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Sigrid Niggemann

geborene Bogdan
geb. in Essen 1927

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Sigrid Niggemann (geborene Bogdan) (1927)

Sigrid Bogdan kommt am 28. Februar 1927 in Essen zur Welt. Das zierliche Mädchen wird von Eltern und Großeltern rührend umsorgt und bekommt mit den Zwillingen Helga und Alfred erst mit sechs Jahren Geschwister. Wiederum sechs Jahre später wird dann ihr jüngster Bruder Werner geboren.

Sigrids Großvater führt in Essen ein weithin bekanntes Fahrradgeschäft, das der Familie einen guten Lebensstandard sichert. Zunächst spielen Religion und Politik für sie keine Rolle. Erst auf der Dreilindenschule kommt sie mit diesen Themen in Berührung, vornehmlich wenn auf dem Schulhof immer wieder Kämpfe zwischen evangelischen und katholischen Kindern entbrennen. Doch tiefen Eindruck hinterlassen die bei ihr nicht, vielmehr spielt sie, selbst evangelisch, in ihrer Freizeit gern mit einem katholischen Mädchen aus der Nachbarschaft.

Sigrid ist ein lebensfrohes Mädchen, das früh seine Liebe zum Reisen entdeckt. Seit 1937, also schon vor dem Krieg, meldet sie sich fast jährlich zur Kinderlandverschickungen an, die - von der NSV organisiert - Kindern während der Ferien einen Erholungsurlaub in ländlichen Gebieten ermöglicht.

Nachdem sie 1941 aus einer der nun kriegsbedingten KLV-Verschickungen zurückgekehrt und 1942 die Schule abgeschlossen hat, beginnt Sigrid eine Ausbildung zur Lehrerin, die sie auch nach Kleve und Bonn führt. Hier erlebt sie auch das Kriegsende, während Teile der Familie nach Arneburg evakuiert sind. Als die Familie endlich wieder vollständig vereint ist, verspürt Sigrid eine durch die Kriegsereignisse bedingte gegenseitige Entfremdung.

Sigrid Bogdan heiratet mit 23 Jahren und zieht mit ihrem Mann nach Olpe, wo sie zunächst in verschiedenen Textilfirmen arbeitet. Erst später holt sie ihr kriegsbedingt ausgefallenes Examen nach und wird schließlich doch noch Lehrerin.

Da ihr das Schreiben schon immer große Freude bereitet hat, beginnt Sigrid Niggemann bereits früh damit an, ihre Erlebnisse in einem Tagebuch festzuhalten - zunächst sehr emotional, später dann immer stärker an Ereignissen orientiert. Diese Form der Auseinandersetzung, so stellt sie bald fest, ist für sie auch der beste Weg, ihre Erfahrungen aus der NS-Zeit zu verarbeiten

 

zuletzt bearbeitet am: 21.04.2016