geb. in Essen 1928
Kurt Larsch wird im Mai 1928 als drittes von vier Kindern kommunistischer Eltern in Essen geboren. Der Vater Rudolf Larsch geht schon 1933 in den Untergrund und wird bald darauf inhaftiert.
Seiner Mutter Käthe Larsch gelingt es nur mit Mühe, die Familie über Wasser zu halten. Im Mai 1935 wird auch sie von der Gestapo verhaftet, brutal misshandelt und stirbt einige Tage später an den Folgen der Haft. Die Kinder werden in einem Essener Waisenhaus untergebracht, wo sie ihre nächsten Lebensjahre - weitgehend voneinander getrennt - verbringen müssen.
Dort ergeht es Kurt den Umständen entsprechend gut, er hat nicht wie seine Schwester Wera unter der Heimleitung zu leiden, sondern wird im Gegenteil immer wieder von den Heimschwestern in Schutz genommen. Er wird Jungvolk-Mitglied und wechselt mit 14 Jahren in die Hitlerjugend. Spätestens da wandelt sich seine Einstellung wie die aller Jungen im Waisenhaus und wird zusehends regimekritischer.
Nach Abschluss der Volksschule beginnt Kurt Larsch 1942 eine Schreinerlehre, die er aber wegen eines Unfalls mit Verlust des linken Daumens nicht zu Ende führen kann. 1944 muss er an einem Wehrertüchtigungslager der HJ in Belgien teilnehmen und wird anschließend zur Wehrmacht einberufen. Bei der Musterung wird er wegen seines Daumens zwar als „bedingt kriegsversehrt" eingestuft, aber dennoch zu einer SS-Einheit nach Waldorf einberufen. Dem entziehen sich er und ein Freund und verstecken sich für die letzten Kriegsmonate - von den Heimschwestern geduldet - im Waisenhaus.
Kurz nach Kriegsende sieht Kurt Larsch erstmals nach vielen Jahren seinen Vater wieder, der -von einer kurzen Unterbrechung 1939 abgesehen - seit 1933 in verschiedenen Konzentrationslagern interniert gewesen ist. Die ersten Nachkriegsjahre wohnt er mit ihm und seinen übrigen Geschwistern zusammen, geht dann zum Kunststudium in die sowjetisch besetzte Zone und bleibt bis zur „Wende" in der DDR. Er ist dort vor allem als freischaffender Künstler tätig und wird Vater zweier Kinder.
Kurt Larsch stirbt am 28. September 2011 in Berlin.
zuletzt bearbeitet am: 21.04.2016