fahren wir weiter nach Osek und dort soll angeblich ein Strandbad sein. Bin schon neugierig auf das Bad.

Heute zumittag aßen wir sehr gut: 1 Suppe

und Buchteln mit Milch. Aber gute Milch nicht wie bei uns zu Hause, und zur H[J]ause 2 Eier und Brot. Was machst Du gerade jetzt? Du wirst sicher noch im Bad sein, während ich hier schwitze. Heute schrieb ich schon 16 Ansichtskarten und 2 Postkarten und Herta einen Brief und jetzt Dir. Du wirst Dich doch bestimmt nicht über Deine Freundin beklagen können. Ich wäre froh wenn ich täglich einen Brief erhalten würde, mir d ist den ganzen Tag ziemlich fad. Eine kleine Ziege ist auch da die ist lieb, und die Eltern dazu. Mama gibt soeben den Blumen Wasser, schütet aber mehr daneben als hinein. Soeben flog ein mächtig große Hummel vorbei, wenn ich allein gewesen wäre würde

ich wahrscheinlich zittern vor Angst. Aber hier sind lauter so blode Vicher. Gelsen haben mich gestern halb zu Tote gebissen [.Weiß nicht ob das klein oder groß schreibt.] 16 Stiche habe ich. Eine Kröte hüpfe auch dort umher. Spinnen gibt es auch genug in allen Ecken. Ich fürchte mich doch ohnehin so von Zeug. Einen Schnupfen habe ich zum Verzweifeln mitten im Sommer. Auf alle Fälle bin ich heuer wie ein Weihnachtsbaum aufgeputzt. Weißt Du wo wir schlafen, das ist ein großer Bauernhof, und dort sind 3 Töchter, zu 16, 20, 22., und ein Sohn von 14 Jahren. Ein herziger kleiner Kerl. Und die älteste Tochter heiratet am 7. September einen reichen Bauernsohn

von 30 Jahren. Jetzt mußt Du Dich anhören was bei dieser Hochzeit alles zu essen gibt. Aber bitte glaube nicht das, daß ein Märchen ist: 15 kg Butter, 35 kg Zucker, 50 kg Mehl, 1 gemästetes Schwein. 14, Enten, Hühner, unzählige Eier, Bier und Wein, usw. und 60-60 Personen sind geladen. Bei dieser Hochzeit möchte eich sein. Erzähl das Deinen Papa, oder vielmehr laß ihm den Brief lesen. Was macht Deine Mutter, ist sie friedlich, und Du brav? Hast Du auch ein bisschen gelernt, die Schule fängt doch bald wieder an, und Du mußt doch die 8. Klasse genau so gut bestehen wie die 7. Ich hoffe, Du hast meinen 1. 2. Brief schon erhalten, dies ist der 3. hast Du zeitlang? Ich schreibe Dir oft, daß wenigsten einmal im Tag eine Freude hast. Viele herzliche Grüße von Mama und mir.

Postkarte Bad Teplitz a.d.Betschwa

Rückseite: Fam. Hans Schenk Ottakringerstr. 158 Wien 107

Herzliche Grüße von Teplitz sendet Anna und Trude Trillsam. Hier ist es wirklich schön, ein bißchen Wald macht alles viel schöner. Trude

 

Vorm. alle Schallplatten durchgespielt. In verschiedene Gruppen eingeteilt! Mama kam um 2h vom Spital: Alles in Ordnung! Gott sei Dank! Ging zum Kino um mir eine Karte für eine Vorstellung um ½ 4h zu besorgen. Dann begann ich, da noch Zeit bis dahin war ein etwas umgeändertes Plattenverzeichnis zu schreiben. Um ¼ 4h kam eine Karte von Trude die ich umseitig eingeklebt habe: Um ½ 4h ging ich noch nicht in das

Postkarte Keltsch

Fam. Hans Schenk   Ottakringerstr, 158   Wien 107

Die herzlichsten Urlaubsgrüße aus Keltsch sendet Anna und Trude Trillsam. Stepanek Marie.                 Keltsch VIII. 1943

