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Elsa Sippel

geborene Herfort
geb. in Essen 1929

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Familie Herfort

Elsa Sippel (geborene Herfort) (1929)

Elsa Herfort wird am 27. Oktober 1929 in Essen-West geboren und wächst im Kreise ihrer Eltern und Großeltern auf. Nachdem Elsas Vater aufgrund der Weltwirtschaftskrise seine Anstellung bei Krupp verloren hat, leben zeitweise alle drei Generationen in einer Wohnung,.

Nach der NS-Machtübernahme bewegt ein Onkel den politisch weniger interessierten Vater dazu, in die SA einzutreten, um seine Aussichten auf einen neuen Arbeitsplatz zu verbessern. Das gelingt, und in der neuen Stelle verdient der Vater so gut, dass er schon 1936 ein Haus bauen kann.

Elsa besucht zunächst die Kepplerschule, um nach dem Hausbau auf die die Humboldtschule zu wechseln, wo sie sich sehr wohl fühlt. Die Entscheidung, nach dem 4. Schuljahr die Luisenschule zu wählen, um dort anstelle einer Lehre das Abitur abzulegen, wird vor allem von Mutter und Großmutter unterstützt.

Wie die meisten Mädchen tritt auch Elsa 1939 dem Jungmädelbund bei, findet an dessen Heimabenden abgesehen vom sportlichen Teil zunächst aber überhaupt keinen Gefallen. Das ändert sich erst mit einer neuen, jüngeren Gruppenführerinnen.

1943 nimmt Elsa an der Kinderlandverschickung ihrer Schule teil, die sie zunächst für ein halbes Jahr nach Mährisch Weißkirchen, dann nach Malá Skalá in Tschechien führt. Sie lebt sich dort schnell ein, ist aber dennoch enttäuscht, als der KLV-Aufenthalt Ende 1943 wegen der Luftangriffe auf Essen auf „unbestimmte Zeit" verlängert und das Lager nochmals nach Bad Beching verlegt wird. Kurz vor Kriegsende flieht das ganze Lager nach Österreich. Elsa landet mit einer kleinen Gruppe inMunderfing, wo sie von ihrer Mutter aufgespürt wird, die ihre Tochter mithilfe des Roten Kreuzes gesucht hat und in das zerbombte Essen zurückbringt.

Die Wiederaufbauarbeiten lassen kaum Gelegenheit, über das Geschehene nachzudenken, und weder zu Hause noch in der Schule wird über die Vergangenheit gesprochen. Erst viel später, als sie schließlich Lehrerin geworden ist und geheiratet hat, beginnt Elsa Sippel das Gute in der deutschen Niederlage zu sehen, insbesondere über ihre KLV-Zeit zu recherchieren und ihre Erlebnisse aufzuschreiben.

 

zuletzt bearbeitet am: 24.04.2016