geb. in Köln 1927
Armin Lauter wird am 21. Mai 1927 in Köln geboren. Seine Eltern sind als junge Erwachsene aus Hessen bzw. aus Dresden nach Köln gekommen. Hier lernen sie sich in einer Sekte namens „Mazdaznan“ kennen und lieben, heiraten und bekommen zwei Kinder – Armin und dessen jüngere Schwester.
Die Familie lebt in einfachen Verhältnissen. Dennoch erlebt Armin eine weitgehend glückliche Kindheit. Seine Eltern sind eher unpolitische Menschen, die sich nach 1933 weitgehend mit dem NS-Regime arrangieren. Dennoch pflegt die Familie bis in die 1940er Jahre hinein regelmäßigen Kontakt zu jüdischen Bekannten. Armin selber ist ganz Kind seiner Zeit und begeistert sich für Soldaten und alles Militärische.
1933 wird er in eine evangelische Volksschule im Kölner Süden eingeschult, besucht anschließend eine Mittelschule, die er mit der Mittleren Reife abschließt. 1937 wird er Mitglied des Jungvolks. Trotz erster Vorbehalte gefallen ihm die dortigen Aktivitäten, wobei ihm insbesondere die Kameradschaft, die sportliche Betätigung und die die vielen neuen Freundschaften zusagen. Er wird zum Jungzugführer und ist für knapp 40 Jugendliche verantwortlich.
Im Zweiten Weltkrieg muss Familie Lauter wegen Bombenschäden mehrfach umziehen. Einmal werden sie dabei in einer Wohnung untergebracht, in der eine jüdische Familie gewohnt hat, die kurz zuvor in ein Vernichtungslager deportiert worden ist.
Nach seinem Schulabschluss wird Armin 1943 Luftwaffenhelfer und im Kölner Umland eingesetzt. Weil er befürchtet, anschließend als Soldat an die Ostfront eingezogen zu werden, meldet er sich freiwillig zu Arbeiten am Westwall. Hier erlebt er die Ankunft der Alliierten. Im Winter 1944/1945 wird er aber doch noch an der Ostfront eingesetzt.
Armin, früher von Soldaten begeistert, ist zunehmend desillusioniert. Gemeinsam mit einem Freund beschließt er, zu desertieren. Aus Angst vor Denunziation kehrt er aber zur Truppe zurück. Am 1. Mai 1945 endet für Armin der Zweite Weltkrieg in Bayern mit einer nur dreiwöchigen amerikanischen Kriegsgefangenschaft.
Nach seiner Freilassung am 18. Geburtstag und anschließender Odyssee durch Deutschland kehrt Armin mit Schwester und Mutter im August 1945 nach Köln zurück. Wegen seiner künstlerischen Begabung kann er im Februar 1946 eine Ausbildung zum Goldschmied beginnen und ist vier Jahrzehnte erfolgreich in diesem Beruf tätig.
Das Interview mit Armin Lauter wurde im Jahr 2013 geführt.
zuletzt bearbeitet am: 12.09.2016