 

Kino sondern erst um ¼ 5h denn da ist schon die Wochenschau vorbei, denn ich habe sie dieses Mal schon 3xmal gesehen Der Film „Tanz mit dem Kaiser“ mit den Lieder: Frühling in Wien“ und „So schön wie heut’ so müßt’ es bleiben“. War sehr gut! Gute Musik. Um 6h zu Hause. Plattenverzeichnis weitergeschrieben. Nach dem Nachtmahl spielte ich Mama einige Platten auf meinem

selbstgebastelten Plattenspieler vor! Ganz zufrieden! Um ½ 9h zu Bett! Radio gehört. Ich bin recht einsam! Mir ist sehr zeitlang!                   Walter.

99. Tag am 7. Aug. 1943

Um 8h aufgestanden! Plattenspieler gespielt! Mama schon seit vorgestern zu Hause! Heute vorm. einkaufen. Auf der Post wegen Eis eines Brief von Trude! Einer vorhanden. Den gestrigen kühlen Brief von Trude aufgeklärt! Bin sehr froh, daß mir Trude geschrieben hat! Zu Mittag in der Waschküche Kessel angeheizt. Um 2h bis ½ 4h im Steinhoferbad gewesen. Starker Wind und wenig Sonne! Zu Hause Radio gehört und Plattenspieler gespielt! Abends Marillenknödel. Gut Radio gehört!

An mein Hexerl gedacht! Mein Plattenspieler geht schon sehr gut.             Walter

Hexerls Brief!                 Walter

 

Briefumschlag, Poststempel: Ossek a.d.Betschwa 6.VII.43           21/8.

An Fähnleinführer Walter Schenk   Postlagernd   Wien 103

100. Tag am 8. Aug. 1943

bis ½ 11h im Bett liegen geblieben gelesen Roman „Frau Sixta“ gut! schlechtes Wetter! Von Fredy Karte! von München!

Gutes Mittagessen. Ging um ½ 3 weg in das Thaliakino: Der kleine Grenzverkehr. ZEMDHNASNEEMRVGSRCEEUE, WIÄCESSENBNIASEPOHNHRN. [zwei Mädchen sassen neben mir zwei ausgesprochene Huren.] (zwei Zeichen).

 

Postkarte München Haus der deutschen Kunst, Poststempel: München 07.8.43 Hauptstadt der Bewegung

Herrn Walter Schenk   Wien 107 Ottakringerstr. 158/12

München 6. 8. 43

Die besten Grüße aus dem schönen München sendet Dir u. Deinen Eltern Sepp Rasnow, Helmut Bude, Fredi Salleman, Wachvogel Karl

Als ich   nach Hause kam Tante Franzi bei uns 2 Rm. meinen Plattenspieler vorgeführt! Begeistert

Nachmittag vor dem Kino da noch Zeit bis zum Beginn war, vom Weltspiegel-Kino eine Karte für morgen besorgt! Hier die Karte vom Thalia-Kino „Der kleine Grenzverkehr! ganz gutes Stück.

Um 9h im Bett Radio gehört „Das N ist die Nacht uns’rer Liebe!“ Wann wirst Du wieder bei mir sein!                                       Walter.

101. Tag am 9. Aug. 1943

Bis 8h gelegen, mieses Wetter! gelesen. Karli kam zu mir auf Besuch! Ging mit mir in die Wascherei: Post von Fredy, der mit Herta in München ist!

Ich bin dafür allein! Karli Gänsthaler kam dann später zu mir! Zeigte ihm meinen Plattenspieler. Um 1430 ging ich in’s Weltspiegel Kino 90 Min. Aufenthalt

 

 

Postkarte Vorderseite: München Haus der Deutschen Kunst

 

Postkarte Rückseite: Poststempel München 7.8.   Hauptstadt der Bewegung

 

An Familie Schenk   Ottakringerstraße 158   Wien 107

Liebe Grüße von München sendet Ihnen Herta! Nallamany Fred Gri??? Walter   Christl Harbich

Brief von Trude, den ich vorm. von der Post abholte!

