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Herbert Bluhm

geb. in Köln 1913

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Herbert Bluhm (1913)

Herbert Bluhm wird am 27. Oktober 1912 in Köln geboren.[1] Seine Eltern waren Julius Bluhm (1870-1958) und dessen Frau Anna, einer geborenen Meyer (1884-1979). Herbert hat mit Leo (*1910) und Hans (*1917) noch zwei Brüder. Der Vater betreibt in Köln ein Textilkaufhaus.

Die Familie lebt bürgerlich, ist politisch zur Mitte hin orientiert und in religiöser Hinsicht liberal orientiert. Sie ist der Synagoge in der Roonstraße angeschlossen. Obwohl die Bluhms vorwiegend in jüdischen Kreisen verkehren fühlen sie sich völlig in die Kölner Stadtgesellschaft integriert.

Zugleich erfährt Herbert Bluhm aber bereits lange vor 1933 in der Schule den alltäglichen Antisemitismus. Nach dem Abitur absolviert er seit 1930 eine Lehre im Kaufhaus Tietz. Kaum hat er sie erfolgreich beendet, wird das Unternehmen „arisiert“ und Herbert Bluhm entlassen.

Er realisiert schnell, dass er auswandern muss und entscheidet sich als angehender Zionist für eine Emigration nach Palästina. Hieraus bereitet er sich durch Ausbildungen als Schreiner und Landwirt vor, bis er 1937 endlich ausreisen kann. Die Eltern, die vor diesem Schritt zunächst zurückschrecken, erkennen nach dem Pogrom die Gefahr. Auch ihnen gelingt 1939 noch eben rechtzeitig die Ausreise nach Palästina.

Fußnoten

[1] Diese Lebensgeschichte wurde von Barbara Becker-Jákli verfasst und in ihrem Buch „Ich habe Köln doch so geliebt. Lebensgeschichten jüdischer Kölnerinnen und Kölner“ 1993 erstmals veröffentlicht. Sie basiert auf einem Interview, das die Autorin mit Herbert Blum am 12.12.1988 in Israel führte. Die Geschichte wurde aus der Ich-Perspektive des Zeitzeugen verfasst, die hier beibehalten wurde. Allerdings wurde die Erzählung dem Medium angepasst und mit Zwischenüberschriften versehen. Zudem wurden einige Fotos hinzugefügt. - Der Autorin einen herzlichen Dank für ihr Einverständnis mit einer Nutzung der Lebensgeschichte, dem Emons-Verlag in Köln, der 2002 eine unveränderte Neuauflage des Buches besorgte, für die Genehmigung zum digitalen Abdruck.

zuletzt bearbeitet am: 21.02.2023