Charlotte Tomaschewski wird am 18. Oktober 1931 in Ober-Buschkau im Kreis Danzig-Land geboren. Bereits sechs Wochen nach Charlottes Geburt stirbt ihr Vater an Lungenentzündung. Er war zuvor auf einem Bauerngut im Ort beschäftigt, das die Mutter mit der Neugeborenen und den beiden älteren Brüdern Erich und Kurt nun verlassen muss, da die Wohnung für einen neuen landwirtschaftlichen Arbeiter und dessen Familie benötigt wird. So wird die Familie erstmals heimatlos.
Die vier kommen im zehn Kilometer von Danzig entfernt liegenden Praust bei der Schwester der Mutter unter. Sie hat dort neu gebaut und kann die vier Tomaschewskis aufnehmen. Doch bald ereilt die Familie der nächste Schicksalsschlag, denn auch die Tante stirbt. In dieser dramatischen Situation entschließen sich Charlottes Mutter und ihr nunmehr ebenfalls verwitweter Onkel – von Beruf Postbeamter - eine gemeinsame Ehe einzugehen. „Aus meinem Onkel wurde dann mein Stiefvater.“ 1938 wird die Familie durch die Geburt einer Schwester vergrößert. In dieser Konstellation durchlebt die Familie auch den Krieg, bis der fast 60-jährige Stiefvater kurz vor Kriegsende noch zum Volkssturm eingezogen wird. „Und dadurch sind wir auseinander gekommen.“