Der Film „90 Min. Aufenthalt“ war ganz gut! Einen kleinen Schaden an meinem Plattenspieler in Ordnung gebracht! Abends Platten gespielt! Um 9h ging ich heute zu Bette!

Freue mich schon auf mein Hexerl.                         Walter

 

Briefumschlag Vorderseite: [Poststempel unleserlich] Eingangsstempel 9.Aug.1943

An Fähnleinführer Walter Schenk   Postlagernd   Wien 103   Ostmark

Rückseite: G T

Ossek, 7. VII. 1943.

Liebster Walter!!

Gerade stand ich von meinen Mittagsschlaf auf. Es ist jetzt 14h Nachmittag. Ich bin so faul, daß ich nicht einmal den Bleistift fest halten kann. Ich werde vom nichts machen so faul; Ist zu Hause schönes Wetter? Hier ist es so mittelmäßig, es regnet es scheint aber auch nicht die Sonne. Morgen ist schon Sonntag. Gott sei Dank die Zeit vorwärts. Obwohl alle hier gut

und möchte ich nicht hier bleiben. Ich freue ich schon morgen auf das Kino. Ist wenigstens eine kleine Abwechslung, hast Du vielleicht schon „Damals“ gesehen. Heuer im Winter werden wir viel strawanzen gehen so weit es Deine liebe Mama zulässt. Aber wir werden sie schon einmal weich bekommen. Einmal muß sie ja doch nachgeben, ob sie will oder nicht. Dann sind

die Sieger! Schön wird das werden. Was macht Dein Papa? Fleißg lesen arbeiten und rauchen. Und Du? Wenn schönes Wetter ist baden gehen, wenn es regnet wahrscheinlich in das Kino. Zuhause kann man sich ja helfen. Aber hier wirst Du nur faul und schläfrig. Ich habe Dein Buch schon gestern fertig gelesen. War auch sehr interessant. (Ich weiß nicht

schreibt man es so richtig oder nicht) Du wirst meine Fehler schon merken. Ach Gott, was wirst Du jetzt machen? Hoffentlich nicht dasselbe wie ich. Nach deinen Brief werde ich sitzen und schauen. Es wird nicht mehr so lange dauern, und ich werde wieder bei Dir sein. Ich hoffe wir werden nicht wieder so viel zanken. Du weiß doch was Du zu mir gesagt hast alls ich wegfuhr, ich sollte mich so betrachten als ob ich mit Dir verl---   Viele Küße in Gedanken Deine Dichliebende Trude

102. Tag am 10. Aug. 1943

Mama vorm. zu Hause – Nachmittags im Geschäft1 Platten gespielt! Gut!

Vormittags war ich auf der Post: Ein Brief von meinen Hexerl war dabei! Gott sei Dank! Bin sehr froh! Umseitig ist er eingeheftet! („Frau Sixta“ fertig gelesen). Sehr zeitlang. Könnte doch nur Trude bei mir sein! Bin schon neugierig wann mir Trude Leichtfried schreiben wird! Herta hat mir noch immer nicht geschrieben! Dürfte ihr zu gut gehen! Film für meinen Photoappparat beim Grötz bekommen!

Hoffentlich kann ich bald das Lied „Schön, daß Du wieder bei mir bist“ spielen!

Briefumschlag Vorderseite: Poststempel: Ossek Retschna 9.VIII.43, Eingangsstempel 10. Aug. 1943

An Fähnleinführer Walter Schenk   Postlagernd   Wien 103   Ostmark.

Briefumschlag Rückseite: G T

Ossek. 8. VII. 43.

Mein Liebling!

