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Sara Ballin

geborene Goldberg
geb. in Köln 1926

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Poesiealbum Sara Ballin (1936-1940)

Sara Ballin (geb. Goldberg) (1926)

Sara Ballin wird am 18. November 1926 unter dem Namen Sophie Goldberg als zweites Kind von Benjamin (1896-1956) und Taube Goldberg (1906-1988), die beide aus Polen stammen, in Köln geboren.[1] Ein gutes Jahr zuvor ist ihre einzige Schwester Erna (Esther) geboren worden.

Die Familie betreibt eine Maßschneiderei, die sie aber bald nach 1933 aufgeben und wegen sinkenden Einkommens auch umziehen muss. Dennoch bleibt das Verhältnis zur christlichen Nachbarschaft gut. Ab 1935/36 erleben aber auch Sara und ihre Schwester die Diskriminierung immer deutlicher.

Während Mutter Taube daher immer intensiver über eine Auswanderung nachdenkt, will Vater Benjamin Deutschland nicht verlassen. Da er staatenlos ist, bleibt er von der „Polen-Aktion“ im Oktober 1938 verschont und wird auch nach dem Pogrom nicht interniert. Anfang 1939 flieht die Familie nach Belgien, wo sie vor dem Nichts steht. Als sich die Goldbergs 1942 im Lager Mechelen melden sollen, tauchen sie mit Hilfe anderer bis zum Kriegsende unter.

1946 emigriert die Familie nach Palästina.

Fußnoten

[1] Diese Lebensgeschichte wurde von Barbara Becker-Jákli verfasst und in ihrem Buch „Ich habe Köln doch so geliebt. Lebensgeschichten jüdischer Kölnerinnen und Kölner“ 1993 erstmals veröffentlicht. Sie basiert auf einem Gespräch, das die Autorin mit Sara Ballin am 14. August 1989 in Köln geführt wurde. Der Text wurde aus der Ich-Perspektive der Zeitzeugin verfasst, die beibehalten wurde. Der Autorin einen herzlichen Dank für ihr Einverständnis mit einer Nutzung der Lebensgeschichte, dem Emons-Verlag in Köln, der 2002 eine unveränderte Neuauflage des Buches besorgte, für die Genehmigung zum digitalen Abdruck.

zuletzt bearbeitet am: 21.02.2023