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Hans Böing

geb. in Essen 1921

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Hans Böing (1921)

Hans Böing, 1921 geboren, wächst mit fünf Geschwistern in einer Großfamilie auf, in der die Religion eine zentrale Rolle spielt. So ist Hans schon zu Beginn der 1930er Jahre in der katholischen Jugend aktiv, zunächst nach dem Vorbild des Bruders in der Sturmschar, nach deren Verbot in der Pfarrjugend. Mit beiden Gruppen unternimmt er zahlreiche Fahrten.

In die Hitlerjugend tritt Hans dagegen nie ein. Dennoch kann auch er sich der Euphorie zu Beginn des Krieges nicht völlig entziehen. Aber so weit, dass er selbst als Soldat für Deutschland kämpfen will, geht die Begeisterung dann doch nicht.

Nach 8 Jahren Volksschule möchte Hans Böing eine Schreinerlehre beginnen, was aber zunächst daran scheitert, dass er keine Lehrstelle findet. Um die Zeit zu überbrücken, geht er, vermittelt durch die Caritas, einige Monate zur Erntehilfe aufs Land.

Wieder in Essen, bekommt er mit etwas Glück eine Lehrstelle bei einem katholischen Lehrmeister ganz in der Nähe seines Elternhauses. 1940 beendet er seine Lehre und wird anschließend zum Arbeitsdienst und kurze Zeit später dann doch zur Wehrmacht eingezogen.

Nach der Grundausbildung meldet sich Hans Böing freiwillig zu einer Nachrichteneinheit und wird als Funker in einer Heeresflakartillerieabteilung auf der Krim im Kaukasus eingesetzt. 1943 wird er Reserveoffiziersbewerber (ROB), am 1. Mai 1944 dann Offizier der deutschen Wehrmacht. Den 20. Juli erlebt er in Berlin, erst Ende 1944 wird er in Kurland im Baltikum eingesetzt, wo er auch das Kriegsende erlebt.

Er hat Glück und kann der russischen Gefangenschaft durch sie schnelle Flucht aus Kurland per Schiff entkommen. Zurück in Deutschland wird er einige Monate als Kriegsgefangener interniert, aber schon im Oktober 1945 auf freien Fuß gesetzt, da für den Wiederaufbau vor allem Handwerker gesucht werden.

 

zuletzt bearbeitet am: 21.04.2016