Und wieder geht ein schöner Tag zu Ende. Heute war es ein Sonntag. .Was ich gemacht habe, brauche ich Dir wohl nicht mehr schreiben, daß ich nur gegessen, geschlafen und gelesen habe weißt Du ja schon, und gut geht es mir auch. Morgen fahren wir wieder zurück nach Keltsch, und dann geht es heimwärts zu Dir! Freust Du Dich schon wenn ich wiederkomme? Heute habe ich schon einen ganzen Gerth Rothberg Roman ausgelesen. Ja jetzt hätte ich bald das wichtigste des Tages vergessen, ich war im Kino. Da kann ich Dir gar schreiben das muß ich Dir schon mündlich erzählen. Ich freue mich bis ich wieder bei meinen Haserl bin.

In Gedanken gebe ich Dir viel Küße     Deine Trude

103. Tag am 11. Aug. 1943

Als ich morgens aufstand sah ich auf einmal Frau Trillsam also ist Hexerl auch schon da! Auf den Markt mit dem Rad gefahren Erdäpfel geholt! 12 Kg. Einkaufen gegangen. Als ich nach Hause kam Trude gerade bei mir, um mich zu begrüssen! Zeigte ich ihr meinen Plattenspieler! Ging zu ihr! 1. x! Schön, daß Hexerl wieder bei mir ist! xxxxx??... Zu Mittag zu Hause. Nach dem Mittagessen bei Trude! Spazieren! Und um ½ 4hmit Hexerl im Odeon Kinoxxx   „Fräulein Frau“ blöd-lustig! Trude UWHNOL! [unwohl] 1. Tag. Nach dem Nachtmahlessen mit Hexerl im Liebhartstal auf einen Raukerl! Ich bin so glücklich, das Hexerl wieder da ist!                 Walter

104. Tag am 12. Aug. 1943

Mama ging um ½ 10h ins Geschäft! Ging zu Trude! Getanzt! Lustig. Mittag gegessen bevor Mama kam! Auch nachittags mit Trude fort. Im neuen „Pötzleinsdorfer schlosspark!“ schöner Park! Um ½ 6h zu Trude bei mir ISHAZMEAFEDVNUDRA MCLFIMRUDMIAWNEBR. [im Schlafzimmer auf dem Divan wunderbar] Leider Le [Trude] 2. Tag UWHNOL! [unwohl]! Nachtmahl gegessen, bevor Mama zu Hause! Im Liebhartstal gingen wir nicht! sondern gingen mit überhaupt nicht fort! Blieben bei Trude in der Wohnung! A ALI,LEN.[allein]. ZRLCZENNE, ÄTIHUIADR [zärtlich zueinander]

Bin sehr froh!                    Walter.

105. Tag am 13. Aug. 1943

Verschlafen! Um 9h aufgestanden! Sofort per Rad auf den Markt gefahren! 15 kg Kartoffel geholt! u.s.w. Um ½ 10h fertig! Post von Trude Leichtfried in die Wohnung! Ging nun auf das Postamt um noch ein postlagerndes Schreiben von ihr zu fragen! Umseitig der Brief! Na, ja!

 

Postkarte Vorderseite: Burgruine Kynast in Hermsdorf, Rsgb.

Rückseite: Poststempel Hirschberg Polaun   z.1402. 11.8.43

An Fähnleinf. W. Schenk Wien 107 Ottakringerstr. 158

Herzliche Grüße vom Riesengebirge Deine Trude Leichtfried

Bin momentan in Schreiberhau aber heute geht es noch hinauf.             TL

Hier der Brief von Trude Leichtfried!

Ging nun zu Trude und zeigte ihr den Brief! Las ihn! Doch sie glaubt doch nur mir! Ich bin doch nur für mein Hexerl! Getanzt! Gut! xxxxx HXRUWH, EELNOL [Hexerl unwohl] 3. Tag! Als ich nachmittags zu mir kam Karte von Tudel! Umseitig befindet sie sich

 

Briefumschlag Vorderseite: Poststempel Buchwald… 13.8.43

An Fähnleinführer Walter Schenk   Wien 103   postlagernd

Rückseite: G.L.

