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Jugend! Deutschland 1918-1945
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Klaus Schlimm

geb. in Magdeburg 1929

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Archivmaterialien
Fotoalbum Klaus Schlimm (Band 1)
Fotoalbum Klaus Schlimm (Band 2)
Fotoalbum Klaus Schlimm (Band 3)
Fotoalbum Klaus Schlimm (Band 4)
Reise nach Rantau (1940)
Tagebuch von der Sommerreise nach Reichenau (1942)
Tagebuch Klaus Schlimm (Juli/August 1939)

Klaus Schlimm (1929)

Klaus Schlimm wird am 16. Juli 1929 als ältestes der insgesamt vier Kinder von Reinhold und Ursula Schlimm in Magdeburg geboren. Im Laufe seiner Kindheit zieht die Familie wegen wechselnder Arbeitsstellen des Vaters insgesamt neun Mal um.

Der konservativ orientierte Reinhold Schlimm ist bis 1934 bei der preußischen Polizei angestellt, muss aber 1934 wegen regimekritischer Äußerungen frühzeitig den Dienst quittieren. Trotz der beruflichen Probleme des Vaters ist die Familie wirtschaftlich abgesichert, da die Großeltern wohlhabend sind. 1938 zieht die Familie nach Essen, wo der Vater künftig als Industrievertreter tätig ist.

Die vielen Umzüge und die damit verbunden Schulwechsel beeinträchtigen Klaus Schlimm nicht, sondern führen vielmehr dazu, dass er „mehrere Heimaten" hat. In Essen besucht er das Burggymnasium und tritt zugleich - der so genannten „Jugenddienstpflicht" folgend - dem Jungvolk bei. Deren Dienste gefallen ihm aber schon allein deshalb nicht besonders, weil er selber unsportlich ist. Die Anerkennung, die ihm aus diesem Grund bei der HJ verwehrt bleibt, sucht und findet er bei der evangelischen Jugend im Weigle-Haus.

In seiner Zeit auf dem Burggymnasium nimmt Klaus Schlimm zweimal an der Kinderlandverschickung teil. Das erste Lager ist in Bad Podiebrad im besetztem „Protektorat Böhmen und Mähren". Der zweite Aufenthalt führt ihn im letzten Kriegsjahr in die österreichischen Alpen, wo die Jungen ab Oktober 1944 zu verschiedenen Arbeitseinsätzen herangezogen und auch in Wehrerziehungslagern ausgebildet werden. In einem solchen Lager befindet sich Klaus auch zum Zeitpunkt der deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945.

Das Kriegsende und die sogenannte „Stunde Null", die Zeit unmittelbar nach dem Zusammenbruch, empfindet er tatsächlich als Befreiung. Allerdings machen die kritische Ernährungssituation der ersten Nachkriegsjahre und der permanente Hunger dem Heranwachsenden schwer zu schaffen. Sein Abitur absolviert er 1949 im ersten regulären Nachkriegsjahrgang, studiert evangelische Theologie und wird evangelischer Pfarrer.

 

zuletzt bearbeitet am: 21.04.2016