geb. in Neumarkt 1927
Hans-Hermann Hüttenhein kommt am 10. Januar 1927 zur Welt und wächst zusammen mit seiner zwei Jahre älteren Schwester Dorothee in Neumarkt, einer kleinen Kreisstadt in Schlesien, auf.
Doch nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 wird der Vater als Landrat abberufen. Über Kontakte wird ihm eine Stelle als Regierungsrat in Düsseldorf angeboten und so zieht die ganze Familie an den Rhein.
Nach nur drei Jahren steigt der Vater zum Direktor des Ruhrtalsperrenvereins mit Sitz in Essen auf, was einen erneuten Umzug nach sich zieht. In Essen kommt Hans-Hermann bald auf das Gymnasium im Stadtteil Bredeney und tritt wie alle anderen Jungen seines Jahrgangs mit zehn Jahren ins Jungvolk ein, dessen Aktivitäten ihn begeistern. Mit Stolz trägt er seine Uniform und steigt bis zum Hauptjungzugführer auf; auch seine Schwester Dorothee macht eine steile Karriere im BDM.
Mit dem Spaß am Dienst im Jungvolk wachsen bei Hans-Hermann auch die nationalsozialistische Überzeugung, die Faszination durch den „Führer" Adolf Hitler und mit den deutschen Erfolgen bei den Olympischen Spielen 1936 auch der Stolz auf sein Vaterland. Allerdings irritieren ihn die Gewalttaten der Nationalsozialisten im Zuge des Novemberpogroms 1938. Zu Beginn des Krieges im September 1939 ist er aber von der Stärke und somit dem baldigen Sieg des Deutschen Reiches überzeugt.
Nach dem Einsatz bei der Erntehilfe bewirbt er sich als „Führer" bei der Kinderlandverschickung und verbringt die zweite Hälfte des Jahres 1942 in Mährisch-Weißkirchen in Tschechien. An seinem 16. Geburtstag wird er in ein Wehrertüchtigungslager nach Königswinter zu einer strengen paramilitärischen Ausbildung einberufen.
Zusammen mit den anderen Jungen seiner Klasse wird er anschließend in Essen als Luftwaffenhelfer eingesetzt, zunächst in einer Scheinwerferstellung - wo sie auch die Großangriffe im März 1943 erleben - und später bei einer Kanonenbatterie.
Nachdem er ein Notabitur abgelegt hat, leistet Hans-Hermann Hüttenhein von Juli bis Oktober 1944 seinen Reichsarbeitsdienst in Ostpreußen und wird wenig später mit gerade einmal 17 Jahren zur Wehrmacht eingezogen. In Berlin muss er gegen russische Truppen kämpfen. Von ihnen wird er auch gefangengenommen, kann aber in die britische Besatzungszone fliehen.
In Marburg, wo seine Eltern mittlerweile wohnen, studiert Hans-Hermann Hüttenhein Jura und kehrt anschließend nach Essen zurück, wo er nach dem 2. Staatsexamen bei großen Unternehmen der Stahlindustrie und des Bergbaus tätig ist.
zuletzt bearbeitet am: 21.04.2016