Gertrud Zillikens (geborene Riediger) (1933)

Gertrud Riediger wird am 19. Mai 1933 in Braunsberg (heute: Braniewo) in Ostpreußen geboren, wo sie zunächst eine behütete Kindheit erlebt.[1] Daran ändert zunächst auch der Krieg recht wenig, obwohl Vater Otto bereits zum Kriegsbeginn zur Wehrmacht eingezogen wird. Das ändert sich gegen Kriegsende dramatisch, als Braunsberg zunächst Ziel eines Bombenangriffs und im März 1945 geräumt wird.

Der gefährliche Weg führt über das gefrorene Haff mit seinem brüchigen Eis, dann über die Nehrung und endet zunächst in Pillau wo Katharina Riediger mit ihren drei Töchtern eine vorübergehende Bleibe finden. Im April 1945 zählt die Familie dann zu den letzten, die Ostpreußen per Schiff verlassen können.

Obwohl ihr Schiff getroffen und beschädigt wird, erreicht es Dänemark, wo es in Kopenhagen vor Anker geht. Damit beginnt für Gertrud, ihre Mutter und Geschwister eine lange und entbehrungsreiche Zeit in dänischen Flüchtlingslagern.

Erst Ende 1947 können sie den Rückweg nach Deutschland antreten, wo sie nach langer Irrfahrt schließlich als Vertriebene in Holz bei Hochneukirch aufgenommen werden. Erst jetzt erfährt die Familie vom Tod des Ehemanns und Vaters, der im Februar 1945 einer Verletzung erlegen ist.

Nach schweren Anfangsjahren gelingt es Gertrud sich schrittweise in der neuen Umgebung einzufinden. Zunächst findet sie Arbeit, dann unter den Einheimischen einen Freund, der 1953 schließlich ihr Ehemann wird. Sohn Harald wird 1959 geboren, ein eigenes Haus 1965 errichtet.

 
Fußnoten

[1] Die Lebensgeschichte von Getrud Zillikens sowie die Ausführungen von Sohn Harald und Enkelin Kathrin basieren auf ausführlichen Gesprächen, die der Autor am 5.9.2016 mit Familie Zillikens führte. Außerdem steuerte Frau Zillikens noch einige schriftliche Ergänzungen und Abbildungen bei.