Lieber Walter!

Habe Deinen Brief erhalten. Lieber Walter bitte entschuldige meine Schrift, aber morgen geht es auf Großfahrt u. ich muß jetzt meinen Affen packen und schreibe zwischendurch.

Habe von Dir auf meinen Brief keine Antwort erhalten. Glaubte schon Du hast Dir alles überlegt, Walter wieso eigentlich? Du bist aber komisch.

Bitte Photographie u. bitte schreiben ob wieder alles gut ist. [Kurzschrift: Hoffentlich denn ich halte es nimmer aus denn ich habe Dich schrecklich lieb.]

Habe Dir volle Wahrheit geschrieben. Ich kenne mich doch nicht mehr aus. Habe erst einen Brief von Dir erhalten, u. den hab ich gleich beantwortet. Lieber Walter Du hast mir die Fragen die ich in meinem Brief stellte nicht beantwortet. Bitte hole es nach.

Du hast mit Lizzi gesprochen. Bitte sei so gut u sage Ihr wenn Du sie siehst sie soll Dir die Briefe lesen lassen, ind es die ich über Dich schreibe.

dann wirst Du mir hoffentlich glauben, wenn Du schon zu mir so wenig Vertrauen hast. Ich will natürlich alles gut machen, aber wie denkst Du nun? Du weißt ganz genau daß ich Dich lieb habe, daß ich auch von Dir hoffe?

Nun liebster W. ist etwas Schreckliches geschehen. Meine Führerin hat Deinen Brief gelesen. Aber keine Sorge es wieder alles in bester Ordnung.

Wenn Du mir schreibst dann verstelle bitte Deine Schrift u. schreibe als Absender: Hilde Thunhorst Wien 107 Hettenkoferg. 21/2g

Bitte schreibe nur einen Mädchennamen, durch den ich Dir schreiben kann, aber postlagernd. Wie …… Du aber nicht dem Tausch u. ….? Aber nun muß ich Schluß machen. Viele Grüße u. das andere weißt auch Du       Deine schlimme Trude

Erst muß Du mir eine Photogr. schicken. Bitte schreibe mir erst in 10 Tagen, denn so lange bleibe ich aus.

Um ½ 2h fuhren wir nun weg! Um ungefähr 2h als wir auf der Stadtbahnhalte Josefstadt standen und auf einen Zug warteten, gaben auf einmal alle Luftschutzsirenen Vorwarnung und gleich darauf Fliegeralarm. Niemand konnte es recht glauben als endlich Polizisten die Menschen in die öffentlichen Luftschutzräume wiesen! Bis nach 15h dauerte der Alarm. Wir fuhren von dort dann weiter bis wir nach Hütteldorf kamen, wir gingen etwas spazieren bis wir zur Eisenbahnkolonie gelangten! Umseitig die Eintrittskarte 5 pf.

Poststempel: Garmisch Partenkirchen 11.8.43

An Walter Schenk   Ottakringerstraße 158   Wien 107.

Lieber Walter! Vielen Dank für Deinen lb. Brief, komme aber leider nicht mehr dazu Dir eine längere Antwort zu geben. Du wirst mir sicherlich nicht böse sein. Hier in Garmisch ist es wunderbar. Das Wetter herrlich. Es grüßt Dich u. Deine Eltern herzlichst Deine Freundin! Grüsse von Christl.

Hier die Eintrittskarte. Es war sehr heiß! Um ½ 7h waren wir zu Hause! Nach dem Nachtmahl spazieren. Es war ganz schön! Vorher Le [Trude] BIIISHAZMEGT, EMRMCLFIMRU. [bei mir im Schlafzimmer gut.] Gute Nacht                    Walter

106. Tag am 14. Aug. 1943

Heute war folgender Artikel in der Zeitung! Über den gestrigen Fliegeralarm! Vorm. bei Trude! Gut! Nachmittags gingen wir in den Pötzleinsdorfer Park spazieren Sehr schöner Park gutes Buch gelesen!

