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Wera Gerstendorff

geborene Larsch
geb. in Essen 1924

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Wera Gerstendorff (geborene Larsch) (1924)

Wera Larsch wird am 21. Mai 1924 als zweites von insgesamt vier Kindern von Käthe und Rudolf Larsch geboren. [1] Beide Eltern sind in der Kommunistischen Partei aktiv und schon 1933 wird der Vater wegen illegaler Tätigkeiten verhaftet und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Anschließend wird er mit kurzer Unterbrechung bis 1945 weiterhin in verschiedenen Konzentrationslagern interniert.

Bis 1933 besucht Wera wie auch ihr älterer Bruder Hans die Freie Schule in Essen-Stoppenberg. Nach deren Verbot durch das NS-Regime geht sie auf eine evangelische Volksschule, - bis zur Verhaftung ihrer Mutter im Jahr 1935.

Das ist und bleibt das einschneidende Ereignis im Leben von Wera Larsch bzw. später Gerstendorff. Im Mai 1935 wird ihre Mutter Käthe von Gestapobeamten festgenommen und stirbt zwei Wochen später an den Folgen der brutalen Misshandlungen. Die Kinder werden in einem Waisenhaus untergebracht, wo Wera in den folgenden Jahren den Schikanen und Misshandlungen der Leiterin ausgeliefert ist.

Die Oberin verhindert auch den von Wera angestrebten Schulabschluss, was die spätere Suche nach einem Ausbildungsplatz erheblich erschwert. Nach verschiedenen Tätigkeiten im Rahmen des Pflichtjahres und Arbeiten als Kinderpflegerin im Waisenhaus gelingt es ihr 1943 dann aber doch noch, erfolgreich eine Ausbildung als Kinderpflegerin zu absolvieren.

Nach dem Krieg, im Mai 1949, heiratet sie Bruno Gerstendorff.

Diese Lebensgeschichte basiert vor allem auf Erinnerungen, die Wera Gerstendorff im Rahmen ihrer Anträge auf Wiedergutmachung schriftlich fixiert oder bei anderen Gelegenheiten mündlich wiedergegeben hat. Leider müssen einige Themen ausgespart bleiben, da sie sich hierzu nicht geäußert hat und heute aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr dazu in der Lage ist. Einen gewissen Ersatz stellen die Erinnerungen ihres zwischenzeitlich verstorbenen jüngeren Bruders Kurt dar, die hier im Rahmen einer eigenen Lebensgeschichte zusammengefasst werden. Außerdem ist das Verfolgungsschicksal der gesamten Familie Larsch in einer eigenen Themengeschichte nachzulesen.

Fußnoten

[1] Die Lebensgeschichte basiert auf Unterlagen aus dem Ernst-Schmidt-Archiv (19-160), dem Archiv der Apostelkirche Essen-Frohnhausen (v.a. das Audiointerview mit Wera Gerstendorff)sowie aus Familienbesitz von Wera Gerstendorff, Kurt Larsch und Jutta Schreiber.

zuletzt bearbeitet am: 21.04.2016