Schulhefte der NS-Zeit stellen in mehrfacher Hinsicht sehr interessante Quellen dar, denen Art und Intensität der ideologischen Indoktrination im Schulunterricht entnommen werden können.
Ob im Rahmen von Schönschreibeübungen ab 1933 zunehmend NS-aufgeladenen Namen und Begriffe verwendet werden, ob die Inhalte von Diktaten oder Aufgabenstellungen von NS-Ideologie bestimmt sind oder in welchem Maße NS-Gedankengut in den zumeist recht kurzen Schulaufsätzen zum Ausdruck kam: Häufig vermittelte der (Volks-) Schulunterricht seit der NS-Machtübernahme bis in seine Aufgabenstellung hinein eindeutig ideologisch aufgeladene Inhalte. In Kombination mit den Schulchroniken kann man so ermessen, wie weit die Institution Schule direkt für die Ziele des NS-Regimes eingespannt wurde – und sich einspannen ließ.