4. Tag.

Um ¾ 6h gingen wir in das Weltspiegel-Kino Der Schritt in’s Dunkel! Mit Rolf Wanka guter Kriminalfilm!

Zeitungsartikel: Luftangriff auf Wiener Neustadt

 

Hier die Karte! gute Plätze!!!

Abends bei Trude! Gingen dann aber etwas spazieren. Saßen auf der Bank hinter der Kirche! Schön                                 Walter.

107. Tag am 15. Aug. 1943         (?96.Tag)

Vorm. kam Fredy zu mir auf Besuch,, er war erst vom Land gekommen. Nachmittags kam Herta, die erst am Morgen vom Urlaub zurück kam. Wir gingen nun mit Fredy in’s Rosenthal zu Bekannten von Fredy und nahmen in den Garten von Fredy’s Onkel Marillen ab! DNGNEWRNAHVCEHEWRSEREN, ANIGNIIDSÄSHNLRAESHFI. [Dann gingen wir in das Häuschen hier war es sehr fein.] 5 Tage nichts mehr los! Erst um 9h nach Hause gekommen! HULAISHFIETG ETWRENERENRA. [Heut war ein sehr feiner Tag.]

Herbert vorm. bei mir brachte mir 6 Eier!

108. Tag am 16. Aug. 1943

Heute Trude wieder im Geschäft! Vorm Mama geholfen. Zu Mittag mit dem Rad in der Josefstadt! Fuhr zur Schule wollte schauen

ob etwas über den Schulanfang stunde! Nichts! Die Gattin des Schulwarts Riegler gestorben am 12. Aug. 43 im 51. Lebensjahr.

Fuhr nun nach Hause. Zog mich um und fuhr nun mit der Straßenbahn zum Palast Kino löste mir nun eine Karte! Ging nun da noch Zeit war zum Ellmeier seiner Tanzschule wollte fragen, wann wieder ein Kurs beginne, noch gesperrt!

Im Kino sah ich den Film mit Heesters! Illusion! Geht sich nicht gut aus! Liebesdrama! Abends bei Trude! Übte Klavier Gingen dann mit Herta nicht fort Sondern hörten Radio! Um 9h beglei-

teten wir Herta nach Hause.

Streit mit Trude (Weihnachten ich allein Trude fort)

Gute Nacht                   Walter

109. Tag am 17. Aug. 1943                     3

Vorm Mama geholfen. Zu Mittag ging ich in’s Bad! gut! Feines Wetter! Um 3h zu Hause Platten gespielt! Um 6h abends kam Trude zu mir versohnt! Abends kam Herta! Gingen um ¼ 9h ins Kino „Der Meisterboxer“ 4 Weiß Ferdl sehr lustig!

Nach dem Kino mit Trude Streit! BUTIENFA, RSWEIERU.[Brust wie eine Frau.] Schrieb ihr noch diesen Brief! Schlief recht schlecht.                        Walter.

110. Tag am 18. Aug. 1943                   4

Als ich morgens aufwachte hatte Mama diesen Brief entdeckt und las ihn! Furchtbar! Papa lief zu mir Als beide fort waren ein Duplikat angefertigt! retouchiert!

                      11h nachts

Liebe Trude!

