Otto Spier

Otto Spier (1920)

Otto Spier wird am 18. Juli 1920 in Köln geboren, sein jüngerer Bruder Werner 1925.[1] Otto besucht die Evangelische Volksschule in der Machabäerstraße und anschließend die Oberrealschule am Hansaring.

Sein Vater Paul Spier ist Tuchhändler, der das Unternehmen Cohn & Mades von seinem Schwiegervater Simon Cohn übernommen hatte. Er ist Mitglied der Rheinlandloge und wählt sozialdemokratisch. Die gutbürgerliche jüdische Kaufmannsfamilie ist nicht religiös und zählt sich zur kulturellen Elite Kölns.

Die Oberschule bricht Otto ab, um eine Autoschlosserlehre zu absolvieren. Während er bereits 1937 mit der Jugend-Alija nach Palästina ausreist und dort die Ludwig-Tietz-Schule besucht, gelingt den Eltern - gemeinsam mit dem jüngeren Sohn Werner - die Emigration erst 1939. Zuvor war Paul Spier im Kontext des Novemberpogroms verhaftet und im KZ Dachau inhaftiert worden. Das Geschäfts- und Wohnhaus der Familie wird zu einem viel zu niedrigen Preis „arisiert“.

Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Schlosser und dem Eintreffen der Eltern in Palästina macht Otto Spier sich mit einer kleinen Schlosserei selbstständig.

Deutschland besucht er erstmals 1987 wieder, seine Heimatstadt Köln allerdings erst 1989.