Aufnahmen der "Zentralstelle für Deutsche Kulturfunksendungen im Ausland“

Die meisten der mit Unterstützung des NS-Regimes produzierten und auf Schallplatten gepressten Sprachaufnahmen wurden mit der Intention hergestellt die NS-Ideologie auch an im Ausland lebende Deutsche zu vermitteln. Hierbei kam der der Auslandsorganisation der NSDAP (NSDAP-AO) sowie dem im März 1933 geschaffenen Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda (RMVP) eine zentrale Rolle zu.

Es war die eng mit dem RMVP verknüpfte, bislang kaum erforschte „Zentralstelle für Deutsche Kulturfunksendungen im Ausland“, die ab Herbst 1933 sowohl für die Produktion der auf Schallplatte überlieferten Sprachaufnahmen als auch für die Ausgestaltung von „Sendeprogrammen“ für „Deutsche Stunden“ in ausländischen Rundfunkanstalten sowie für die weltweite Verteilung der Tonträger verantwortlich zeichnete.

Die „Zentralstelle für Deutsche Kulturfunksendungen im Ausland“ kooperierte eng mit der „Deutschen Grammophon“, die für Aufnahme und Produktion der weitaus meisten während der NS-Zeit produzierten „Sprechplatten“ ideologischen Inhalts verantwortlich zeichnete. Diese Wortproduktionen entwickelten sich im Laufe der Zeit zu einem gänzlich neuen und offenbar lukrativen Geschäftszweig des Unternehmens, dessen diesbezügliche Produkte auf dem „Weiß-Gold“-Label „Polydor“ erschienen.

Insgesamt besorgte die Deutsche Grammophon für die Zentralstelle sowohl Überspielungen von bereits bestehenden Aufnahmen (darunter solche von Tonfilmschlagern, russischen Chören, Geräuschplatten u.a.) als auch – als Haupttätigkeit - Neuaufnahmen. Letztere umfassten neben einer breiten Palette von Sprechplatten mit Propagandatexten, Dichterlesungen, Sprechübungen und Hörspielen auch Schallplatten mit Musik.