Seit 4 Jahren war ich noch nie gezwungen gewesen ein solchen Brief zu schreiben. Es liegt nun ganz an Dir ob dies meine letzten Worte an Dich sind! Vorerst entschuldige meine Worte, ich bitte Dich schon vielleicht 10 mal! Du weißt wie ich Dich liebe, mehr als alles auf der Welt, wie sehr ich an Dich denke und wie ich an Dir hänge! Du hast dadurch dadurch eine gewisse Gewalt über mich! Es ist das Recht der Liebenden. Du aber benutzt dieses um mit mir wie mit einem Spielball zu spielen. Ist Deine zarte Liebe nur dann vorhanden, wenn wir allein sind! Mußt jeden kleinen Anlaß zu solch einer Episode verzerren! Ich habe Dich bis jetzt so geliebt, ich habe mit meinen Eltern Hunderte von Zerwürfnissen gehabt! Ich habe mich von der H.J. abgewendet nur um Dir ganz allein zu bleiben, damit ich, wie Du immer sagtest: Dein Haserl! Wäre! Ich habe Dir meine ganze Liebe geschenkt! Niemand liebe ich nur Dich allein so wahr mir noch wer helfen kann! Nur Du bist so zu mir. Trude mir ist nach den letzten vergangenen Tagen ein nicht leichtes

Dir jetzt Vorwürfe zu machen! Es tut mir in Herzen so weh wenn ich daran denke daß wir uns trennen müssen. Ein andere Lösung wird trotz meinen besten Willen nicht möglich sein! Wir werden immer wieder trotz den lächerlichen Kleinigkeiten streiten. Unsere Liebe wird karg werden

Trude ich liebe Dich mehr als alles ich bin wund, durch meine von Dir verschmähte Liebe

Bedenke bevor Du Dich von mir lossagst               Dein unglücklicher       Walter!

Sei doch ein bisserl lieb zu mir!

Liebes Hexerl!

Ich hang doch so an Dir. Du bist doch mein Glück auf das ich baue!

Bitte Herrgott hilf daß alles wieder in Ordnung kommt! Bitte!

Nachmittags, nachdem Mama den anderen Brief gelesen hatte! alles wieder in Ordnung.   -- Gott sei Dank!

Abends bei Trude! Fredy da! Lustig!         Gute Nacht!

 

Briefumschlag Vorderseite: Poststempel: (teilweise nicht lesbar) 16.8.43 ..Gartenberg u. Riesewald Sommerfrische Wintersport

An Fähnleinführer Walter Schenk   Wien 103   postlagernd

Rückseite: GL.                       Ab: 16. VIII.

Lieber Walter. Habe gerade freizeit u. das ist doch klar, daß ich gleich an dich denke. Es regnet drausen, drinn sind wir noch in Mittelschreiberhau. Hoffentlich regnet es recht lange, denn dann gehen wir ins Kino.

Entschuldige meine schlechte Schrift, aber ich liege im Bett u. habe keine Unterlage.

Lieber Walter ich kenn mich nicht mehr aus. Dein letzter Brief ist mir rätselhaft. Du schreibst, bitte kein Eiswasser sondern Sekt? Ich verstehe es

schon aber ich habe Dir doch gar nicht viel geschrieben? Oder ist Dir das noch zu wenig? Das währe aber unbescheiden. Walter weißt Du an was ich oft denke, am 16. März. An den Nachmittag bei Dir. Ich hoffe Du wirst ihn doch nicht vergessen haben!? Oder hast Du schon etwas anderes besser in Erinnerung. Ich allerdings nicht. Die zwei Schlager „Liebling was wird dann aus uns beiden“, u. „Kann denn Liebe Sünde sein?, sind meine Lieblingsschlager. Diese

Frage geht eigentlich zu uns „Liebling was wird denn aus uns beiden“ Ich bin bin für ein „glücklichl. Paar“![???] Und Du? Ich glaube für das selten. Bitte Antwort!

Was machst Du immer? Gehst Du fleißig tanzen? Freu mich schon sehr auf Wien u. auf meinen lieben Walther. Ich bin nur foh daß Du nicht einrücken mußt.

Walter wie lange muß ich denn noch auf eine

Fotographie warten? Anscheinend muß ich erst ein Bittgesuch einreichen. Aber es ist ja nur Dein Schaden, bekommst halt Du auch keins.

