Jugendliche wuchsen nicht in „luftleeren“ Räumen auf, sondern in ihren jeweiligen Lebenswelten. Gerade zwischen 1918 und 1945 machte es oftmals einen erheblichen Unterschied, ob man auf dem Land oder in der Stadt aufwuchs, im katholischen oder im Arbeitermilieu, ob in einer bürgerlichen Klein- oder in einer bäuerlichen Großfamilie. Wie veränderten sich damals die Familienstrukturen, wie die schulische Erziehung? Außerdem bestimmten neue Möglichkeiten der Freizeitgestaltung zunehmend das jugendliche Leben und Streben.
Jugendliche wuchsen in ihren jeweiligen Lebenswelten auf. So machte große Unterschiede, ob man auf dem Land oder in der Stadt aufwuchs, im katholischen oder im Arbeitermilieu, in einer bürgerlichen Klein- oder in einer bäuerlichen Großfamilie. Das alles bestimmte auch die Freizeitgestaltung.
„Jugend" war und ist einer der bemerkenswertesten und zugleich einer der am schwersten zu fassenden Schlüsselbegriffe des 20. und wohl auch des beginnenden 21. Jahrhunderts. Was genau verbirgt sich dahinter? Was wird unter „Jugend" verstanden?
Jugendliche werden in starkem Maß und oft für ihr gesamtes Leben von ihrer unmittelbaren Umgebung beeinflusst. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die Menschen je nach Konfession und sozialem Status in unterschiedliche, oft sehr spezifische „Milieus“ hineingeboren.
Die Art des Heranwachsens hing stark davon ab, ob das in der Großstadt, einer Kleinstadt oder in einem Dorf geschah. Hier werden die unterschiedlichen städtischen und ländlichen Lebenswelten skizziert und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Jugendlichen untersucht.
„Familie“ ist das, was ein Kind als erstes und am intensivsten „erfährt“. Kinder wachsen in „ihren“ Familien auf, die den nachwachsenden Generationen die Grundmuster der Wahrnehmung, des Denkens und Handelns vermitteln und so deren Einstellungen zur sozialen Ordnung prägen.
Ein Schulbesuch war lange nicht selbstverständlich. Viele Eltern empfanden ihn als lästige Beschränkung der kindlichen Arbeitskraft. Es dauerte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs, ehe in dieser Hinsicht allgemeine, aber noch längst nicht ausreichende Standards festgesetzt wurden.
Den Alltag der meisten Jugendlichen bestimmte damals nicht die Schule, sondern der Beruf. Daher stellte der Eintritt ins Arbeitsleben, der zumeist mit 14 Jahren nach der Entlassung aus der Volksschule erfolgte, den wohl prägendsten Einschnitt im Lebenslauf der meisten Jugendlichen dar.
Über Jahrhunderte war es normal, dass – außer an Sonn- und Feiertagen - vom Aufstehen bis zum Schlafengehen gearbeitet wurde. Das wandelt sich im 20. Jahrhundert grundlegend, als Arbeit und Freizeit zu getrennten Lebensbereichen wurden. Freizeitkonnte nun zum Selbstzweck werden.
Vereine sind Träger gesellschaftlicher Selbstorganisation, bilden Räume zur Kommunikation und bündeln Interessen. Sie bieten Geselligkeit und stiften Identität, weshalb die bürgerliche Vereinswelt die gesellschaftliche, politische und nationale Situation stark prägte.
Militarismus ist nicht erst ab 1933 in die deutsche Gesellschaft getragen und zum Erziehungsziel erhoben worden. Deutschland war nach dem verlorenen Krieg seit 1918 stark von einem latenten Militarismus geprägt, der auch außerhalb militärischer Institutionen stilbildend wirkte.
Jede Generation wird in Bedingungen hineingeboren, die ihre Lebenschancen weitgehend bestimmen. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war mit Kriegen, Modernisierungswellen und Wirtschaftskrisen eine Phase kaum zu bewältigender Probleme, die die Zukunft der jungen Generation verdunkelten.