geborene Eismann
geb. in Brühl 1921
Hannah Levy wird am 30. Mai 1921 als zweitjüngstes Kind der Eheleute Josef Salomon Eismann (*1886) und seiner Frau Miriam (geb. Hanella - *1881) geboren, die während des Ersten Weltkriegs aus Russisch-Polen ins Rheinland gekommen waren.[1] Hannah hat mit Nathan (*1914), Brigitte (*1916), Simon (*1918) und Hermann (*1923) fünf Geschwister, während der 1920 geborene Jakob bereits im Alter von zwei Jahren stirbt.
Hanna wächst in einer armen Familie mit einem sehr strengen Vater auf, bis sie von 1925 bis 1936 in ein jüdisches Waisenhaus in Köln aufgenommen wird. Sie wird Mitglied in einer zionistischen Jugendgruppe und sieht in Palästina ihr künftiges Ziel, während ihr Vater strikt gegen eine Auswanderung ist. Sämtliche Familienmitglieder von Hanna Levi werden schließlich zu Opfern des Holocaust.
Ihr selbst gelingt im November 1940 unter dramatischen Umständen die Emigration. Nach einem Aufenthalt in einem Lager geht sie 1943 mit ihrem Mann in einen Kibbuz und wird Mutter. Sie erlebt die zahlreichen und gefährlichen Unruhen im Norden Israel, denen ihr Mann 1956 zum Opfer fällt. Sie heiratet erneut und lebt bis zu ihrem Tod weiterhin in einem Kibbuz.
[1] Diese Lebensgeschichte wurde von Barbara Becker-Jákli verfasst und in ihrem Buch „Ich habe Köln doch so geliebt. Lebensgeschichten jüdischer Kölnerinnen und Kölner“ 1993 erstmals veröffentlicht. Sie basiert auf einem Interview, das die Autorin mit Hannah Levy am 18. 6.1989 in Brühl führte. Die Geschichte wurde aus der Ich-Perspektive des Zeitzeugen verfasst, die hier beibehalten wurde. Allerdings wurde die Erzählung dem Medium angepasst und mit Zwischenüberschriften versehen. - Der Autorin einen herzlichen Dank für ihr Einverständnis mit einer Nutzung der Lebensgeschichte, dem Emons-Verlag in Köln, der 2002 eine unveränderte Neuauflage des Buches besorgte, für die Genehmigung zum digitalen Abdruck.
zuletzt bearbeitet am: 21.02.2023