Aber nun muß ich Schluß machen. Bitte verspreche nichts zu beantworten. Es grüßt u. küßt Dich Dein         Hexerl

111. Tag am 19. Aug. 1943                             5

Vorm. Mama etwas geholfen. Nachmittags Fredy bei mir half. Zeigte ihm meinen selbstgebastelten Plattenspieler begeistert! Wir spielten die Ganzen Platten von Trude durch! Gut unterhalten! Abends bei Trude! Etwas über Kreuz!

Wenn dieses ewige Streiten nur aufhören möchte!                             Walter.

112. Tag am 20. Aug. 1943                                      6

Vorm. wegen Mama zu Hause. Wollte nachmittags mit Fredy ins Bad gehen, half ihn aber 2 lange Dachrinnen in den Schrebergarten seines Onkels tragen. Bekamen 2 Äpfel! Gut. Abends bei Trude. Frau Trillsam, Herta und Trude Plattenspieler gezeigt. begeistert! Abends: Nun wird

es interessant! Trude ging mit Fredy ins Kino, wo ich mich schon so auf das Fortgehen mit Trude freute! Ging daher mit Herta alleine etwas spazieren.

Bitter!                                 Walter.

113. Tag am 21. Aug. 1943                                 7

Vorm. ging ich schon um ½ 9h in’s Bad! Trude kam mit Fredy nach! Schade! Kurti und Liesl kamen nach! Ganz lustig! Trude abweisend. Wegen einer Kleinigkeit stritt sie von ½ 3h bis 9h abends! Abends bei Tanzen doch ausgesöhnt! Woran liegt’s?   Walter

114. Tag am 22. Aug. 1943                       1

Vorm. Mama geholfen! Kam um 12h in’s Bad nach! Mit ihren Eltern! Heute waren wir viele: Trude, Herta, Gerti Schwartling, Kurti Kurti’s Freund, Liesl, Gretl Vogler (jetzt Gürth), Fredy und ich! Sehr, sehr lustig“

Verlor mein schönes Halsketterl

4 Anhänger!

1.. von Mama:   Wassermann
2. von Trude: rotes Herz in Silber
3. „     „       silbernes "
4. „       „     "küss mich nicht" silber

schade!

Abends spazieren, saßen in einen Park! gut! mit Hexerl! schön

So schon wie heut so müsst es bleiben                         Walter.

 

115. Tag am 23. Aug. 1943                               2

Um 10h – bis 1h im Bad allein! Es geht ein starker Wind1 Nachmittag Radio gehört! Mit dem Rad spazieren gefahren! Im Odeon Kino „Himmel wir erben ein Schloß“ na ja. Abends Trude abgeholt! Lustig! Heute fuhr Fredy wieder weg.                 Walter

116. Tag am                                            3

Vorm Mama geholfen! Vorm bei Trude! im Geschäft Nachmittags mit Karli und Herbert im Bad! In der Straßenbahndirektion

Um 6h ging ich in das Odeon Kino „Verliebtes Abenteuer“ guter Film mit Olga Tschechowa

Abends bei Trude lustig! getanzt etwas spazieren

Heute in der Schulbuchhandlung ein Buch für die 8. Klasse gekauft!         Walter.

117. Tag am                                   4

Heute vorm, da Mama nicht zu Hause für Fr. Sumer Summerer 57 Photo entwickelt verlangte 4.50 Rm bekam dafür 7 Rm

Nachmittags Mama geholfen.

Abends bei Trude quite well etwas waren WRLEN,IALI [wir allein]. Zuletzt spazieren.

               Walter

118. Tag am 19. Aug. 1943                     5

Vorm bei Trude im Geschäft. Wohnungsschlüßel geholt. Vorm Haarschneiden! Ging in mein Schallplattengeschäft! Hier kaufte ich einige sehr sehr gute Tanzplatten. Gut! Nach dem Mittagessen bei Trude in der Wohnung ich ganz allein Platten gespielt! Und nachmittags

war Herbert Bomer bei mir auf Besuch! Abends führte ich die Platten vor! Alle waren begeistert

Getanzt                     Walter

119.. Tag am 20. Aug. 1943               6

Vorm für Mama gearbeitet!